Anwort von Carmen

Hallo, ich grüß Dich,

es tut mir sehr leid, dass wir momentan wieder so viele Mails bekommen und Deines erst heute beantworten können. Oftmals denken wir,dass viel mehr Menschen viel schneller Hilfe bräuchten und uns die Hände gebunden sind.

Es gibt nichts schlimmeres wie mit Verlust und die damit verbundene Angst umzugehen.
Egal welchen Rat wir Dir dabei geben können: Den Schmerz wird es nicht mindern. Egal was Du auch tust, die Trauer wird da sein.
Was Du allerdings in der Hand hast ist der Umgang mit Trauer. Ganz viele verkriechen sich in sich selbst, lassen keine Gespräche zu, gehen nicht her und trauern "aktiv" sondern im stillen und sehr einsam.
Meiner Meinugn ist dies genau das Falsche.
Rede, rede soviel über Deinen Verlust wie Du kannst. Mit Eltern und Freunden. Je öfters Du über Dein Inneres redest, es rausläßt, desto mehr wirst Du verarbeiten können und desto besser wirst Du damit umgehen lernen. Ich finde wenn man über einen Menschen, der nicht mehr unter uns ist, viel redet, dann bleibt er auch ein aktiver Teil der Gemeinschaft und das tut auch gut. Schmerzen wird es trotzdem, am anfang schlimmer wie wenn einige Zeit verstrichen ist.
Das Wichtigste ist doch, dass man den Menschen nciht vergißt, dass er uns nur vorausgegangen ist. Gläubige Menschen finden Ihren Trost genau darin, ziehen auch die nötige Kraft daraus.
Ich war keine 20 als mein Vater ganz jung starb. Unfassbar. Doch es gibt einen Weg: Behalte ihn im Herzen und versuche Deine Zeit, bis Du ihm wieder begegnest, so gut und glücklich zu leben. Irgendwann folgen wir alle, doch für diesen Gang hast Du hoffentlich noch so viel Zeit ... Vergiß jedoch bitte nicht, dass Du das Mädchen bist, dass hier noch am leben ist! Man darf heulen, schreien, verfluchen, vermissen ...Alles hat seine Zeit und Du wirst sehen, dass auch wieder eine Zeit kommen mag in der Du mit einem Lächeln an ihn denken kannst und stolz bist, dass Du ein Freund von ihm warst.
Fühl Dich herzlich umarmt und alles erdenklich Gute für Dich
carmen