Problem von Anonym - 16 Jahre

Vertrauen - Schmerz

Mir ist es fast peinlich hier rein zu schreiben, aber man soll sich ja sowas widmen^^

Ich wollte, mal wissen, ob es schädlich ist wenn man Schmerz und Frust etc. in sich hineinfrisst? Mir fällt es total schwer jemand zu vertrauen, klar ich vertraue jemand wenn es darum geht dass er die Wahrheit sagt, aber so über Probleme reden kann ich eigentlich nicht. Manchmal fühl ich mich so richtig zum heulen, aber die Tränen unterdrück ich, einfach um keine Schwäche zu zeigen, glaub ich. Ich habe so eigentlich auch keine Probleme in der Schule, bin dort immer sehr fröhlich, lache auch gerne mit, auch wenn es mir mal schelcht gehen sollte, ich weiß nicht, aus irgendeinem Grund kann ich nie wirklich lange traurig sein, nur wenn ich alleine bin, dann überkommt mich manchmal das Gefühl. Mir ist es acuh zum teil sehr peinlich, einfach weil ich die Leute dann in der Schule sehe, und denke der/ die muss sich doch sonst was denken, dass ich doof bin oder so und ich hab Angst dass er/ sie mich direkt ansprechen könnte. Vermutlich ratet ihr mir jetzt, dass ich mit meinen Eltern darüber rede, aber denen Vertrau ich auch nicht, schon deshalb, weil sie mir Vertrauen nie beigebracht haben und ich mir sicher bin, dass sie mich auch nicht ernst nehmen würden. Ich würde sehr gerne einen meiner Freundinnen was anvertrauen, aber so wie ich die kenne, nimmt mich dort auch keine Ernst. Ist es also schlecht niemanden seine Probleme anzuvertrauen?

Vielen Dank für die Antwort^^

Anwort von Sabine

Hallo!

Ja, auf die Dauer tut es gar nicht gut, wenn man stets Gefühle unterdrückt und nie über das spricht, was einen bedrückt. Irgendwann erstickt es einen oder es platzt irgendwann unmöglich dolle heraus, dass es unmöglich ankommt.

Du solltest zulassen, wenn Du weinen möchtest. Selbst, wenn Du nur für Dich weinst. Gefühle sind eine ehrliche Sache und sie gehören zu jedem Menschen. Anhand des Gefühlsausdrucks kann man Menschen auch einschätzen. Wie soll man Dich einschätzen, wenn Du allen anderen im Grunde was vormachst und es in Dir ganz anders aussieht.

Zu sagen "das macht mich traurig" ist gar nicht so schwer. Du sagst ja auch "das finde ich witzig oder toll". Warum sollte man dann nicht auch zu den negativen Gefühlen stehen.

Du schreibst uns, weil Du es wahrscheinlich selber nicht magst. Gut ist, dass Du es erkannt hast und jetzt auch ändern könntest. Niemand verlangt, dass Du von heute auf morgen gleich umwechselst, aber sei ruhig ehrlich zu Dir und Deinen Gefühlen. Sie sind ein Teil von Dir.

Über Probleme spricht man nicht mit jedem. In diesem Punkt gebe ich Dir recht und man sucht sich auch im Grunde passende Personen für die Probleme aus. Viele Teenager reden wenig mit ihren Eltern. Ich glaube, dass ist normal. Ich habe es damals kaum getan (erst später) und heute ist es nicht viel anders. Keine Ahnung warum es so ist. Sie sind halt andere vertraute Personen. Dennoch rate ich gerne mit den Eltern zu sprechen, denn es gibt immer eine Vertrauensbasis zu ihnen. Du musst nicht mit ihnen reden, wenn Du nicht willst, aber vielleicht doch mal hin und wieder mit Deiner Freundin. Um zu testen, wie es ist, könntest Du ja mal mit einem kleinen Problem anfangen, wenn Du spürst, da ist was, was Dich stört und Du dann versuchst mal mit ihr darüber zu sprechen.

Es gibt auch Menschen, die es wie Du, nie gelernt haben. Sie führen oftmals eine Art Tagebuch um einen Anfang zu finden Probleme zum Ausdruck zu bringen und vor allem durch das Niederschreiben es auch aus dem Kopf zu bekommen, damit es nicht zu sehr belastet.

LG, Sabine