Problem von Anonym - 14 Jahre

Weiß nicht weiter

hallo liebes KK-Team

Ich habe ein Problem! Mein Problem hat viele Seiten!
Meine Mutter ist am 20.10.2005 gestorben und für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Mein Vater, meine 2 Schwestern und ich sind am Anfang richtig zusammen gerügt! Doch jetzt so lange nach dem tot hat sich mein Vater sehr zurückgezogen. Das macht mir Angst. Er braucht doch den Kontakt zu anderen Leuten. So viele wollen helfen doch er nimmt die hilfe nicht an und möchte alles selber schaffen. Doch er schafft es nicht. Jetzt kommt aber noch das Problem hinzu, dass er Arbeitslos geworden ist. Wie geht es jetzt weiter? Müssen wir umziehen? Bekommt er Harz 4? das belastet mich sehr und immer wenn ich alleine bin muss ich weinen. Aber ich weiß nicht wie ich das ansprechen soll! Außerdem vergisst er in Letzter Zeit sehr viel! Ich habe ihm vor einer Minute etwas erklärt und er hat es schon wieder vergessen. Womit kann das zusammen hängen?

Wie soll er denn an Arbeit kommen wenn er soviel vergisst? Wer stellt ihn ein?
Ich habe in der Schule mich in jedem Fach verschlechtetert, aber ich kann einfach nicht lernen wenn ich soviele sorgen habe!

Zu meiner einen Schwester habe ich kaum noch kontakt. Und die andere möchte ich gerade nicht mit dem Theama belasten, weil sie hat angebote aus den USA und wenn ich jetzt mit solchen Problemen kommen. HAt sie ein schlechtes Gewissen, was sie nicht haben soll!

DANKE DAS ICH EUCH SCHREIBEN KONNTE..alleine das hat schon geholfen!
Wenn ejtzt auch noch antworten zurückkommen könnten wäre das super!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut weh zu sehen, wie es jemanden, den man sehr mag, so schlecht geht, nicht wahr? Und noch schlimmer wird es, wenn man merkt, dass derjenige keine Hilfe annehmen möchte, sondern allein schaffen will. Ich habe in einer vergleichbaren Situation mal in meine kleine Trickkiste gegriffen ;-) "Du möchtest keine Hilfe? Du möchtest allein schaffen? Okay. Aber ich brauche Hilfe und Du bist doch sicher für mich da, oder." Versuche es mal mit der Taktik. Kein "Papa, Du musst doch auch mal raus!" Sondern ein "Papa, mir fehlt es total, dass wir so wenig Zeit miteinander haben; wollen wir nicht mal wieder..." Verstehst Du, wie ich es meine? Biete nicht die Hilfe an, die schlägt er aus. Sondern sage ihm, was Du brauchst. Dreh es ein wenig herum. Unter'm Strich wird das gleiche herauskommen. Außer, dass er sich nicht als Hilfesuchender oder Bittsteller fühlst, sondern als stolzer Papa, der sich kümmert ;-)

Er vergisst sehr viel in letzter Zeit? Ist auch in sich gekehrt? All die Gedanken und Sorgen um die Zukunft hat er auch - etwas abgeändert, aber auch er hat sie. Und sie scheinen ihn so zu beschäfigen, dass er sich schlechter konzentrieren kann, wenn Du ihm z.B. was erzählst. Ich denke, das ist auch ein Stück nachvollziehbar, oder? Er ist u.a. für Dich verantwortlich, hat den Job verloren - das macht sauer, traurig, sorgenvoll. Und wenn dann ein Teil des Kopfes immer an diesem Problem arbeitet und den Rest schneller verdrängt, ist es schon nachvollziehbar. Trag es ihm nicht nach. Wenn Du etwas auf dem Herzen hast, dann mache die Wichtigkeit deutlich. Das wird dann eher ankommen. Oder eben wieder durch eine gemeinsame Unternehmung, ein schöner Spaziergang zum Beispiel. Ich kenne wenig andere Dinge, bei denen man so gut reden kann wie dabei.

Ob Harz IV für euch anstehen wird, weiß ich nicht. Erst mal wird er Arbeitslosengeld bekommen und sich auf die Suche nach einer neuen Stelle machen. Seine Vergesslichkeit wird dabei wohl nicht mehr so ins Gewicht fallen, jedenfalls sehe ich es so. Denn die neue Stelle würde ihm genau die Sorgen nehmen, die ihn jetzt so unkonzentriert machen.

Du selbst bist auch belastet - d.h. Du brauchst auch jemanden zum Reden. So, wie Du es bei Deinem Vater auch erkennst. Du kannst Dich an jeden Berater, Lehrer wenden, um Dir alles von der Seele zu reden. Oder sicher auch an eine Freundin, die ein offenes Ohr hat und nicht zuletzt an Deinen Vater. Ihr braucht euch gegenseitig.

Alles Gute!
Dana