Problem von Flori - 18 Jahre

Keine Möglichkeit, sich ihr anzunähern

Liebes Kummerkasten-Team,

heute muss ich mir endlich einmal von der Seele schreiben, was mich seit Wochen beschäftigt.
Zurzeit bin ich noch Schüler der 12. Klasse und habe vor etwa drei Wochen meine schriftlichen Abiturprüfungen abgeschlossen, sodass ich jetzt den ganzen Mai praktisch ?Ferien? habe, bis es Anfang Juni mit den mündlichen Prüfungen weitergeht.
Nun ist es so, dass ich mich ausgerechnet an dem Tag, an dem die Englischprüfung anstand, in ein Mädchen aus meinem Abiturjahrgang verguckt habe und das in einer Situation, die an Unbegreiflichkeit schlecht zu toppen ist. Es geschah nämlich, als ich mich nach der Prüfung in mein Auto setzte und mich umdrehte, um rückwärts aus der Parklücke herauszufahren, als sie in demselben Moment hinter meinem Auto vorbeifuhr und sich unsere Blicke für nicht einmal eine Sekunde trafen. Ich weiß, es ist selbst für mich unbegreiflich.
Ich bekomme sie seit diesem Tag einfach nicht mehr aus meinem Kopf heraus und male mir Tag und Nacht ständig in Gedanken die schönsten Phantasien aus, wie toll es doch wäre, mit ihr zusammen zu sein und sie in den Arm zu nehmen.
Als dann zwei tage später die Geschichtsprüfung anstand, saß sie rechts versetzt ein Stück vor mir und ich musste sie über die ganzen Stunden immer wieder ansehen, sodass die Prüfungszeit am Ende gerade so für mich reichte.
Wie gesagt, das ist jetzt drei Wochen her und ich habe sie seit diesem Tag nicht mehr gesehen.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass mir das ausgerechnet jetzt passieren musste, zumal ich in den letzten zwei Jahren jede Woche drei Kurse mit ihr zusammen besuchte.
?Nett? fand ich sie eigentlich schon immer und sie war rein äußerlich auch immer völlig mein Typ. Aber mehr war einfach nicht drin und ich habe auch kaum Worte mit ihr gewechselt.
Selbst als wir im Sportunterricht mehrere Male ein Team beim Badminton waren, ließ mich das relativ lauwarm.
In dieser Zeit hätten sich sicherlich einige Situationen ergeben, sich ihr anzunähern, wäre ich schon interessiert gewesen.
Nun sind weitere Begegnungen extrem dünn gesät und ich werde sie höchstwahrscheinlich das aller letzte Mal auf dem Abiball Mitte Juli sehen und danach niemals wieder.
Aber weil sie dort garantiert wie ich auch mit ihren Eltern sein wird, wird es für mich zur Unmöglichkeit sie vor versammelter Mannschaft einfach so anzusprechen.
Ich kenne sie ja eigentlich überhaupt kaum und weiß auch nicht, wo sie wohnt, noch kenne ich jemanden der das wüsste. Vielleicht ist sie ja auch tatsächlich schon vergeben und ich würde mich völlig zum Narren machen, dass dann so zu erfahren.
Sehr wahrscheinlich bin ich für sie auch wie scheinbar für Mädchen in meinem Alter allgemein so interessant wie ein toter Hering, da ich auch noch nie eine Freundin hatte.
Ich bin nun einmal ein sehr ruhiger Typ (sie aber scheinbar auch, wie ich das so beobachtet habe) und gehe Hobbies nach, die für meine Altergruppe absolut untypisch sind, nämlich Modellbau und Gartenarbeit, für die mir aber seit besagtem Tag die Konzentration abhanden gekommen ist. Mit Party machen, Sport etc. kann ich absolut nichts anfangen.
Wisst ihr vielleicht einen Ausweg aus diesem Schlamassel?

Viele Grüße und Entschuldigung für den langen Text

Flori

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Flori!

Gibt es keine Möglichkeit? Oder siehst Du die Möglichkeiten als unpassend und möchtest sie nicht wahrnehmen? Angst, dass die schönen Tagträume ein Ende nehmen?Sie scheint Dir so wichtig zu sein - aber nicht wichtig genug, um sie beim Abiball auch anzusprechen? Warum nicht fragen, wie ihr der Abend gefällt? Warum nicht zum Tanzen auffordern? Oder zur Band ein paar Worte sagen? Und dann vergesse nicht, nach ihrer Telefonnummer zu fragen.

Und wo ich gerade bei Telefonnummer bin: Kennst Du jemanden, der ihre Nummer haben könnte? Dann hol sie Dir. Jemanden so einfach anzurufen, ist schwierig - aber ist es nicht noch schwieriger, einfach nichts zu tun?

Vielleicht hat sie einen Freund, vielleicht hat sie kein Interesse - aber hast Du dann irgendwas verloren, was Du jetzt sicher in der Hand hast?

Alles Gute und nur Mut!
Dana