Problem von anonym (w) - 14 Jahre

Meine Mutter ist gestorben

Ich hab zwar die Kategorie Probleme in der Familie gewählt, aber ich hab eigentlich keine Probleme mit meiner Familie, sondern ja wie soll ich sagen trauer. Meine Mutter ist jetz vor 2 Wochen gestorben. Davor war sie 2-3 Wochen im Krankenhaus. Ihr ging es eigentlich nicht schlecht bevor sie weg musste, sie hatte nur ab und zu Schmerzen...! Bevor meine Mutter ins Krankenhaus kam hab ich mich nicht sonderlich gut mit ihr verstanden. Davor die Zeit war echt mist. Ich hab mich die ganze Zeit mit ihr gestritten, aber auch über solche Themen die gar kein Streit wert waren. Als sie dann im Krankenhaus war hab ich sie auch nur 1 mal Besucht. Nach einer Woche war sie dann im Koma. Da hab ich sie auch noch zweimal Besucht. Beim ersten mal war ich total fertig als ich sie da liegen sah... dannach wollte ich da nicht mehr hin. Meine beste Freundin hat mich dann aber davon überzeugt. Als ich dann nochmal dort war, fand ich es genauso schrecklich wie davor. Sie lag auch wieder ziemlich genau eine Woche dort. Danach kam irgendeine dunkle flüssigkeit aus ihrem körper. Dann wurde sie in ein anderes Krankenhaus verlegt die sie am Abend direkt eig noch mal Operieren wollten, aber als sie dies versuchten, haben sie gesehn das ihr darm i-wie abgestorben war oder so und sie desshalb keine chance mehr hatte. Am selben abend haben sie noch bei uns angerufen und gesagt das sie keine chance mehr hat. Es war schon ziemlich spät, an dem abend wo die anriefen, ich glaub halb 12 oder so. Mein dad hat mir das dann gesagt... er war so fertig so hab ich den noch nie gesehn. das war voll schlimm. dann is mein bruder mein dad un meine oma ins krankenhaus zu ihr gefahren... ich wollt net mit, ich konnt net... das wär ja dann voll schlimm geworden. Meine tante und mein onkel waren dann bei mir. ich konnte die nacht net wirklich schlafen. war voll durcheinander. am nächsten tag war ich dann mit meiner tante und der besten freundin meiner mutter shoppen, als ablenkung. dann so um 15uhr waren wir wieda daheim un mein dad bekam i-wann nen anruf das mei mum tod is. das war i-wie so schlimm...! I-wie kan ich das net rallen... i-wie glaub ich das noch net... ich denke i-wie das meine mum die nächsten paar minuten wieda kommt...! ich weiß aba auch das das nich so is... aba ich glaub es einfach nicht...!!!ich kann das net glauben...!!! mein dad is voll traurig mein bruder meine oma besonders...!!! das is voll schlimm... meine oma ruft alle paar minuten an habt ihr hunger, habt ihr das habt ihr dies... das is kacke. i-wie hass ich mich dafür das ich mich mit mei mum so oft gestritten hab. i-wie fühl ich mich auch i-wie schuld weil ich die net oft besucht hab... i-wie will ich auch net mehr leben.. ohne mei mum is das zuhause voll kacke... alles is s** komisch...obwohl das so is kann ich net richtig traurig sein... alle sin traurig... nur ich net... ich versteh das net. obwohl ich weiß das die net wieder kommt. voll komishc was soll ich jetz machen???

LG

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir Leid, dass Du Deine Mutter an den Tod verloren hast. Als Du uns geschrieben hast, war das tief in Deinem Inneren noch gar nicht so recht angekommen. Manchmal schieben wir die schlimmen Dinge innerlich einfach weg, weil wir uns damit noch nicht auseinandersetzen können. Ich denke, bei Dir war es so. Kannst Du denn inzwischen traurig sein? Hat sich das verändert?

Ich kann mir vorstellen, wie es Dir mit den Gedanken an die Streits mit Deiner Mutter geht - aber Du solltest Dir jetzt keine Schuldgefühle einreden. Weißt Du, Mütter verstehen mehr, als ihnen manchmal zugetraut wird. Sie weiß, wie es gemeint war und auch, dass die Streits zum Alltag gehörten und nichts damit zu tun haben, ob Du sie lieb hast. Da bin ich mir ganz, ganz sicher.

Deine ganze Familie muss sich jetzt ein Stück weit neu ordnen, einen neuen Tagesablauf schaffen, mit der Trauer umgehen - und jeder tut das auf seine Weise. Die einen vergraben sich in der Arbeit, die anderen in den Tränen und wieder andere ziehen sich in sich zurück. Was Dein Weg ist, damit umzugehen, kann ich Dir nicht sagen. Jeder Mensch ist in diesen Dingen ein Stück anders. Für mich war es (und ist es bis heute) ganz wichtig, über die Gefühle und den Tod zu reden - alles, was ich auf diese Art herauslasse, frisst sich innen nicht fest.

Ihr könnt euch alle jederzeit an eine Familienberatungsstelle, an einen Arzt oder Therapeuten wenden, um mit dem Tod Deiner Mutter zu leben.

Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana