Problem von Anonym - 16 Jahre

Mein Leben ist völlig kaputt (2)

Heey..
Danke für die Antwort.
Ich schrieb darüber nur so wenig weil, glaube ich, mir dabei keiner helfen kann. Ich habe schonmal versucht mit jemanden darüber zu reden, doch es ging einfach nicht. Als ich es erzählen wollte kamen mir einfach nur die Tränen und Worte konnte ich nicht herausbringen. Reden würde mich, glaube ich, nurnoch mehr kaputt machen. Ich weiß nicht ob es besser ist mein Leben selbst zu beenden oder weiterzuleben. Im moment bin ich auch wirklich ganz kurz davor. Es ist schon ein ganzes Jahr her und es wird einfach nicht besser. Reden will ich nicht oder besser gesagt KANN ich nicht. Das einzige was mich davon abhält es zu tun ist meine Oma. Sie ist die einzige die noch für mich da ist. Mit meinen Eltern komme ich schon seit längerem nichtmehr klar. Sie sagen immer "meine Faulheit würden sie ganz kaputt machen weil sie alles von mir wegräumen müssten und ich solle mal mehr mithelfen ich hätte doch sooo ein schönes problemloses Leben usw....." Mit ihnen hätte ich deswegen auch nicht reden können. Und mit meiner Oma kann ich über das Thema auch nicht reden weil ihrer Tochter, also meiner Tante, dasselbe passiert war als sie jünger war. Und ich möchte nicht das sie schonwieder dasselbe mitmachen muss. Nur ich gehe immer mehr und mehr kaputt..........

Anwort von Sabine

http://mein-kummerkasten.de/146676/Mein-Leben-ist-voellig-kaputt-.html

Hallo!

Sicherlich ist es anstrengend darüber zu reden sehr gefühlsaufwühlend. Sicherlich wirst Du weinen müssen, wenn Du darüber sprichst, aber weißt Du was Tränen bedeuten? Tränen bedeuten, dass Du anfängst Dich zu lösen und all das, was Dich belastet, raus kommt. Tränen können richtig gut tun, wenn man seinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Ich weiß (leider aus eigener Erfahrung), dass es super schwer ist darüber zu reden, aber ich weiß auch, dass wenn man über seinen Schatten gesprungen ist und sich jemandem anvertraut, dass einem dann auch geholfen wird. Niemand stößt einen weg, wenn sie hören, was passiert ist. Niemand lässt einen stehen, wenn sie wissen, das Du reden willst. Nein, Gespräche helfen und lösen die Probleme. Ich will Dir nicht sagen, dass Du es je vergessen kannst, aber Du wirst so lernen können damit zu leben. Ich habe alles ebenfalls durchgemacht, incl. Krankenhaus und Gerichtsverhandlung. Für die Momente war es ein riesengroßes Angstgefühl, aber heute (fast 4 Jahre später) bin ich heil froh, dass ich darüber gesprochen habe und über meinen Schatten gesprungen bin. Es gibt wirklich keine bessere Medizin. Bitte lies unseren Beitrag aus dem Soforthilfetext zum Thema "Hilfe ich wurde vergewaltigt". Du wirst dann verstehen, was ich meine.

Frisst Du es weiterhin in Dich hinein, kommt genau das Gefühl auf, vor dem Du jetzt stehst. Du denkst darüber nach Deinem Leben ein Ende zu setzen. Du siehst keinen Weg mehr und findest keine Lösungen. Du fühlst Dich festgefahren, wie in einer Sackgasse. Ich kann gut verstehen, dass es soweit gekommen ist, aber es ist keine Sackgasse in der man nicht umdrehen kann. Dreh Dich mal um. Was siehst Du? Die Sackgasse hat eine Einfahrt und dort ist ein Licht in das Du gehen solltest. Dieses Licht zeigt Dir einen Weg und die Lösungen. Dort stehen die Menschen, die Dich lieben und die Dich mögen. Dort wirst Du gebraucht. Du bist im Moment aber so sehr mit Dir selber beschäftigt, dass Du das gar nicht mehr siehst. Dreh Dich einfach um. Es geht. Es geht alles. Ich habe es erlebt und mag dies behaupten.
Vertraue Dich jemandem an. Finde jemand, wo Du weißt, dass er Dich an die Hand nimmt. Reagiere und fange an zu verarbeiten und dann komplett neu anzufangen. Nichts ist zuende. Es fängt gerade erst an.

Du weißt, dass wir gerne für Dich da sind und wir reden auch gerne mit Dir, aber wir können nicht persönlich bei Dir sein und Du bist wieder im Internet. Kein Problem, wenn Du die Welt da draußen nicht vergisst.


LG, Sabine