Problem von Anonym - 16 Jahre

Ich weiß nicht mehr weiter

liebes kummerkastenteam
im voraus sag ich: es tut mir leid dass ich euch belästige, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. ich habe dass gefühl dass sich die ganze welt gegen mich stellt..letztes jahr, am 22.juli 2006 hat sich mein leben von grundaus geändert..es fing allerdings alles am 20. juli schon an...ich feierte meinen abschluss von der schule, bin drittbester der schulabgänger gewesen..mein mutter und zwei meiner schwestern (hatte 3 schwestern und 2 brüder)..die feier war eig. ganz gut gewesen, schien alles perfekt zu laufen, bis eine meine schwestern einen anruf bekommen..es war ihr exfreund...er hat sie am telefon total fertig gemacht..als es dann gegen 23 uhr war, sind wir nach hause gefahren...ich war da schon betrunken und meine schwester und ich haben im auto noch gesungen..wir haben "gute freunde kann niemand trennen, gute freunde sind nie allein..usw" gesungen..das war unser lied..wir gingen durch dick und dünn...haben zuhause dann noch auf der terasse noch bisschen weitergefeiert..dann sin ma ins bett gegangen weil ma total müde waren..ich total am ende schon, leg mich ins bett und hab geschlafen..meine schwester jedoch muss es ziemlich gegangen sein, wegen des anrufes und anscheinend wegen andere sachen auch noch..auf jeden fall hat sie ihre beruhigungstabletten geschluckt...und zwar alle die sie hatte...es waren über 200 der stärksten beruhigungstabletten..am nächsten morgen haben wir uns nicht gewundert dass sie noch nicht wach war, weil sie gerne ausgeschlafen hatt...gegen 17 uhr hatte meine mutter aber ein ungutes gefühl und hat meine andere schwester beauftragt mal nachzuschaun was los war...leider war aber jedoch die tür verschlossen..konnten aber vom balkon, der vom schlafzimmer meiner eltern in ihr zimmer führt rein gehen..wir haben sofort den notarzt allamiert..als sie im krankenhaus war, sagte der arzt, dass sie, wenn sie es überlebt, ihr lebenlang behindert sein wird....am tag darauf ist sie dann an herzversagen gestorben..und sie hatte ein lächeln im gesicht...ich kann das alles nicht glauben dass des passiert ist...ich träume seither jede nacht den selben traum, dass sie wieder da ist und wir wieder freude am leben haben..es ist so verdammt schwer ohne sie..
mein nächstes problem ist dann noch mein vater..er versucht mich in jeder situation wenn wir sind mich zu provozieren..er macht mich wirklich mehr als wütend, dass ich oft das gefühl habe mir platzt gleich mein kopf..hab schon oft versucht mit meiner mutter drüber zu reden..meiner mutter mach ich keinen vorwurf..sie macht sich wirklich alle mühe dass wir ein friedliches zusammenleben gelingt..aber sie sagt zu dem thema nur, dass mein vater das nicht so meint, wie er es sagt und dass er nie erfahren hätte wie des als jugendlicher ist, wenn man spaß am leben hat..aber ich mein, dass kann er doch nicht an uns kindern auslassen oder? naja uns wär eigentlich eh schon übertrieben..er lässt alles nur immer an mir aus..wenn er ne wut hat, kann ich es mir immer anhören..mein kleiner bruder z.B. wird total bevorzugt und ich kann mir jeden möglichen ärgern einfangen, selbst wenn ich nicht beteiligt bin..
hab ein jahr berufsschule als überbrückungsjahr gemacht und sogar dort wurde ich nur gemoppt..zwar nicht von mitschülern wie es üblich ist, sondern von lehrern..die haben ein total fertig gmacht..ich hatte in der schule öfter nervenzusammenbrüche ghabt...einmal musst ich sogar fast ins krankenhaus..

ich hoffe ihr könnt mir sagen was tun soll...ich weiß nämlich nicht ob ich noch lange so weitermachen kann

mfg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir sehr Leid, dass Du Deines Schwester an den Tod verloren hast. Ein solches Erlebnis hinterlässt eine Menge Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und wohl noch viel mehr. Und ich denke, für Dich ist es jetzt wichtig, das aufzuarbeiten, damit Du wieder voll und ganz für Dich und Dein Leben da sein kannst. Ich denke, Deine Schwester hätte es sich gewünscht; sich nicht gewünscht, dass ihr Bruder auch in den Tod geht und die Traurigkeit ihn beherrschen lässt.

Wir können alle nicht mit jedem Gefühl und jeder Trauer allein klarkommen. Und besonders der Tod ist oft etwas, wofür man sich fachliche Hilfe ins Boot holen muss. Diese Hilfe steht Dir jederzeit offen; alles was Du tun musst, ist zu sagen, dass Du sie brauchst. Du kannst mit jedem Arzt darüber reden und er kann dann alles für eine Therapie in die Wege leiten.

Gerade, weil Du auch von Nervenzusammenbrüchen sprichst, von Selbstmordgedanken, die immer näher rücken, davon, keinen Weg mehr zu sehen halte ich das für den absolut richtigen Weg.

Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana