Problem von Anonym - 23 Jahre

Mein Leben

Hallo,

nach einigen Suchaktionen und diversen Seiten habe ich euch nun gefunden.
Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, da in meinem Leben doch recht viel falsch läuft. Aber ich trau mich mal...

Ich bin 23 Jahre alt, geschieden und habe eine fast 4- jährige Tochter.
Ich besuche zur Zeit eine Maßnahme, um meinen Hauptschulabschluss nachzuholen, denn es soll ja schließlich doch noch was aus mir werden :)

Ich habe unheimlich Probleme mit meiner Familie. Ich kann jedoch nicht von früher anfangen zu erzählen, das würde den Rahmen sprengen. Aber das Aktuellste möchte ich euch gerne mitteilen, was mich sehr belastet.

Meine Eltern, (ich glaube auch das meine Mutter mich nie wirklich lieb hatte), mein Freund und ich waren auf einer Geburtstagsfeier im Januar eingeladen. Die Feier war ganz toll und es waren ca. 60 Leute anwesend. Die halbe Nachbarschaft meiner Eltern war auch dort eingeladen. Wobei ich dazu sagen muss, meine Eltern haben kaum/ keine Freunde, sie sind mit sehr vielen Nachbarn zerstritten. Naja, ich saß jedenfalls da, und ein Nachbar meiner Eltern lächelte mich an. Gerade dieser, mit denen meine Eltern so zerstritten sind, dass sie seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen. Ich, so wie ich halt bin, ganz umgänglich, ruhig usw. winkte ihn zu mir und sagte ihm, das er ruhig mit mir sprechen kann... wir haben ja keinen Streit und ich bin ja nun auch schon 23 und weiß, was ich tue...
In dem Moment stand mein Vater auf und kam auf mich zugelaufen, er legte den Arm um mich und sagte "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!" lachte und verschwand auf der Toilette. Ich sah meinen Freund ganz verdutzt an, eigentlich hatte ich ja doch nichts Böses getan. Wenige Augenblicke später riss mein Vater die Toilettentür auf und kam wieder zu mir. Er lächelte mich wieder an, legte wieder seinen Arm um mich und sagte "Du bist nicht mehr meine Tochter" und schlug mich vom Stuhl. Ich war so geschockt, grade mein Papa, von dem ich immer so viel gehalten habe... Alle haben es gesehen, viele kamen zu mir und sagten, ich hätte noch nie ein gutes Elternhaus gehabt. Meine Eltern wurden von der Feier ausgeschlossen. Ich hab die ganze Nacht nur geweint, ich konnte das nicht fassen, nur weil ich mit dem Nachbarn sprach, den meine Eltern nicht mochten?
Meine Oma war für mich immer die Ansprechpartnerin, da ich mich nach der Scheidung von allem zurückgezogen hatte und somit auch keinen wirklichen Bekanntenkreis mehr habe. Ich rief sie die Nacht an und sie sagte sie wolle nichts mehr von mir wissen, ich hätte meine Eltern umgehauen! Ich war entsetzt wollte ihr erklären was war...
Sie glaubte mir jedoch nicht, meine Mama war schneller. Sie hat wie immer alles umgedreht, alle Schuld auf mich geschoben... Ich das böse Kind, das nur lügt...
Den nächsten morgen wollte ich die Mutter meines Freundes anrufen, ihr sagen was passiert war. Sie sagte sie wolle nichts mehr von mir hören, sie hätte sowas nie von mir gedacht. Ich war wie vor den Kopf gestoßen... Meine Mama hatte sie vor mir angerufen und ihr diesselben Lügen erzählt. Ich hätte meine Eltern einfach so verhauen. Die Tante meines Freundes sagte, das meine Mama zweimal sogar nach mir getreten habe... das habe ich noch nichtmal mehr mitbekommen so geschockt war ich.
Wie gut, das soviele Leute das mitbekommen haben und das Thema konnte geklärt werden. Viele aus meinem Ort wo ich wohne wollen nichts mehr von ihnen wissen. Ich habe nun seit Januar keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern/ Oma... Doch gestern rief meine Oma an, sie wolle wissen was sie meiner Tochter zu Ostern schenken soll. Ich doch etwas perplex, schließe gerade mit dem Thema langsam ab und dann sowas...
Ich habe sie heute angerufen und ihr gesagt, dass es schön ist, wenn sie etwas schenken möchte, jedoch möchte ich nicht, dass es so aussieht, als sei sie nur zum Schenken gut.
Dann ging es los... Ich wäre eine Alkoholikerin (lachhaft, ich trinke sehr selten und dass noch übersichtlich), ich habe meine Eltern verhauen, das wäre nicht normal, meine armen Eltern, ich lüge nur, und und und...
Ich wäre diesen besagten Abend so betrunken gewesen, das ich vom Stuhl gefallen wäre und mein Vater mich aufheben wollte...
Ich denke, ich kann bei meiner Oma nichts mehr ausrichten, meine Mutter hat es mal wieder geschafft. Sie ist der Mittelpunkt, die arme Frau... wie immer, kommt nur mit Lügen durch.

Ich weiß langsam nicht mehr, was ich tun soll. Mein Arzt verschrieb mir sogar ein leichtes Anti- Depressiva. Ich bin müde, ich habe zu nichts Lust, ich muss immer Ansgt haben, das ich etwas falsch mache... dass mich keiner will...

Es wäre schön, wenn mir einer von euch einen Rat geben könnte.
Ich werde damit einfach nicht fertig.
Dabei hätte ich doch ein genauso schönes Leben wie alle anderen.

Lieben Gruß

Anwort von Susi

Grüß Dich!

Es ist sehr traurig zu sehen, dass es in vielen Familien Zwist und Ärger gibt. Dass es so ausarten kann, wie in Deinem Fall ist sicherlich selten aber es zeigt einfach, dass Blut nicht zwangsläufig dicker ist als Wasser wie es gemeinhin immer heißt!

Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Ich finde es beachtenswert, dass aus Dir eine starke Frau geworden ist!
Du solltest Dir überlegen, wie Du künftig mit Deiner Sippschaft umgehen willst. Schau nach vorne, konzentriere Dich auf Deine Tochter, Deinen Freund und DEIN Wohlbefinden. Ziehe einen Strich unter alles. Ich denke, dass Du trotz gutem Willen, immer wieder Gespräche anzufangen einfach nicht weiterkommen wirst. Deine Eltern sind total verstockt und leider leider sehen sie das nicht ein, dass vieles an ihnen selbst liegt. Schade, dass Deine Oma nicht objektiv urteilen kann. Schreibe ihr doch einen Brief, wie sehr Dich das alles trifft und dass Du gerade von Ihr die Chance erwartet hättest Dich erklären zu können. Erwarte keine Antwort von ihr, aber schreib Dir mal alles von der Seele!

Rede mit wem Du reden willst und wenn Deine Eltern sich die Haare raufen - ist ist GANZ ALLEIN DEINE Entscheidung!!!
Bleib stark, Du packst das!
Du hast Deine eigene kleine Familie und musst Dir 'sowas' nicht antun, meinst Du nicht?
Statt Dich auf das Anti-Depressiva zu verlassen, solltest Du mal versuchen, eine Therapie zu starten, evtl. sogar eine Familienaufstellung zu probieren. Links dazu habe ich Dir unten in die Antwort eingefügt!

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und viel Kraft, bald darüber zu stehen und genug Abstand zu gewinnen!
Ganz liebe Grüße an Dich
Susi


http://www.familienaufstellung.org/
http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung