Problem von Anonym - 33 Jahre

Missbrauch und seine Folgen

Meine Freundin ,

Freundin nicht im sexuellen Sinne :o) das muss mal vorweg gesagt werden .

Wo fange ich an?am besten am Anfang..ok

Vor etwa 2 Jahren habe ich ein Mädel kennengelernt..26 Jahre alt und sehr sympathisch .

Es hat sich daraus eine sehr intensive freundschaftliche Verbindung ergeben .

Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, das die Süsse einen argen Knacks in ihrem hübschen Kopf hat, der sich durch die Misshandlungen ihres Stiefvaters ergeben hat .

Er hat Sie als Kind in jedweger Art körperlich (durch Schläge), sexuell sowie auch seelisch (aufgrund seiner Äusserungen) missbraucht .

Nun ja, Sie hat mir vor ein paar Wochen ein Pamphlet mit ihren niedergeschriebenen Erlebnissen gegeben mit der Bitte dies zu lesen und diese Erlebnisse lesen sich ziemlich heftig .

Sie ist wie gesagt nun 26 und kommt mit ihrem Leben nicht mehr klar und hat mir gegenüber schon mehrfach geäussert das Sie Suizid begehen will, aber eigentlich auch wieder nicht .

Der klassische Hilfeschrei sozusagen .

Wir haben oft und viel gesprochen und meine Empfehlung das ganze mal über einen Seelenklempner aufzuarbeiten ignoriert Sie weil Sie der Meinung ist das der Ihr auch nicht helfen kann .

Wo ich das hier schreibe frage ich mich wer nun Hilfe braucht, denn wenn ich ehrlich bin weiss ich nicht ob ich dem gewachsen bin ihr zur Seite zu stehen , denn die Angst das Sie
sich wirklich auf kurz oder lang umbringt ist gross.
Und ich möchte nicht irgendwann am Grab stehen mit dem Wissen das Sie mir alles erzählt hat und ich nichts unternommen habe .Das gibt mir sehr zu denken .

Nur wie soll man damit umgehen da Sie sich nicht helfen lassen will von einem Profi und auch der Meinung ist sich selbst ganz gut analysieren zu können es aber nicht schafft aus diesen Löchern rauszukommen .

Ein weiterer Knackpunkt ist das Sie ihr Heil in einer Beziehung sucht und auf Teufel komm raus darauf fixiert ist, was auch wieder zu Problemen führt da Sie nicht alleine sein kann und will, klar wer will das schon, aber ich kann ihr auch nicht klar machen das alleine sein nichts mit einer Beziehung zu tun hat und auch Freunde einem das Gefühl geben können nicht alleine zu sein .

Es kommt eins zum anderen und es sind auch noch einige andere Sachen und ich weiss nicht wie ich das Thema am besten angehen soll , für mich, und auch für Sie um ihr bestmöglich helfen zu können .

Momentan bin ich drauf und dran den Kontakt abzubrechen, damit Sie mich nicht runterzieht .

Fragen über Fragen

Anwort von Sabine

Hallo!

Kurz gesagt: sie hat Dir etwas anvertraut, womit Du nicht klarkommen kannst und auch nicht weißt, wie und ob Du ihr helfen sollst. Stimmts?
Helfen kann man eigentlich oder in erster Linie nur denen, die sich auch helfen lassen wollen.
Gespräche sind in erster Linie wichtig. Durch Gespräche verarbeiten Opfer jeglicher Art am meisten und am besten. Man findet nicht immer Antworten auf Fragen, aber es ausgesprochen zu haben, kann schon sehr hilfreich sein. Manchmal kommt eine Lösung auch ganz von alleine.
Wenn Du jetzt allerdings auch schweigst und mit ihr nicht mehr darüber sprichst, dann belastet es Dich wahrscheinlich auch. Daher sprichst Du wohl auch davon, dass Du den Kontakt abbrechen willst.
Wenn ich Du wäre, dann würde ich mit ihr sprechen und ihr offen und ehrlich sagen, dass es Dich belastet, was Du erfahren hast und das es Dir (wenn es stimmt) wichtig ist darüber zu sprechen. So helft ihr euch gegenseitig. Es wäre zumindest ein Versuch.

Lieben Gruß