Problem von Anonym - 23 Jahre

Schwiegermutter stört die Beziehung

Ich würde gern wissen wie ein Aussenstehender meine Situation beurteilt.
Micht stört, dass mein Freund mit fast Ende 20 jede Woche mind. 2 mal mit seiner Mutter telefoniert und es sich so anhöhrt als würde er mit seiner Schwester oder besten Freundin telefonieren. Wenn er sie besuchen geht sitzen sie zu zweit vorm Fernseher und trinken Wein oder treffen sich im Cafe oder Restaurant. das ganze in letzter Zeit fast jede Woche.
Ich hab ein ganz anderes Verhältnis zu meinem Vater. Er ist mein Vater und nicht mein Freund. Wir treffen uns nicht zum Wein trinken. Wir unterhalten uns ganz normal auch mit den anderen in der Familie und sitzen nicht zu zweit bis abends und machen gemeinsam eine Weinflasche alle.
Im Moment ist es ne etwas andere Situation da sie gerade in der Chemotherapie ist. Was echt nicht schön ist, aber da es vorher nicht sehr viel anders war, macht es mir nach nun 3 Monaten wieder was aus. Denn hier ist der Knackpunkt er ist nicht öfters bei ihr um ihr zu helfen. Nein, statt dessen feiern sie zu zweit ihr letzte Chemositzung mit ner Flasche Wein. ??? Was ich auch etwas bizzar finde...
Es ist aber auch so, dass sie sich manchmal und das schon vorher etwas abkapseln vom Rest der "Familie". Gut das sind nur die Oma (ihre Mutter), der Freund der Mutter und vielleicht - nicht unbedingt- ich.
Er wurde "alleine" von seiner Mutter großgezogen, wobei da immer noch die Oma und der Freund der Mutter waren. Aber irgendwie hat oder haben sie sich da ne eigene Welt aufgebaut. Die Mutter genießt es aufmerksamkeit zu bekommen und dementsprächend die Anwesenheit ihres Sohnes. Aber nicht als Sohn sondern als jd der sich für sie interessiert und sich mit ihr beschäftigt. Umgekehrt ist es weniger der Fall, was mein Freund selbst bemerkt hat. Trotzdem macht er da mit.
Im Moment hab ich das Gefühl das Ihre Krankheit ihm mehr Ausreden bietet öfter bei seiner Mutter zu sein als früher. Ich finds gut, dass er sie öfters besucht, aber auf der anderen Seite hat er auch sein Leben (Uni, Job u. Freunde) die ihn schon sehr einnehemen und vorher hatte er ja auch nicht wenig Kontakt zu ihr gehabt. Wenn es ihr wirklich schlecht ginge und sie kaum noch was selber erledigen könnte wäre es was anders wenn er so oft bei ihr wäre. Aber wenn die anscheinend eh nur da sitzen und Wein trinken, find ich es teilweise (!!!) überflüssig so oft rüber zu gehen.
Das Verhältnis Geben und Nehmen stimmt bei den beiden einfach nicht.
Als letztes muß ich dazu sagen, dass ich es auch langsam "upturnend" finde.
Wenn es um Beziehungsgestalltung geht, muß ich immer alles entscheiden, in die Hand nehmen und größten Teils zahlen. Es ist als ob ich ihm seine Beziehung schaukle, damit es ihm besser geht aber letztendlich nur seiner Mutter zugute kommt.
Im Moment hab ich das Gefühl er ist ein besserer Sohn für seine Mutter als ein Partner für mich oder sonst eine Frau.
Er sagt jedoch, dass ich ihm dass gebe was seine Mutter ihm nie gegeben hat (Dafür dafür zu sorgen, dass es ihm seelisch und körperlich gut geht).
Deswegen stört es mich unteranderem, dass er so viel für sie macht. Er zimmert ihr auch alles in der Wohnung. In unserer Wohnung kommen wir seit 2 Jahren kaum voran mit der Renovierung...
Es sind noch mehr Sachen, die zu erzählen zu lange dauern würden.
Es ist für mich nicht mehr verständlich warum er so anhänglich bei ihr ist.
Was soll ich da denn noch machen. Ich merk auch, dass ich mich immer mehr Distanziere von ihm, da es in dieser schlimmen Situation auch so extrem deutlich wird und ich ihm auch nicht im Weg stehen möchte, wenn er nun schon in diesem Verhältnis zu ihr drin steckt. Wozu noch drüber reden. Hab ich schon tausendmal. Er hats (angeblich verstanden und eingesehen) ändert sich aber nicht. Möchte ich auch in dieser Situation nicht mehr.
Übertreib ich vielleicht in der Sache? Ich hab nicht das Gefühl einen "Mann" an meiner Seite zuhaben, sondern nur den Sohn von irgendjemanden den ich nebenbei versorge. Sie tuts auf keinen Fall!

Ist das vielleicht das normale Mutter-Sohn-Verhältnis und ich bin blind vor Neid?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Kommt denn eure Zeit zusammen zu kurz? Sagt er Unternehmungen und Verabredungen zwischen euch ab, weil er zu seiner Mutter möchte? Habt ihr zu zweit auch schöne Abende mit Sternenhimmen und einem Glas Rotwein?

Die beiden haben ein freundschaftliches Verhältnis zu einander - ich finde das -ehrlich gesagt- schön. Kommt da Eifersucht bei Dir auf, weil Dein Vater 'nur' Vater ist und kein Gesprächspartner (möchte nichts unterstellen, aber es klingt ein wenig so)? Ich selbst sitze gerne mit meinen Eltern zusammen und spreche über die Götter und die Welten... und auch mit einer Flasche Wein oder sonstwas. Ich genieße es und leide manchmal darunter, dass ich es nicht öfter haben kann, denn ich wohne ein gutes Stück von ihnen weg.

Oder aber wurmt Dich das so, weil Du ihn immer mehr als 'Muttersöhnchen' siehst? Auch das kommt ein wenig in der Mail durch. Du schaukelst die Beziehung, er ist Sohn... Bespreche mit ihm eure Beziehung und was Du Dir von ihm wünschst, welches Verhalten Du erwartest - m.E. hat das nichts mit den Besuchen bei seiner Mutter zu tun. Eure Bezeihung findet bei euch statt. Wenn er die Besuche einschränkt, hast Du noch lange keinen Freund, der sich mehr in die Beziehung einbringt.

Alles Gute!
Dana