Problem von anonym (m) - 15 Jahre

Mein Vater ist gestorben

Was soll ich machen???
Vor 3 Tagen ist mein Vater gestorben.
Er hatte Probleme mit dem Herzen und als er nach einer Untersuchung das Krankenhaus verlassen wollte, und sich gerade die Jacke angezogen hatte ist er umgekippt.
Nachdem er mehrere Stunden im Koma lag ist er um ca. 18:30 gestorben.
Meine Eltern haben sich geschieden und lebten getrent und ich wohne bei meiner Mutter, deshalb war ich nicht dabei als er starb.
Ich fühle mich schlecht weil ich das letzte mal als ich mit ihm telefonirt habe über belanglose Dinge gesprochen habe anstatt ihm zu sagen wie sehr ich ihn liebe und vermisse.
als ich ihn das letzte mal wegfahren sah habe ich gedacht:"was ist wenn er einen Unfall baut und ich ihn nie wieder sehe...?"
Ich hab den Gedanken schnell wieder abgeschüttelt aber jetzt denke ich die ganze Zeit daran und habe das Bild im Kopf wie er mit seinem Auto um die Ecke biegt und verschwindet.
In Gesellschaft bin ich vollkommen normal, wenn ich jedoch alleine bin denke ich ununterbrochen an meinen Vater und an all das was ich ihm nicht von mir erzählen konnte, an alles was ich nie mehr mit ihm machen kann, an alles was ich mit ihm erlebt hab, an alles was er für mich getan und geopfert hat und ich denke an die Beisetzung in ein paar Tagen.
Es sind Ferien und ich hatte mich seit Wochen schon gefreut weil ich meinen Bruder in der Schweiz besuchen wollte und jetzt scheint alles so sinnlos.
Ich konnte nicht einmal Abschied von meinem Vater nehmen...

Danke fürs lesen...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Wenn ein Mensch so plötzlich stirbt, gibt es wohl immer noch ungesagte Dinge. Ich glaube sehr fest daran, dass man auch nach dem Tod noch 'ich hab dich lieb' sagen kann und es auch ankommt - nur leider bekommt man keine Reaktion mehr.

So viele Dinge, die Du ihm noch sagen wolltest... Ja, so ging es mir auch einmal. Ich habe damals begonnen, ihm Briefe zu schreiben; ihm zu sagen, was in mir vorging, es aufzuschreiben. Und diese Briefe habe ich zum Grab gebracht. Mir hat es sehr geholfen - versuche doch auch Du diesen Weg.

Der Tod hinterlässt eine heftige Traurigkeit, ein Loch, in das man immer wieder stürzen kann; oft vollkommen unvermittelt. Lasse das ruhige zu. Klingt jetzt erst mal komisch, aber es hilft. Die Tränen zulassen, die Schwäche, die Trauer - im Umkehrschluss gibt das Kraft.

Alles Gute!
Dana