Problem von Anonym - 42 Jahre

Meine Tochter

Hallo liebes KuKa-Team,

ich weiß nicht was ich machen soll, es geht nämlich um meine 16-jährige Tochter. Ich fang mal von vorne an: als sie ca. 13 war, ist meinem Mann und mir damals aufgefallen, dass sie nervös und ziemlich unruhig ist. Von einem Tag auf den anderen! Zudem sah sie immer total kaputt aus (blass, tiefe Augenränder). Zu der Zeit hing sie mit ihrem damaligen Freund (mittlerweile 24) und deren Clique rum, von denen man nichts gutes hört(e). Vor einem Jahr kamen wir erst dahinter was wirklich alles damals gewesen ist und zwar sagte uns unsere Tochter das sie Drogen genommen habe und sich nicht sicher sei, dass sie bei einem Angebot "nein" sagen würde. Natürlich haben wir ihr den Kontakt sofort verboten doch wie ich heute weiß, hat sie sich nicht daran gehalten... und tut es immer noch nicht! Selbst ihre Lehrerin sagt, dass Vanessa naiv sei und das ist sie auch - sie glaubt an das Gute in jedem Menschen. Ich war mit ihr zuerst beim Hausarzt, der verschrieb ihr Atosil-Tropfen (zur Beruhigung) doch es wurde nichts besser, sie redete nachdem sie die Tropfen genommen hatte, gar nichts mehr und ihre Stimmung ging immer weiter runter. (ich muss dazu sagen, sie hatte auch häufig Heulkrämpfe, konnte sich nicht beruhigen aber uns hat sie persönlich nie gesagt was los war; sie redet nicht über Probleme und lässt sich zuerst nach außen hin nichts anmerken; doch irgendwann bricht alles durch) Danach sind wir mit ihr zum Psychlogen, der zu ihr knallhart sagte "Nimmst du noch Drogen oder willst du einen Entzug machen?" Vanessa antwortete natürlich mit "ich bin runter". (dazu muss ich auch noch sagen: bei diesen Drogen ging es um "Speed" und "LSD") ... Auf jeden Fall bekam sie dann Beruhigungstabletten und diese nimmt sie immer noch, doch bei dem Psychologen ist sie schon seit zwei Jahren nicht mehr, da sie erfolgreich behandelt worden wäre. Gebessert hat sich dadurch schon einiges, vorallem das Vanessa uns geschworen hat, sie hätte seitdem keine Drogen mehr angefasst und wenn sie "rückfällig" werden sollte, würde sie uns es sagen. Irgendwo glaube ich, dass sie die Wahrheit sagt doch die Angst bleibt... Im Dez. hatte sie ein 3-wöchiges Praktikum bei einem Bürounternehmen, doch Vanessa sagte mir, sie wäre zu nervös gewesen und so würde sie keinen Job bekommen. Vielleicht kommt das alles auch nicht nur von den Drogen, sondern vielleicht auch damit, dass sie es vielleicht nicht alles überwunden hat; sie hatte einen gutartigen Tumor im Rückenbereich, hatte sich schon zweimal den Fuß und einmal den Arm gebrochen außerdem hatte sie Letztes Jahr im Aug. und im Dez. zwei Autounfälle (war bei beiden die Beifahrerin), beide Autos waren Totalschaden und beim ersten lag sie im Krankenhaus für eine Woche da ihr ganzer Körper geprellt war und sie eine Schnittwunde an der Stirn durch eine Scherbe bekam... Irgendwelche Schäden hat sie aber nicht...

Ich habe einfach nur Angst das sie irgendwann daran kaputt geht oder vllt depressiv wird.
Sie ist eine starke, junge Frau die in ihrem Alter schon vieles durchgemacht hat, doch Mütter sind halt immer etwas vorsichtiger.

Es würde mich sehr freuen, wenn ich eine Antwort bekomme!

Liebe Grüße

Anwort von Günther

Hallo,

Dem Bericht nach zu schließen habt Ihr beide (Dein Mann und Du) relativ wenig Konversation zu Eurer Tochter mit 16, was aber gerade in Zeiten der Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig wäre.

Ich würde sagen hier wäre eine gute Lösung, gemeinsam mit einer Lebensberatung (sollte psychologische, wie medizinische Vorbildung haben) Gespräche zu führen und in intensive Zusammenarbeit (Eltern und Tochter) Stabilität und Durchsetzungsvermögen (was ja im Grundansatz vorhanden zu sein scheint) zu stärken und dabei bessere Lösungswege zur Persönlichkeitsentwicklung zu finden. Auch eine Wiederaufnahme zu dem Psychologen, dem die Tochter dem Anschein nach vertraut hat, wäre Unterstützung der, wie Du sagst, starken Persönlichkeit, nützlich.
Gruß
Günter