Problem von Heike - 24 Jahre

Der Tod meines Vaters und Krankheit meiner Mutter

Hallo liebes Team,

mein Name ist Heike, ich bin 24 Jahre alt und habe Probleme mit dem Verlust meines Vaters und der Krankheit meiner Mutter.

Das Jahr 2007 war das schlimmste Jahr in meiner bis jetzigen Laubahn.

Am 03. Januar 2007 musste ich meinen kleinen Bruder ( es ist ein Schäferhund) einschläfern lassen. Es hört sich für viele unverständlich an, aber dieser Hund war mein ein und alles. Dieses Erlebnis war furchtbar und unüberwindbar für uns alle und für mich besonders. Ich bekam ihn mit 9 Jahren.

Im Juni 2007 erfuhren wir, dass meine Mutter ( 42 Jahre) unter Krebs leidet. da es ein Cup- Sybdrom ist, weiß keiner genau welchen Krebs.

Dann am 22. September 2007 stand morgens um 10.00 Uhr die Politzei vor meiner Türe mit traurigen Blicken und sagten mir, dass mein Vater soeben reanimiert wurde und gerade auf dem Weg in die Uniklinik sei.
Meine Worte waren nur: " Ich ziehe mich um und fahre hin"! Ich habe erst realisiert was sie gemeint haben als ich in meiner Wohning war. ( Wenn man das realisieren nennen kann). Ich weckte meinen MAnn und sagte ganz trocken zu ihm das wir sofort in die Klonik müssen.

Ich hatte keine schlimmen Gedanken, dass er in Lebensgefahr schweben würde, weil, naja mein Vater ist ein harter Brocken. Es war mir klar, dass er wieder gesund werden würde.

Wir fuhren in die Klinik und müssten warten bis er wieder von Herzkateter kam.

Nach langem Warten konnten wir zu ihm auf die Intensivstation.

Oh man, icn kann die Tastatur nicht mehr sehen....!

Naja, dann lag er da mit so vielen Schläuchen und Apparaten...., es war der schlimmste Anblick den ich je hatte. MEIN starker, junger Papa, hilflos in diesem Bett.

Er hatte auf der Arbeit einfach so einen Herzinfakt bekommen und wurde erst nach ca. 10 Minuten gefunden.
Diese Zeit war zu lange.

Die Ärzte sagten uns, dass er erst nach 2 Tagen aus der Nakose erwachen darf und von dem Schmerzmittel weg darf.

Er wurde aber nicht mehr richtig wach und konnte nur noch seine Augen verdrehen und nach oben schauen. Keiner weiß ob Personen in diesem Zustand einen war nehmen könne oder nicht.
Es war so furchtbar zu sehen und zu wiessen was mit ihm geschah.

Die Ärzte sagten uns, dass sein Gehirn zu lange ohne Sauerstoff gewesen sein und er selbst wenn sein Körper e schaffen würde, er selber nie wieder " Leben" würde.
Für mich brach eine Welt zusammen. Er hatte doch gerade seinen 48 Geburtstag erlebt und einen neuen Job. Er war dabei sein Leben wieder neu aufzubauen.
Es durfte einfach nicht war sein, dass es mein Vater sein von dem diese Menschen sprachen.
Nach 10 Tagen gab sein Körper auf und er starb an dem Gehirntot und all den Folgen.

Es ist heute genau 4 MOnate her und meine Trauer wird immer stärker. Ich kann es nicht glauben. Es geht einfach nicht. Ich hatte solche Gefühle noch nie in meinem Leben und weiß nicht damit umzugehen.

All die Lieben Worte von Mitmenschen sind kein Trost.
( Das Leben geht weiter, du musst auch noch stark für andere sein, du hast noch mehr Menschen die dich lieben und brauchen...). All das weiß ich, aber ich vermisse meinen Vater so sehr. Diese Bilder in der Klinik verfolgen mich jeden Tag und ich Träume nachts schlecht; kann nicht mehr richtig schlafen, schwitze nachts teilweise und kann nicht mehr ohne Fernseher einschlafen.

Man sagt mir ichsoll mir beim professionelle Hilfe suchen, aber ich war früher schon mal beim Psychologen und es hat mir nichts gebracht, weil ich alle Tipps die man mir gibt selber weiß. Und letzt endlich gab man mir Tabletten, damit ich nicht mehr weine. Aber das will ich doch nicht mein Leben lang so handhaben...!

Ich weiß das es Millionen Menschen so geht wie mir und es nun mal " normal" im Leben so ist.

Ich weiß nicht weiter und wie ich diesen Schmerz überwinden kann.
Es wirkt sich auf meinen Beruf aus und mein Umfeld. Ich bin aussen heraus genauso wie immer und ich bin ein sehr fröhlicher und lustiger Mensch von Natur aus, doch in meinem stillen Kämmerlein lege ich diese Maske ab und heraus kommt eine kaputte Person.
Ich werde wohl so leben müssen, aber ich will es nicht, ich will glücklich sein und meinem Vater noch was sagen bevor er so einafch geht, aber es ist zu spät!!!

Ich wusste und weiß für jeden Rat und Menschen kommen zu mir mit ihren Sorgen, doch meines kann ich nicht logisch lösen...!!! Ich weiß nicht weiter mit der Trauer!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Heike!

Ich glaube nicht, dass man Trauer und Verlust logisch lösen kann. Und auch ich kann Dir kaum mehr geben als die tröstenden Worte. Kannst Du mir vertrauen und das Wissen annehmen, dass es leichter wird.

Dieses Gefühl, in das Zimmer zu kommen, die Geräte zu sehen, die Schläuche und einen geliebten Menschen, der die Kraft und Stärke verloren hat, kenne ich; fast möchte ich sagen "zu gut". Mein Vater hat überlebt und auch ins Leben zurückgefunden - und dennoch sehe ich ihn heute mit anderen Augen. Ein anderer (einer der tollsten und wichtigsten Männer in meinem Leben) ist in den Tod gegangen. Es war ein Gehirnschlag. Die Traurigkeit ist noch immer da, aber sie hat sich verändert. Da war die Fassungslosigkeit, die Wut, die Trauer, das Vermissen. Jeden Tag, jede Sekunde etwas anderes, was mich aufzufressen drohte. Aber es wurde leichter und anders. Das Ziel ist es, nicht mehr traurig zu sein, dass er fort ist - sondern glücklich, dass er da war.

Ich kann heute an diesen Menschen denken, ohne weinen zu müsse; im Gegenteil, bei den Erinnerungen kann sich wirklich ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das zu erreichen wünsche ich Dir auch.

Mit der Trauer geht wohl jeder anders um und ich kann Dir nur sagen, wie langsam aber sicher aus dem inneren Neben herausgefunden habe. Mein Weg war es, von ihm zu erzählen und die Gefühle zuzulassen. Ich schrie, wenn mir nach schreien war; weinte, wenn die Tränen sich ihren Weg bahnen wollten, verkroch mich, wenn ich die Wahrheit nicht ertrug und ging zum Grab, wenn ich ihm etwas zu sagen hatte. Manchmal habe ich Briefe geschrieben, die ich dort unter einen Stein legte. Und ich bin mir ganz, ganz sicher: Er weiß es. Er hört mich. Er ist auf eine Art noch immer da. Ganz verlassen hat er mich nicht.

Du wirst für Dich entscheiden, ob Du die fachliche Hilfe annehmen möchtest. Dass es damals nicht so funktionierte, heißt nicht, dass es nun wieder so sein wird.

Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana