Problem von Anonym (m) - 19 Jahre

Pfadfinder

Hallo,
Ich bin 19 Jahre alt und seit dem ich 7 bin bei den Pfadfindern. Gerade nicht nur deswegen liegt mir viel daran das es mir dort auch gut geht. Ich habe sehr viel positives bei den Pfadfindern erlebt, für alles bin ich dankbar und habe mich auch nicht nur deswegen dafür entschieden auch Gruppenführer zu werden und habe mich freiwillig entschieden die Verantwortung für jugendlich zu übernehmen. Ich bin nun seit knapp 3 Jahren alleine für eine Gruppe verantwortlich und es hat mit stets spass gemacht jedes treffen vorzubereiten und auch durchzuführen. Der kleinste Satz wie "das hat heute wieder Spass gemacht" hat mir gereicht um zumindest für das nächste treffen genug motivation zu sammeln.
Bis mir die zwei Jugendliche sagten sie wollen mit Pfadfindern auf hören.
Sie sagten die Pfadfinder machen ihnen kein spass mehr. Hinzu meinten sie das es nicht an den treffen die ich mache liegt, was ich nicht ganz glauben kann. Es gibt noch andere Aktionen mit den Pfadfinder zB Fahrten usw...
Sie sagten es mir nur mit der bitte das ich das nicht weiter an die Gruppenführung erzählen sollte. Die Gruppenführungsrunde ist die Gruppe die dafür sorgt das die verschieden Gruppen existieren und steht Leuten wie mir zurseite um meine Fragen zu beantworten und mir tipps zugeben wie ich meine Gruppe führen soll. Dieser Kreis besteht aus älteren aber auch aus jüngeren Gruppenführern mit mehr oder weniger Erfahrung bezüglich zur Führung einer Gruppe.
Jedoch konnte ich nicht dicht halten und bin mit dem Problem zu dieser Runde gegangen. Da es in gewisser weise auch mein Dasein in der Pfadfindergruppe bestimmt. Ich habe hilfe bekommen. Doch auf einer Fahrt haben die Beiden Jugendliche herraus bekommen das ich mit Gruppenführerrunde geredet habe.
Das nehmen sie als Grund um mir nicht mehr zu vertrauen. Ich habe mit ihnen darüber geredet aber was sie mir sagten erschreckte mich und machte mich traurig. Sie sagten sie wollen selber nicht dafür sorgen das es ihnen spass macht (dh auf fahrten mitkommen oder selber mal ideen vorschlagen auf die sie lust haben etc)
eigentlich kann ich das nicht von ihnen erwarten. Aber im Prinzip ist es der sinn der Jugendbewegung Schritt für Schritt auch Verantwortung zu übernehmen.
Nach der Fahrt hatten wir nun ein treffen und das war wie sie selber sagten und ich auch zugeben muss nicht gut gelaufen. Obwohl ich mich, trotz dieser Enttäuschung aufgerafft habe und mir den ein oder anderen Nachmittag um die Ohren mit der Vorbereitung des Treffens geschlagen habe. Seit dem sie mir gesagt haben das sie austreten wollen und das sie herraus gefunden haben das ich ihr versprochen gebrochen habe(das ich über ihren Austritt mit der Gruppenführerunde gerdet habe) hat sich das verhältnis zu uns getrübt.
Auch seit dem machen mir die treffen keine spass mehr und ich bin immer unmotivierter. Doch trotzdem bin ich bereit immer weiter zumachen nicht an die doch so vernichtende düstere Zukunft zu denken.
Was soll ich sagen? ich habe keine pädagogische Ausbildung hinter mir und mache das alles freiwillig ohne auch nur einen Cent dafür zu verlangen.
Ich kann mit der Gruppenführer runde darüberreden was ich auch schon oft gemacht habe aber ich habe das Gefühl das sie mir nicht helfen können. Was mich wiederum traurig macht und auch eine art Vertrauensbruch dieser Runde gegenüber ist.
Es ist schwer es zu verstehen für jemanden außenstehenden da unsere Pfadfinder Gruppe nicht gerade eine Pfadfindergruppe ist wie die anderen. Wir schwimmen mit unserer Jungendarbeit etwas gegen den Strom.
Aber auch existiert eine Gruppe die etwas jüngere Mitglieder hat wie meine. Aber sie läuft gut und hat nicht diese Probleme was mich noch mehr frustriert.

Meine Fragen sind:
Wie schaffe ich das sie mir wieder vertauen(die Jugendlichen)?
Was kann ich tun damit ihnen die Pfadfinder wieder spass macht und ihr Interesse weckt?
Wie schaffe ich sie zu verstehen und auch angemessen auf ihre doch sehr verletzende Argumente und Aussagen zu reagieren?
Ist es besser sie gehen zu lassen, da es mir ja eigentlich nur Motivation raubt und mir die gute Laune verdirbt?
Oder ist es besser um sie zu kämpfen und alles in Bewegung zusetzten was ich liefern kann?
Wo finde ich neue Kraft?

Vielen Dank für jeden Rat den ich bekomme. Ich weiss nicht weiter.

Anwort von Sabine

Hallo!

So sehr Du Dich auch in Deinem ganzen Leben bemühen wirst, Du wirst es nie allen gleich recht machen können. Das ist aber auch völlig normal und deswegen solltest Du Dir keine Sorgen machen. Es wäre ja schlimm, wenn alle Menschen gleich wären und alle gleich reagieren würden. Es werden immer Menschen in einer Gruppe sein, die anders denken und anders fühlen und komplett andere Vorstellungen haben. Vielleicht waren diese Menschen auch nur zum Test in dieser Gruppe und haben nach geraumer Zeit festgestellt, dass dies dann doch wohl nichts für sie ist. Das war dann aber eine allgemeine Feststellung und diesen Schuh solltest Du Dir nicht anziehen. Du hast jahrlang gelernt, was Du jetzt lehrst und es macht Dir Spaß. Ich denke mal, dass die besten Voraussetzungen damit gegeben sind. Mach Dich nicht dafür verantwortlich, wenn andere ihren Weg finden, der vielleicht nicht über diese Gruppe geht, sondern sie dann ganz etwas anderes machen wollen. Du handelst nach bestem Wissen und Gewissen und vielmehr kannst Du als ehrenamtlicher Mitarbeiter gar nicht machen. Du lernst Tag für Tag wieder dazu, aber bitte mache Dich für solche Dinge nicht verantwortlich. Du kannst nicht für alle immer perfekt sein. Einer wird immer gehen oder meckern. Das ist normal im Leben.

LG, Sabine