Panik wird immer schlimmer
Hallo liebes Kummerkastenteam.
Ich leide schon seit 2 Jahren an der Angst, dass andere bemerken könnten, dass ich zittere, ich esse deswegen keine Suppe mehr, ich kann nicht vor anderen trinken oder schreiben und das macht mich verständlicherweise fertig.
In letzter Zeit habe ich angefangen, vor der Schule, bzw. vor der speziellen Stunde ein wenig Alkohol zu trinken. Ich halte es sonst nicht aus. Meine Panik ist so schlimm, mein Herz klopf so stark, dass ich glaube ohnmächtig zu werden.
Den anderen ist es in letzter Zeit auch schon aufgefallen, dass ich so nervös bin und wie die Geier machen sie sich darüber her und sind während meiner Wiederholungen ganz leise, um jeden Fehler dumm zu kommentieren.
Ich hatte eine Zeit lang mal einen Psychologen, der mir aber ÜBERHAUPT NICHT weitergeholfen hat, dasselbe mit einem Psychopharmaka.
Ich weiß wirklich nicht wie es weitergehen soll. Ohne den Alkohol schaffe ich derartige Situationen gar nicht mehr. Während Ferien und so trinke ich keinen Tropfen und es geht mir gut, also ich bin nicht abhängig.
Aber ich weiß, dass es schlecht ist.
Zuhause bin ich ganz normal, ich wirke auf alle sehr glücklich, ich habe genug Freunde, aber eben dieses Problem.
Ich kann mir so auch irgendwie nicht vorstellen, dass ich einen Beruf ausüben könnte, zB was medizinisches, wo meine Hände während einer Operation zittern, oder JUS wo ich zu nervös für den Gerichtssaal wäre.
Ich habe wegen dem Problem keine Perspektive mehr. Wenn ich nicht so Angst vor Schmerzen und einer möglichen Hölle oder so hätte, hätte ich mich SCHON LÄNGST umgebracht, entweder aus dem Fenster, oder die Pulsadern aufschneiden.
Ich bin im Moment nicht mal so unglücklich, aber wenn ich sehe: Morgen Mathematik, wo ich vielleicht was vorrechnen muss?
Dann weiß ich schon: Während der Stunde werde ich innerlich tausend Tode sterben, ein wenig weniger schlimm durch den Alkohol, dann halt nur 800.
Zum Psychiater: Ich habe mehrmals versucht mit meinen Eltern über die Panik zu sprechen, aber sie meinen immer ich solle überlegen wie viel ein Psychiater oder so kostet und, dass sie sich das nicht leisten können.
Wenn ich sie jetzt darauf anstrenge sagen sie nur: "Das schaffst du schon, Einfach tief atmen, du kannst ja eh alles." Oder: "Mach halt Entspannungsübungen, jeder hat mal so eine Phase!"
Aber ich hab diese "Phase" seit 2 Jahren und sie wird immer schlimmer!
Bitte helft mir, ich halte das nicht mehr aus.
Hallo Theresa
Du hast Recht! 2 Jahre hören sich nicht nach einer Phase an, sondern nach einer massiven Angststörung. Wenn es deinen Eltern um das Geld für die Behandlung geht, kann ich sie beruhigen, denn das kostet nichts, es wird von der Krankenkasse übernommen.
Aber das müssten sie ja wissen, da du ja bereits in Behandlung warst, wie du schreibst.
Bei dir wäre es schon wichtig heraus zu finden woher dieses Zittern und diese Angst kommen. Rede noch einmal den Eltern und beichte ihnen auch die Sache mit dem Alkohol. Ich denke dann werden sie merken, wie wichtig es ist, einen Arzt aufzusuchen.
Wenn sie weiterhin keine Notwendigkeit dafür sehen sollten, was ich aber nicht ganz glaube, dann kannst du auch zu deinem Hausarzt gehen und ihm deine Probleme erzählen. Er wird dir dann bestimmt weiterhelfen können.
Das mit dem Alkohol lasse bitte sein, denn auch wenn du glaubst noch nicht davon abhängig zu sein, könnte sich das sehr schnell ändern. Umd in gewisser Weise bist du es ja auch schon. Du benutzt ihn zur Sicherheit, damit du keine Angst hast. Das ist eine gefährliche Sicherheit.
Alles Liebe für dich