Problem von Anonym - 17 Jahre

Ich verstehe mich selbst nicht

eigentlich weiß ich gar nicht wie ich mein problem genau beschreiben soll.es gibt ab und zu zeiten,in denen ich das gefühl habe ganz allein auf der welt zu sein.dann kommt es mir so vor,als gäbe es noch nicht einmal einen menschen auf der ganzen welt,dem ich auch nur annährend etwas bedeute.würde ich heute sterben,dann würde es vielleicht noch nicht einmal jemandem auffallen. wenn doch,dann liese es sie sowieso kalt...doch das schlimmste,ich glaube ich bin selbst schuld daran...
mein leben schon schon immer nicht so rosig.bereits als ich so ungefähr 10 war hatte ich immer wieder depressionen.meine eltern haben sich bereits vor meiner geburt scheiden lassen und danach wollte mein vater nichts von mir wissen.ich habe ihn höchstens zwei mal in meinem leben gesehen. später heiratete meine mutter wieder.vor der heirat schien der mann ganz nett zu sein.doch anschließend änderte sich das.sie stritten so gut wie täglich und oft gab er mir dann auch noch die schuld daran.ich habe ihn gehasst und hasse ihn noch heute.in meinen tagebüchern von damals schrieb ich, dass es meiner ma wahrscheinlich besser gehen würde,wenn ich gar nicht geboren wäre.in dieser zeit hatte ich sogar über selbstmord nachgedacht.vielleicht war ich mir damals nicht ganz im klaren darüber,was diese gedanken bedeuten,aber welches 10jährige kind denkt denn sowas überhaupt??!
ich hatte nie viele freunde.immer nur ein oder zwei "gute".in der 5.klasse lernte ich ein mädel kennen,das dann über viele jahre hinweg meine beste freundin war.wir waren immer nur zu zweit unterwegs und hatten außer uns nicht wirklich jemanden.doch seit einigen monaten streiten wir uns immer wieder.sie gibt mir zum teil das gefühl,dass sie mich immer nur dann braucht,wenn sie grad niemanden anderes hat und selbst glaubt sie mir liege nichts mehr an unserer freundschaft.irgendwie fehlt mir in letzter zeit der draht zu ihr.ich willl sie eigentlich nicht verlieren,doch ab und zu finde ich ihr verhalten total unangemessen,vor allem da sie immer sehr schnell ausflippt.
wie gesagt,waren wir zwei immer unzertrennlich.wenn wir andere leute kennenlernten, und das taten wir oft, dann dachte ich oft ne neue freundschaft gefunden zu haben.doch letztendlich wurde ich von ihnen nach ner weile fallengelassen.ohne dass ich mir erklären konnte wieso.
mich hat mal jemand gefragt was meine größte angst wäre.meine antwort war: einsamkeit.
in einigen wochen werde ich 18.eigentlich sollte man sich darüber freuen und ne richtig große party planen.aber ich würde diesen tag lieber übergehen.denn auf partys läd man freunde ein und ich weiß nicht wen ich als solche bezeichnen sollte.mir scheint als wäre ich zur zeit einfach allen um mich herum egal.

ich sehne mich so sehr nach anerkennung und zuneigung von anderen und ich würde dieses auch gern andren entgegenbringen.doch muss ich mir gerade von den leuten,die mir etwas bedeuten anhören,dass ich arrogant bin,oder dass sie mir scheiß egal wären.dabei schaffe ich es einfach nur nicht mich so zu zeigen wie ich wirklich bin.ich schätze,dass mich die meisten leute für eingebildet halten,zumindest höre ich das oft,dabei bin ich das nicht,obwohl ich mich meistens wirklich so gebe.warum ich das tue verstehe ich selber nicht.ich hab ständig den drang perfekt zu sein, zu den besten zu gehören,von anderen respektiert zu werden usw. und manchmal stimme ich sogar den vorwürfen eingebildet zu sein sogar zu.sage ich würde mich für besser halten als viele andere. doch wenn ich dann abends im bett liege, habe ich das gefühl vor selbstzweifeln zu sterben.wie soll ich mir denn dieses verhalten erklären?

ich habe eignetlich ein gutes verhältnis zu meiner mutter.ich lege großen wert auf ihre meinung in fast allen bereichen meines lebens.sie ist die einzige auf die ich mich verlasse.doch sogar von ihr muss ich mir in manchen situationen anhören,dass ich niemanden außer mir lieben würde. in diesen momenten würde ich ihr so gern das gegenteil beweisen und ihr zeigen wie viel sie mir bedeutet.doch soweit ich mich entsinnen kann habe ich ihr noch nie gesagt,dass ich sie liebe.genauso ist es mit meinem bruder.ich hab den kleinen fratz echt gern.aber die meiste zeit erwischt er mich in momenten,wo ich ihn anschreie oder in irgendeiner anderen weise abweisend bin.wenn er oder meine ma mich zb umarmen wollen,dann kommt in mir so ein unwohles gefühl hoch und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.aber warum bloß?denn eigentlich ist es ja genau das wonach ich mich so sehne - zuneigung.
ich weiß echt nicht mehr weiter.ich kann mir mein verhalten nicht erklären und der gedanke,dass sich alle von mir abwenden könnten bringt mich um.vielleicht könnt ja ihr mir sagen,warum es mir so schwer fällt mein wahres ich zu offenbahren,meine gefühle zu zeigen?warum ich mich nach außen zum teil so hart gebe,aber im inneren von selbstzweifeln zerfressen werde?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Mir kam beim Lesen sofort der Gedanke, dass Du einmal mit einem Psychologen sprechen solltest. Um Dich und Dein Verhalten verstehen zu lernen. Weißt Du, ich persönlich finde es gar nicht so unschlüssig, aber Du selbst musst Dich verstehen, um etwas ändern zu können.

Du sehnst Dich nach Liebe und Zuneigung. Das tut wohl jeder Mensch. Aber wenn man die empfängt, macht man sich zeitgleich verletzbar und läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. Ich glaube, genau davor hast Du Angst. Wenn Du dachtest, Freundschaften geschlossen zu haben, wurdest Du irgendwann 'fallengelassen'. Jedenfalls fühlte es sich für Dich so an, ob es wirklich so war, kann ich nicht beurteilen. Nur, wenn es sich sich für Dich so anfühlt, ist es für Dich auch wahr.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Du genau aus diesem Grund auf andere arrogant wirkst. Du setzt Dich selbst auf Distanz. Ich Dir schreit alles nach Freundschaft, aber irgendwo ist auch die Stimme, die Dir zuruft, lass es sein, die mögen Dich eh nicht. Und diese Stimme lügt.

Wenn man sich selbst schlecht fühlt, von Zweifeln aufgefresen wird, ezigt man das nicht unbedingt gerne. Denn das macht ja auch noch nach außen hin klein. Aber genau das ist der Punkt. Man darf auch mal klein sein, traurig sein, schlechter sein. Und das dürfen andere auch wissen. Denn das ist Deine Persönlichkeit. Und jeder hat seine Schwachstellen.

Ich könnte Dir jetzt raten, einem Verein beizutreten, ein Sportstudio zu besuchen, Kontakte zu schließen. Freundschaften kann man überall finden und schließen. Aber ich denke nicht wirklich, dass da der Hund vergraben liegt. Es mangelt nicht an Möglichkeiten, sondern daran, dass Du eine innere Angst hast. Und die muss aufgestöbert werden. Oft hängt das mit der Kindheit zusammen.

Wie gesagt, ich denke wirklich, dass ein Therapeut Dir da um einige Schritte weiterhelfen kann. Geh diesen Schritt, um zu verstehen, zu begreifen, Zusammenhänge zu finden und Dich selbst.

Alles Gute!