Problem von Jürgen - 45 Jahre

Allein und EU-Rentner

Ein Hy an den der das liest,
Ich habe es bis heute noch nicht verarbeiten können das ich mit 39 Jahren in EU-Rente geschickt wurde. Das hat mein Leben total verändert. Beziehung ging zu Bruch. Freunde wurden auch weniger. Ich ziehe mich immer mehr zurück. Ende März versuchte ich mir sogar mir das Leben zu nehmen. Es ging schief. Eine gute Freundin hat mich gefunden. Sollte ich schreiben ´leider´ . Ich weis es nicht wie das alles weiter gehen soll. Langsam aber sicher falle ich wieder in ein tiefes Loch. Ich mußte sogar Insolvenz anmelden. Es ist wie ein Teufelskreis. Manchmal komme ich mir vor wie ein Tiger im Käfig. Hin und Her. Warum nehmen die Menschen mich nicht wie bin. Ich möchte doch einfach nur meine Ruhe und einen Menschen zum ankehnen. Ist das zu viel verlangt? Besten Dank fürs lesen.
Jürgen

Anwort von Sabine

Hallo Jürgen!

Natürlich kannst auch Du glücklich sein. Bleibst Du jedoch in diesem Loch, dass sich gefühlsmäßig vor Dir aufgebaut hat, kann Dich keiner finden oder erkennen. Ich kann verstehen, dass Du Deine Ruhe willst, aber der Rückzug ist keine Lösung. Auch der Selbstmord ist keine Lösung, sondern einfach nur eine Flucht ins Nichts. Ich kann mir nicht denken, dass Du das wirklich willst, sonst hättest Du Dich uns nicht anvertraut. Je mehr Du Dich mit Deiner Unzufriedenheit zurückziehst, um so mehr wirst Du vereinsamen. Auch als EU-Rentner kann man etwas unternehmen und neue Leute kennenlernen. Es gibt immer Angebote oder Treffen irgendwo, an denen man sich beteiligen kann und mitmachen kann um neue Leute kennenzulernen. Denke nicht, dass die Menschen in Dich hineinsehen können. Sie können Dich nur ansehen. Wenn Du Dich ihnen gar nicht präsentierst, können sie Dich nicht erkennen und wenn Du nur deprimiert ihnen gegenüber auftrittst, können sie damit nicht umgehen und nehmen natürlich Abstand. Beispiel: Es kommen Dir in der Stadt zwei Menschen entgegen. Du willst wissen wie spät es ist. Der eine Mann, der Dir entgegenkommt, triller vor sich hin und scheint zufrieden. Der andere Mann, der Dir entgegenkommt, hat den Kopf gesenkt und schaut aus, als hätte er gerade ein schlechtes Erlebnis gehabt. Wen fragst Du wohl nach der Uhrzeit? Wenn Du mich fragst, würde mir der düster reinschauden Mann Angst machen und ich würde mir denken "lass den man lieber in Ruhe, der ist gerade viel zu sehr mit sich selber beschäftigt. Vielleicht bekomme ich seine schlechte Laune noch ab". Das wären meine Gedanken. Verstehst Du, was ich meine.
Komm raus aus dem Loch da und tu Dir selber den Gefallen an Dich zu denken und für Dich zu kämpfen. Das Leben ist sicherlich nicht immer ein Zuckerschlecken, aber es gibt soviele schöne Dinge, die man einfach nicht übersehen darf. Wann hast Du das letzte Mal auf einer Wiese gestanden und Dir einen Sonnenauf- oder Untergang angesehen.
Siciherlich sind auch solche Dinge zu zweit viel schöner als alleine, aber wie soll man Dich finden, wenn Du Dich zurückziehst. Zeige der Welt da draußen, dass Du willst und kannst und bald wieder alles wieder viel besser laufen.

Lieben Gruß
Sabine