Die Mutter meiner Freundin geht nicht aus dem Haus
Hallo,
die Mutter meine Freundin (17) ist vor 8 Jahren von ihrem Mann verlassen worden. Seither ist sie psychisch sehr angeschlagen. Es geht soweit, dass sie das Haus nicht mehr verlässt und auch kein Besuch bekommt. Ihre Tochter und ihre Eltern besorgen alles für sie. Nicht mal zu besonderen Familien-Ereignissen verlässt sie das Haus. Zu einem Psychologen will sie absolut nicht. Da sie nun sehr negativ über Männer denkt, kann sie mich auch noch nicht so richtig als Freund ihrer Tochter aktzeptieren, obwohl sie im Grunde sehr nett zu mir ist. Sie lebt also ohne soziale Kontakte. Ich glaube, dass es mal ein großes Problem wird, wenn ihre Tochter ausziehen möchte oder nicht mehr so oft zuhause sein wird.
Wie kann man ihr helfen?
Im Juli ist Abschlussfeier meiner Freundin und sich wünscht sich schon, dass ihre Mutter dabei ist, aber das ist undenkbar. Wie könnte ich als Freund ihr helfen den Wunsch zu realisieren?
Hallo auch!
Ich finde es schlimm, dass sich manche Menschen nach so einem 'Schicksalsschlag' nicht wieder aufrappeln können und die Möglichkeit ergreifen, ihr Leben neuzugestalten.
Die Mutter Deiner Freundin war vielleicht sehr lange mit diesem Mann zusammen und kann und will sich einfach nicht mehr auf einen neuen Mann einstellen. Wer weiß, was die Trennungsgründe waren, ich kenne ja den Hintergrund gar nicht. Tatsache ist aber, dass Du da genauso wenig tun kannst wie Deine Freundin oder ihre Großelten. Die Mutter selbst muss nämlich begreifen, dass sie das Problem das sie hat eines ist und sie muss es auch bekämpfen WOLLEN. Sie reagiert wie ein kleines Kind, das nicht das bekommen hat, was es sich gewünscht hat - sie blockt total. Ich glaube nicht, dass sie gerne so ist, aber sie kann nicht aus ihrer Haut raus! Eigentlich würde ich auch den Rat eines Psychologen empfehlen. Vielleicht versucht Ihr mal erst telefonisch einen Rat einzuholen. Deine Freundin könnte sich zuerst informieren, was sie unternehmen kann.
Du meinst, die Mutter kann Dich nicht akzeptieren? Sie ist aber sehr nett zu Dir. Das sollte Dir erstmal genügen. Du bist ja nicht mit IHR zusammen. Ich kann verstehen, dass Du Deine Freundin gerne unterstützen möchtest, das finde ich toll. Ich fürchte nur, dass Ihr die Mutter nicht mit Gewalt unter die Leute bringen könnt. Ich persönlich denke, dass 8 Jahre 'Trauerzeit' nach einer Trennung wirklich sehr sehr lange ist und ich kann auch nicht verstehen, dass man wegen eines Mannes alle anderen Männer mit in einen Topf wirft.
Deine Freundin sollte versuchen, ihre Mutter auf den irgendwann bevorstehenden Auszug vorzubereiten. Vielleicht muss die Mutter wirklich einfach mal total auf sich gestellt sein. Man sollte ihr signalisieren, dass alle anderen um sie herum sie gerne besuchen und für sie da sind (in Maßen) aber wegen ihr nicht auf das gesellschaftliche Leben verzichten werden. Vielleicht leckt sie selbst irgendwann Blut und will von sich aus unter Leute! Aber ich bin kein Psychologe, das ist rein mein Bauchgefühl!
Ich hoffe, dass es sich bald einrenkt und Euch das Problem nicht mehr so belastet! Deine Freundin sollte dennoch den Blick nach vorne richten, sie lebt nicht das Leben ihrer Mutter sondern ihr eigenes :)
Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Susi