Problem von Sasu-chan - 15 Jahre

Ritzen und Magersucht, oder doch nur übertrieben ?

Hi,
ich habe euch ja schon in anderen Nachrichten geschrieben, das ich mit ziemlich vielen Dingen im Moment zu Kämpfen habe.
Der Druckt wurde mit der Zeit immer größer, vorallem durch die verletzenden Kommentare bezüglich meines Aussehens.
Ich war schon immer ein rech zierlichen und schlankes Mädchen. Doch seitdem ich dauernd die Sprüche höre komme ich mir so unglaublich hässlich und dick vor.
Dann habe ich begonnen abzunehmen, zu erst nur so aus Spaß mit meiner Mutter (die stets darauf geachtet hat, das es nich über ein Kilo ging)
Doch es tat mir ungewöhnlich gut, mit jedem mal, mit dem ich auf die Waage stieg und weniger Gewicht sah fühlte ich mich besser und schöner.
Ich ließ es schnell bleiben, weil ich es für nicht gut hielt, bei meinem Gewicht die Lust zu entwickeln abnehmen zu wollen.
Der Druck wurde aber immer stärker und so begann ich doch, klamm heimlich ab zu nehmen, morgens habe ich nichts gegessen mittags ein wenig und sich um`s Abendessen zu schummeln war nie ein Problem.
Erst fiel es mir schwer weniger zu essen und das süße weg zu lassen, doch langsam gewöhnt sich mein Körper daran und Appetit wurde etwas seltenes.
Ich aß nur noch, weil ich es musste, nicht weil ich hunger hatte oder etwas genießen wollte.
Es ging mir so gut, wenn ich die Kilos fallen sah.
Aus 59 kg wurden 55 kg(innerhalb e1 - 1 1/2 Monate), womit ich nun im definitiven Untergewicht liege.
Aber ich kann und will nicht aufhören. Musste aber einsehen, dass erst mal stopp sein musste.
Ich habe versucht den Druck zu ignorieren, doch es ging nicht.
Dann habe ich vom ritzen gehört, was ich für total Müll hielt, warum sich löcher in die Arme ritzen ?
Dennoch probierte ich es und musste fest stellen, dass es mir half.
Zu erst waren es nur kratzer mit Haarnadeln, dich nicht bluteten, doch mitlerweile sind es zwar immer noch kleine aber tiefere Wunden, die auch bluten.
Mit der Diät habe ich auch wieder angefangen, weil beides zusammen, perfekt hilft.
Ich weiß, dass beides Falsch ist. Aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll.
Oft habe ich versucht aufzuhören, aber es hat mich immer weider eingeholt.
Wenn ich mal kein Messer oder ähnliches zur Hand hatte, bin ich schnell auf die toilette gerannt und habe meinen Fingernagel so lange gegen irgendetwas geschlagen, bis dieser abbrach, mit der spitze habe ich mir dann langsam die Haut runter gekratzt. Wenn ich sie mir abkratze oder einschneide, merke ich nicht mal den Schmerz, meistens erst wenn das Blut raus quillt ist es wie eine Ernüchterung für mich und erst dann fühle ich den Schmerz.
Mit dem Abnehmen ist es ähnlich. Immer wenn ich daran denke, wie ich aussehe wenn ich dick bin oder wie viel fett in etwas steckt, vergeht mir schlagartig der appetit und ich würde mich am liebsten übergeben. Selbst bei gesundem Essen, was meine Mutter zu 85 % kocht, fühle ich auch oft diesen ekel und esse nur wenig. Immer wieder sehe ich mich im Sp iegel an und sehe diese Fettröllchen, gegen die ich auch sport mache. Jede Hautstelle wird nach fettabgetastet und bietet einen neuen Grund weiter ab zu nehmen. Nur manchmal, wenn ich duschen gehe und beim Ausziehen flüchtig in den Spiegel sehe, kann ich meine Rippen sehen oder ähnliches, dann will ich wieder aufhören und sage mir, dass es reicht, das ich schlank genug bin, aber die vorsätz halte ich nie lange durch.
Ich mache im Moment wieder Diät und wenn ich so neben bei in den Spiegel blicke, fühle ich mich einfach nur fett und hässlich.
Aber irgendwo sagt mir mein Verstand, dass das so nicht geht, dass die Narben an meinem Arm weg müssen und wieder ein zwei Kilo drauf...
Könnte ihr mir helfen, wie ich dagegen ankämpfen kann, ich will nicht so Enden wie die Mädchen in den Kliniken.
Oder mache ich mir da zu viel Kopf um die Sache und das ist normal ?

Anwort von Andrea

Liebe Sasu-chan,

die Grenzen zwischen "normal und noch stoppen können" und einer psychischen ernsthaften Erkrankung ist nicht sichtbar, vielmehr ist dieser Übergang schleichend und man merkt es nicht!
Dein Verstand hat Recht - so geht es nicht weiter! Du quälst dich, fühlst dich weiterhin schrecklich, kannst nicht aufhören, bist in dieser Gedankenspirale schon voll drinnen! Was ist also zu tun, dass du da wieder heraus findest.
Du brauchst jemanden, der dich dabei unterstützt, der deine gesunden Gedanken in den Vordergrund rückt und die krankhaften verdrängt! Jemand, der dir hilft die quälenden Gedanken zu verbannen und dir hilft zu zeigen, was es heißt, es Leben zu leben, welches Spaß macht und nicht von Druck und Anstrengungen gekennzeichnet ist!
Wie siehst du denn meinen Vorschlag dir professionelle Hilfe zu suchen? Könntest du das annehmen diese Art der Hilfe? Bist du bereit?
Ich denke mir, wenn du wirklcih jetzt willst, dann hast du gute Chancen nicht "so zu Enden wie die Mädchen in den Kliniken", denn jetzt höre ich auch bei dir noch eine gesunde Stimme heraus, zwischen all deinen Zweifeln, Sorgen und Ängsten!
Informiere dich doch bitte, wo du schnellstmöglich einen Termin bekommen kannst. Übergangsweise kannst du vielleicht auch bei der bke-jugendberatung.de Hilfe anfordern!
Alles Gute