Problem von Anonym - 25 Jahre

Ich kann nicht frei leben

Liebes Kummerkasten-Team,
ich (25) habe ein riesiges Problem und komme nicht weiter. Die Geschichte ist Folgende:
Im August 2006 ist mein Vater unerwartet verstorben. Da ich ein Einzelkind bin, war es selbstverständlich bei meiner Mutter zu sein. Unsere Verbindung ist so eng, dass wir jede freie Minute miteinander verbringen und ich sogar im Bett meines Vaters neben ihr schlafe. Seitdem bin ich ihr Ein und Alles. Nun bin ich seit einem Jahr mit meinem Freund zusammen. Meine Mutter war darüber sehr traurig, liess sich aber nichts anmerken. Nun möchte mein Freund, dass wir zusammenziehen, in eine andere Stadt. Eigentlich möchte ich das ja auch irgendwie, aber ich fühle mich für meine Mutter verantwortlich und ich weiss, dass sie nicht möchte, dass ich sie alleine lasse. Sie sagt mir: ?Geh ruhig.? Und wechselt das Thema. Zur gleichen Zeit verlangt mein Freund von mir, dass ich die ?Nabelschnur? trenne und mich von meiner Mutter distanziere. Ich bin zwischen zwei Welten hin und her gerissen und egal wie ich mich entscheiden werde, ich werde jemanden verlieren und das macht mich unheimlich traurig. Ich werde entweder meine Mutter aufgeben müssen oder meinen Freund. Was soll ich nur tun?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Niemand verliert seine Eltern, weil er eine Beziehung hat oder auch in eine andere Stadt zieht. Das solltest Du Dir als erstes einmal bewusst machen.

Das Verhältnis zu Deiner Mutter ist in meinen Augen zu eng; schlafe wieder in Deinem eigenen Bett und verbringe nach und nach weniger Zeit mit ihr. Das jedenfalls wäre auf jeden Fall mein Weg - du kannst im Leben Deiner Mutter nicht Deinen Vater ersetzen.

Die nächsten Unternehmungen mit Deiner Mutter könnten (sollten) einen "Hilfe zur Selbsthilfe"-Charakter haben. Sucht Dinge, in denen ihr und insb. sie Kontakt zu anderen Menschen bekommen und pflegen kann. Wo liegen ihre Interessen? So kann sie -neben Kontakt zu ihrer Tochter- auch mit anderen Menschen das Leben genießen.

Alles Gute!
Dana