Problem von J. - 26 Jahre

Mein Freund leidet unter Depressionen wie kann ich ihm Helfen? Wie komme ich an ihn ran?

JeanHallo zusammen,

ich habe nach langer sucherei im Netz diese Seite hier entdeckt und hoffe das man mir hier gute Tips geben kann.

Seit Februar bin ich erst mit meinem Freund zusammen. Er erzählte mir dann auch, dass er damals sehr schlimme Depressionen hatte. Aber er sagte mir er hätte alles wieder im Griff.

Es lief auch alles super. Er war sehr gut drauf und so glücklich.

Nur aufeinmal fing es an, dass er einfach mal wortlos für eine woche verschwunden war. Ich wusste nichts. Er meldete sich nicht...

Nun ist es das dritte mal das er "weg" ist. Er sitzt zu Hause rum und lässt keinen an sich ran!

Habe mir schon einiges über Depressionen durchgelesen, aber habe einfach große Angst ihn "unbewusst" unter Druck zu setzen oder irgendetwas falsches zu sagen!

Er war am Samstag hier und sah ganz schlimm aus. Ich war geschockt, da ich ihn so (ungepflegt und die Augen so apathisch) noch nie erlebt habe.

Da er zu mir immer diese "scheiß egal" Haltung hatte, dachte ich er möchte einfach nicht mehr mit mir zusammen sein. Dachte, da ich eine Tochter habe aus der letzten Beziehung, dass ihm das doch zuviel ist. Da habe ich mich aber getäuscht. Als er gegangen ist hat er sehr angefangen zu weinen... Ich kam mir so schlecht vor.

Habe auch einige Fehler gemacht. Aber das unbewusst, da ich von Depression überhaupt keine Ahnung hatte. Er hat total geklammert und mich erdrückt mit seiner Liebe!

Nun, nachdem ich durchgelesen habe, weiß ich, dass ich mit dem Zurückweisen, weil er so klammert, einen großen Fehler gemacht habe.

Aber alles war noch nicht verloren. Mir gegenüber hat er sich am Samstag "geöffnet" und sagte zu mir er müsse sich Hilfe holen.

Selbst glaube ich aber, dass er es einfach nicht schafft alleine diese Hilfe auch wirklich zu suchen. Er vergräbt sich regelrecht zu Haus. Geht , egal wer anruft nicht ans telefon.

Was kann ich machen? Wie fange ich diesen Menschen, der mir so am Herzen liegt auf?
Ich möchte ihn nicht aufgeben? Weiß aber einfach nicht wie ich an ihn ran komme.

Seine Familie lässt ihn da so ziemlich allein. Sie sagen, er sei erwachsen und da könnte man ihm nicht reinreden. Das hat aber doch nichts mit reinreden zutun. Er hat doch eine schlimme Krankheit! Seine Eltern haben sich noch nicht einmal über die Krankheit erkundigt....

Damals wollte er sich schon mal das leben nehmen. Hat es drei Mal probiert. Ich habe große Angst das er es wieder versucht.

Hoffe ich habe nicht so wirr geschrieben. Mein Kopf ist voller Gedanken, da fällt es mir schwer "ordentlich" zu schreiben.

Liebe Grüße
Jeannine

Anwort von Petra

Hallo Jeannine!
Erstmal toll daß Du da so fest hinter Deinem Freund stehst.Wenn Dein Freund schon selbst sagt daß er Hilfe braucht, wäre es natürlich ratsam mit ihm zusammen einen Termin bei einem Pyschologe zu machen.Wenn Ihr da gemeinsam hingeht kann Dir der Pyschologe auch dem entsprechende Ratschläge geben wie Du Dich verhalten solltest und wie Ihr gemeinsam alles am besten bewältigt.Wichtig ist natürlich daß Dein Freund das Gefühl hat, da ist jemand der für mich da ist! Das Gefühl bekommt er offentsichtlich von seiner Familie nicht. Mit Medikamente und Therapie ist eine Depression zu behandeln und ich hoffe Ihr könnt Euere gemeinsame Zukunft geniessen...Auf in den Kampf und viel Glück! Gruß