Problem von Anonym - 14 Jahre

Ich weis nicht mehr weiter

Hey,
ich hoffe mal hier kann mir jemand helfen, mir gehts nämlich wirklich schlecht. Ich weis nicht so ganz wo ich anfangen soll. Als erstes ist da mein Bruder(21). Als er letztes Jahr mit seiner Ausbildung angefangen hat, ging es ihm auf einmal schlecht und naja, es ging dann so weiter, dass ich ihn eines Dienstag morgens, im Februar, mit dem Fön bei der Badewanne erwischt habe. Einen Tag später kam er dann in eine Nervenklinik. Zwischendurch als ich ihn besuchte gings ihm so schlecht und das hat mich richtig mitgenommen. Er meinte immer ich sei das einzige was er noch hat. Er hing sehr an mir. Jetzt geht es ihm besser. Er hängt immernoch sehr an mir, was ich ja auch nicht schlimm finde. Jedenfalls nimmt das ganze meine Mutter sehr mit. Sie selbst ist auch krank, sie hat eine Lungenkrankheit, aber das ist noch nicht wirklich schlimm. Mein Vater kümmert sich am meisten um meinen Bruder. Jedenfalls dneke cih meine Eltern sind sehr froh, dass mich das ganze nie so sher mitgenommen hat, zumindets denken sie das. Ich weis selbst nicht genau, wie sehr mich das jetzt belastet. Jedenfalls habe ich meine Mutter letztens am Telephon mit einer Freundin reden hören, und sie hat gesagt, dass sie sehr froh ist, das ich da bin und das ganze nicht so an mich ran lasse und immer gute Noten schreibe und sowas. Mein Bruder kommt wahrscheinlich in 2 Wochen endlich nach Hause. Aber in letzter Zeit geht es mir richtig schlecht. Ich streite mich immer mit meiner Mutter, weil sie mich einfach mit allem was sie tut nervt. Ich weis, dass sie nicht wirklich etwas dafür kann. Sie meint es ja nur gut, aber es nervt mich halt alles. Ich habe letztens einen für mich sehr wichtigen Chemietest verhauen ( na gut, 3+ aber wegen einer anderen Vorgeschichte hätte ich eine 1 gebraucht) , für den ich sehr viel gelernt habe. Das habe ich meinen Eltern nicht erzählt. Auch bin ich vor 2 Wochen 3 Tage lang nicht in die Schule gegangen,l weil es mir in der Schule immer plötzlich schlecht ging. Das ist jetzt zum Glück vorbei. Naja, zurück zum wesentlichen: In letzter Zeit geht es mir grundsätzlich nicht gut. Ich bin immer deprimiert. In der Schule weis kaum einer von meinem Problem, auch das mit meinem Bruder nicht, nur meine beste Freundin, und ich versuche mir auch nichts anmerken zu lassen. Jedenfalls denke ich, ich kann mit meinen Eltern auf gar keinen Fall darüber reden, denn gerade jetzt wo es meinem Bruder endlich besser geht, kann ich nicht ankommen und sagen, dass es mir schlecht geht. Ich denke sie würden es eh als Phase abtun und nicht weiter ernst nehmen. Ich weis einfach nicht mehr weiter. Ich würd mich sehr über Hilfe freuen. Danke.
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Anwort von Sabine

Hallo!

Es ist gut, dass Du uns einmal geschrieben hast und es alles einmal aufgeschrieben hast. Auch wenn wir uns nicht kennen, es ist gut, dass es aus dem Kopf rausgeschrieben wurde und sich somit nicht zu festsetzen kann.
Es ist nicht gut, dass Deine Familie so stark belastet ist. Ich weiß nicht, ob es immer schon so war oder was der Auslöser dafür war. Vielleicht die Krankheit Deiner Mutter? Richtig kann ich es Deiner Mail nicht entnehmen.
Ich denke nicht, dass es einfacher für Dich wird, wenn Dein Bruder nach Hause kommt. Er wird wahrscheinlich auch sehr viel Aufmerksamkeit brauchen. Vielleicht sprichst Du mal mit einem Arzt aus der Klinik in der er sich befindet. Dabei würde ich auch Deine Belastung erwähnen. Vielleicht hat er ein paar Tips für Dich, die Dir ein wenig weiterhelfen.
Ich finde, es ist immer wichtig, dass man darüber spricht und es nicht in sich hineinfrisst. Die Belastung, die Du zuhause erlebst, sollte nicht auf Dich übertragen werden und bisher hast Du es super im Griff und ich kann nur sagen: weiter so! Lass nicht zu, dass die Belastungen auf Dich übergreifen und nimm ruhig Hilfe in Anspruch, wenn Du glaubst mit jemandem sprechen zu müssen.
Uns zu schreiben war schon eine gute Idee. Der erste Lack ist runter. Du konntest etwas verarbeiten, wie Du uns gemailt hast.
Wie gesagt, wenn es dann wieder zuviel wird, dann sprich vielleicht auch mal mit Deinem Hausarzt und frage ihn, welche Rückendeckung man Dir geben könnte. Auch Hausärzte sind für solche Dinge zuständig.
Die Streitgespräche mit Deiner Mutter könnten mit ihrer Krankheit zusammenhängen. Sie ist, wie Du schreibst, auch wohl sehr belastet dadurch. Immer Verständnis aufzubringen klappt nicht, dass weiß ich auch. Irgendwann läuft man auch mal über und dann gibt es halt Zoff. Manchmal kann man in solchen Situationen besser die Hände in die Taschen stecken und hören, was von der anderen Seite kommt ohne erst einmal darauf zu reagieren, sonst schaukelt man sich nur gegenseitig hoch.
Wie gesagt, wenn Du das Verlangen hast zu reden, weil es Dich doch anfängt sehr zu belasten, dann sprich mit den Fachleuten. Ein Gespräch mit einem Arzt aus der Klinik wäre auch gar nicht so verkehrt um zu erfahren, wie es mit Deinem Bruder weitergehen wird. Frage ihn auch ruhig nach Dir und was Du am besten machen kannst.
Immer offen bleiben.

Lieben Gruß.