Problem von anonym (m) - 33 Jahre

Verliebt und entliebt in 1.5 Monaten?

Liebes KuKa-Team

Ich (33) schreibe euch, weil ich die Männer (resp. einen bestimmten) nicht verstehe. Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen? Dies ist die Geschichte:

Ich hatte 6 Jahre einen Freund. Zweifelte schon lange an unserer Beziehung, habe aber meine Zweifel immer verdrängt. Als wir zusammen im Urlaub waren (wir waren 3.5 Wochen mit einer Reisegruppe unterwegs) und ich mich in einen Mitreisenden (35) verliebt habe, musste ich der Wahrheit ins Auge schauen. Kurz nach dem Urlaub habe ich auch Schluss gemacht - ohne zu wissen, ob meine Urlaubsbekanntschaft, nennen wir ihn Lars, auch in mich verliebt ist.

Ich habe dann mit Lars Kontakt aufgenommen und habe ihm gesagt, dass ich mich in ihn verliebt habe, wie ich mich noch selten verliebt habe. Seine Antwort war, dass auch er sich unsterblich in mich verliebt habe und er nichts unternommen habe, weil ich in einer Beziehung war. Ich bin dann am Wochenende zu ihm geflogen (uns trennen 1000 km, ich bin in der Schweiz, er in Deutschland) und wir haben ein wunderschönes Wochenende zusammen verbracht. Ich schwebte auf Wolke sieben. Es folgten weitere superschöne Wochenende, wir haben täglich telefoniert oder SMS versendet. Er hat täglich gesagt, wie verliebt er in mich ist. 1 Monat nach unserem ersten Treffen hat er sich dann nicht mehr gemeldet. Kein Telefonanruf, kein SMS und wenn, dann nur meine Nachrichten mit belanglosen Texten beantwortet. Es war bereits vorher ausgemacht (und gebucht), dass ich über Ostern zu ihm fliege. Was ich auch tat. Er war das ganze Wochenende kalt und abweisend. Hat aber trotzdem Sachen gesagt, die Hoffnung erwecken können (er sagte, wir könnten heiraten!!!). Ich habe mich nicht beirren lassen, weil ich ihn bereits durchschaut hatte, aber geschmerzt hat es trotzdem. Am nächsten Abend, als ich wieder zu hause war, hat er mich auf meinen Wunsch angerufen (er wollte mir eine E-Mail schreiben) und hat am Telefon Schluss gemacht.

Diese ganze Geschichte hat 1.5 Monate gedauert. Schluss gemacht hat er, weil wir, in seinen Augen, zwei grundverschiedene Typen sind und nicht zusammen passen (hat keine Argumente oder Beispiele genannt, weil er selber keine wusste). Wir hatten keine richtige Harmonie. Deshalb sei er nicht mehr in mich verliebt. In dem Moment, als er Schluss gemacht hat, war das der richtige Entscheid, es könne aber sein, dass es in einem anderen Moment anders aussieht. Und der Spruch über die Hochzeit war eine Laune.

Nun meine Fragen:
- wie muss ich seine Begründung verstehen?
- Kann man nach so kurzer Zeit, wenn man sich noch gar nicht richtig kennt, sagen, dass man grundverschieden ist und nicht zueinander passt (ich hatte im Übrigen nicht das Gefühl, dass wir grundverschieden sind und nicht zusammen passen)?
- Muss man in einer Beziehung überhaupt gleich sein?
- Kann man nach 1.5 Monate schon eine ?richtige? Harmonie haben? Kommt das nicht erst, wenn man sich besser kennt?
- Kann man sich in so kurzer Zeit über beide Ohren verlieben und sich innert noch kürzerer Zeit wieder entlieben?
- Was können die Gründe für ?launische Gefühle? - heute bin ich verliebt, morgen nicht mehr, übermorgen vielleicht doch wieder - sein?

Vielleicht könnt ihr mir helfen, das Ganze etwas zu verstehen. Für mich jedenfalls wirkt alles nicht glaubwürdig und ich fühle mich verarscht. Es war eine kurze Zeit, dafür aber intensiv. Ich bin am leiden und zerbreche mir den Kopf, was schief gelaufen sein könnte...

Danke für eure Antwort!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich denke, es passiert sogar sehr häufig, dass sich in den ersten Beziehungswochen die Wege wieder scheiden. So, wie Du nach der kurzen Zeit immer tiefer verliebt warst und ihn nicht mehr hergeben willst - so hat auch er seine Gefühle. Deine sind gewachsen; seine kleiner geworden. Die Gefühle gingen in unterschiedliche Richtungen. Wie kannst Du nach der kurzen Zeit sagen "es passt"? Aus den gleichen Gründen kann er sagen "es passt nicht". Es ist mehr das Bauchgefühl als Fakten. Meine Freundin sagt immer: Die ersten 7 Wochen sind entscheidend - dann wird aus einem Techtelmechtel eine Beziehung. Ich denke, sie hat recht.

Muss man in einer Beziehung gleich sein? Nein, man muss das gleiche fühlen. Das ist die Basis, die meiner Meinung nach zählt.

Gründe für diese "launischen Gefühle" gibt es viele (Zerrissenheit, der Wunsch, es wird funktionieren, es fühlt sich gerade richtig an, man möchte den anderen halten, das Wochenende nicht verderben und guten Sex, der Gedanke, das biegt sich alles hin und die Gefühle der ersten Zeit kommen wieder, Stress von außen, Suchen von Glücksmomenten....) aber die Auflistung von möglichen Gründen hilft niemanden. Denn wie es für ihn war, wirst Du auf dem Weg nicht erfahren.

Alles Gute!
Dana