Problem von Melanie - 26 Jahre

Was soll ich jetzt bloß machen

Hallo....

Ich bin seid über einem Jahr krank geschrieben und weiss nicht wie es weiter gehen soll. Ich glaube am besten erzähle ich wohl erst, was mir passiert ist.
Am 01.01.07 hatte ich einen Nervenzusammenbruch unter leichter Alkohl einwirkung (ich sage absichtilich leicht, denn ich hatte nur 2 Bier getrunken). Das ganze artete in einem Ohnmachtsanfall aus.Ich bekam plötzlich keine Luft mehr und bin umgekippt. Der Auslöser war ein Streit mit meinem damaligen Freund. Danach als es mir Körperlich wieder besser ging, bin ich im Strömenden Regen Nachts weinend durch die dunklen Strassen gelaufen und Leute die mir helfen wollten habe ich gesagt ich wurde missbraucht. Warum ich das behauptet hatte wusste ich damals noch nicht.

Irgendwann schafften es eine Freundin und mein damaliger Freund mich "einzufangen". Erst riefen sie einen Krankenwagen und danach die Polizei, da ich nicht in den Krankenwagen einsteigen wollte und mich aufs heftigste wehrte. Das ende vom Lied war, das man mich in Handschellen abführte, weil ich eine gefahr für mich selbst darstellte. Sie versuchten mich zu verhören, ob meine behauptung ich sei missbraucht worden stimmte und wollten mir helfen. Ich konnte mir selbst aber garnicht erklären warum ich das immer wieder behauptet hab. Dies war nicht mein erster Nervenzusammenbruch, doch wusste ich nicht, das dies überhaupt welche waren.

Mir ging es lange Zeit vorher schon schlecht, das habe ich selbst aber nicht wirklich erkannt. ich dachte, jeder hätte probleme und jeder würde damit auch selbst zurecht kommen. Also warum sollte ich das nicht auch schaffen. Vor dem nervenzusammen bruch ging ich zu meinem Hausarzt und erzählte ihm von meinen Problemen. Das ich nur noch traurig war, in keiner Sache mehr einen Sinn sehen würde und vor allem in meinem leben nicht mehr. Über nichts konnte ich mich mehr drüber freuen. Und meistens wenn ich so verzeifelt war und ich mich wider einmal selbst abgrundtief hasste tat ich mir selbst weh. Ich schnitt mich, kratzte mich und schlug so lange mit dem kopf gegen die wand bis ich blutete...
Mein Arzt nahm sich sehr viel zeit für mich und sprach lange mit mir. Er riet mir in eine stationär in eine klinik zu gehen und schrieb mir auch gleich eine überweisung. zumindestens sollte ich in eine tagesklinik gehen. Das kam für mich überhaupt nicht in frage, verlies den arzt mit einem: Ich werde darüber nachdenken und zeriss im anschluss den schein. Ich würde doch nicht nach ochsenzoll gehen. Ich doch nicht, da kämen doch nur verrückte hin dachte ich damals.Dann suchte ich mir einen psychologen, der mir helfen sollte den ich selbst finanzierte (hatte gehört das kassenärzte solange wartezeiten hätten, ich spürte aber das ich sofort jemanden zum reden bräuchte) Irgendwann konnte ich mir diesen arzt nicht mehr leisten, es ging mir zwar zu dem zeitpunkt etwas besser, aber heute weiss ich das wir an völlig falschen stellen angesetzt haben.

Dann kam 4 Monate später am 01.01.07 der mittlerweile 3´te Nervenzusammenbruch. Aber der heftigste von allen. Als ich von der Polizei nach hause gebracht worden bin war ich am ende mit meiner kraft und mit meinem glauben an mich selbst und versuchte mir das leben zu nehmen. Es ging schief( wahrscheinlich weil ich nicht genug mut dazu hatte, oder sich noch etwas anderes in mir aufbäumte...). Mein bester Freund und meine schwester kamen dann zu mir und sprachen mit mir, das es doch das beste wäre eine therapie zu beginngen. Ich willigte ein, das sie mich ins krankenhaus fuhren. Es war mir alles egal, ich wollte die Kontrolle und vor allem die Verantwortung für mich selbst abgeben. Fast 3 Monate lag ich dann im Krankenhaus, machte Therapien und wir kamen langsam vorran. Aber den wirklichen Knackpunkt kamen wir noch nicht näher. Dann kam ich in die Tagesklinik für ein Halbes Jahr.

Durch die ständigen Therapien und das herrum bohren konnte ich irgendwann auf dinge zugreifen die mir seid meiner kindheit verborgen geblieben waren. Ich konnte mich teilweise wieder erinnern. Nun wusste ich warum ich immer behauptet hatte ich wurde missbraucht.... nur war das schon einige Jahre her...
Damals passierte mir das als ich etwa 12 Jahre alt war. Sehr verletzt hatte mich das nicht. ich kam mit der Erinnerung eigentlich gut klar. Ich weinte einmal und dann hatte ich die Sache verkraftet.

Mein Weg sollte nun ganz anders laufen. Ich wollte meinen Job nicht mehr, weil sich mein Weltbild völlig geändert hatte. Ich verabscheute Männer zum teil... und da ich in einem männerberuf arbeitete, lies ich mich von meinem Chef kündigen.

Dann blieb ich etwa wieder 4 Monate zuhause (bis jetzt). Mein Bild über Frauen und Männer ist grauenhaft geworden.... was ich bisher noch nicht dazugeschrieben habe ist, das ich mein Lebenlang in jeder meiner Lebensphase (es gab eigentlich keine Zeit ohne) immer von stärkeren Mädchen fertig gemacht wurde. Ich wurde immer fertig gemacht. Sie haben mich beschimpft, nach hause verfolgt und mir gesagt ich solle mich doch umbringen. Einmal sogar versuchten sie mich dazu zu überreden von einem Hochhaus zu springen... IMMER bin ich unterdrückt worden von Frauen sowie Männern gleichermassen.... Deshalb lasse ich auch niemanden mehr an mich ran. Viele Jobs habe ich schon gemacht, und immer bin ich fertig gemacht worden. Immer musste ich die arbeit wechseln weil ich dich schwächste war.Die Menschen, die ich SEHR GUT kenne, bleiben bei mir und ihnen vertraue ich. Aber sonst kann ich die Menschen nicht mehr an mich ranlassen. Ich ziehe mich total zurück... Mein Hund ist das einzigste was mich raustreibt...aber auch dann geht es nur um ihn....

Das war meine Vorgeschichte....

Nun bin ich zuhause, ziehe mich immer weiter zurück, habe kein vertrauen mehr zur menscheit. Ich möchte nur noch allein sein. Eigentlich sollte bald das BTZ für mich beginnen (BERUFSTRAININGS ZENTRUM) aber ich habe fürchterliche angst.... Angst das man mich wieder fertig macht. Ein genauer Termin für das BTZ steht noch nicht an, aber der antrag für die REHA Massnahme ist bereits am laufen.Zu dem quälen mich träume und errinnerungen die für mich nicht greifbar werden. Ich errinnere mich an Dinge aber nur halb.... Ich erinnere mich an eine Brücke und glaube das unter dieser Brücke etwas passiert ist. Ich spüre es, aber ich komme nicht ran. Das macht mich richtig fertig....Ich war auch schon dort und habe es mir angesehen aber ich komme nicht weiter....

Ich glaube das damals noch mehr passiert als ich zurzeit weiss....
Mittlerweile geht es mir wieder schlechter, weil mich die gedanken daran quälen und ich immer einsamer werde. Ich weiss bloss nicht weiter...Ich habe angst wenn ich darum bitten würde wieder in die Tagesklinik zu gehen das man denken könnte ich wäre zu faul zum arbeiten. Aber das ist ja eigentlich nicht war. Bis zu meinem Nervenzusammen bruch habe ich immer 2 Jobs gehabt und hab ziemlich hart gearbeitet. Warum habe ich bloss angst das man das über mich denkt ? Ich möchte so gern weinen und schreien, aber ich kann nicht mehr.... Ich kann nicht weinen... Ich fange an mich wieder selbst zu verletzen um diesen Druck los zu werden oder das ich damit das weinen auslösen kann. Zur zeit bin ich in keiner Therapie... ich habe alles abgebrochen, weil es mir nach 9 Monaten Therapie zuviel wurde. Ich konnte
das alles nicht mehr ertragen, denn es kam immer mehr hinzu....Nun habe ich angst als spinnerin abgestempelt zu werden. Nach einem Jahr sollte ich doch langsam alles wieder in den Griff bekommen haben. Ausserdem habe ich angst ich werde paranoid... bilde ich mir ein, das ich das gefühl habe das ich noch mehr erlebt habe als ich weiss ? Ich könnte durchdrehen, ich will doch einfach wieder normal leben...


Was soll ich bloss machen jetzt....

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Melanie!

Ich kann Dir nichts anderes raten, als die Therapie wieder aufzunehmen. Du hast abgebrochen, weil es Dir zu viel wurde - und jetzt spürst Du, dass Du sie dennoch brauchst, um das innere Chaos in den Griff zu bekommen. Geh diesen Weg. Es ist egal, was andere davon halten - es geht um Dich. Und ich denke nicht, dass Dich jemand für eine Spinnerin halten würde oder denkt, Du möchtest nicht arbeiten. Erst einmal stehst Du selbst im Vordergrund - kümmer Dir darum, ohne Dir Gedanken zu machen, wie es für andere aussehen könnte. Denn Du weiß, wie es in Wahrheit ist und aussieht.

Alles Gute!
Dana