Problem von Anonym - 17 Jahre

sackgasse? (teil 2)

Ich weiß das er das Kind und mich will, aber er hat leider nie etwas von zuhause gelernt und mitbekommen im Endeffekt habe ich 2 Kinder am Hals. Das ist nicht schön. Sein Job hat er auch nicht mehr und meine Mutter schickt ihn heute wieder nach Hause. Ich hoffe du hast Recht Claudia, mit der Sache mit meinen Eltern und dem Kind. Ich selbst hatte nie einen Vater und meine Kindheit war ziemlich verkorkst, ich habe große Angst das mein Kind auch mal eine schlimme Kindheit hat.
Meine Verwanden können sich leider nicht um das Kind kümmern solange ich in der Schule bin, da sie weiter weg wohnen. Und ein Mutter-Kind-Heim wäre in Fürth, genau da wo Sascha wohnt. Er würde regelmäßig dort aufkreuzen und ich müsste wieder Schule wechseln - wäre weit von Zuhause entfernt. Meine Mutter würde mir helfen eine Wohnung zu bekommen aber auch das wird nicht leicht. Für das Kind wäre eine Tagesmutter von Nöten und ob ich die zahlen kann? Denn Unterhalt für das Kind und für mich werde ich von Sascha im Falle einer Trennung nicht bekommen, da er selbst nichts hat.
Sowas wie Verantwortungsbewusstsein kennt er nicht richtig und mit ihm reden kann ich nicht. Er versteht mich einfach nicht. Er hat nicht annähernd mein Level - leider - das macht Kommunikation relativ schwer. Wie soll ich ihm verständlich machen, was in mir vorgeht wie es mir geht und warum ich so handle wie ich handle?
Jedesmal wenn ich ihm etwas versuche zu erklären in Bezug auf seinen Job oder das soziale Miteinander, ist er beleidigt in letzter Zeit erhebt er sogar öfter die Hand mir gegenüber bzw. die Faust. Allmählich macht er mir Angst. Doch ich liebe ihn, wie soll ich handeln damit es für das Kind und für mich eine gute Zukunft gibt? Noch dazu, für Sascha wäre es eine einmalige Chance aus dem assozialen Verhältnis zuhause bei ihn in Fürth raus zu kommen und ein normal bürgerliches Leben zu führen. Es ist verdammt schwer und tut auch weh aber dennoch weiß ich mir keinen Rat mehr.
Grüße Sybi

Anwort von Claudia

Hallo,
also wenn dein Freund dir gegenüber schon handgreiflich wird, dann solltest du dir ernsthaft überlegen, ob du das so weitermachen willst. Auch wenn du ihn liebst, aber lass ihn dich nicht schlagen! Wenn er es einmal macht, dann macht es er wieder.
Nur dem Kind zuliebe mit ihm zusammenzubleiben, damit es einen Vater hat, ist nicht der Richtige Weg. Natürlich ist das Beste für ein Kind beide Elternteile zu haben, aber was hast du davon, wenn du ihn mit durchfüttern musst und bemuttern musst, weil er selbst nichts auf die Reihe bekommt? Du wirst schon genug zu tun haben mit dem Baby.
Ich finds zwar löblich, dass du deinem Freund die Chance bieten möchtest, aus seinen "assozialen" Verhältnissen auszubrechen, aber was tut er denn dafür? Du musst ihm klar machen, dass ein Kind eine große Verantwortung fordert. Ich denke, wenn er mit dir zusammenbleiben will, dann sollte er sich ändern. Also arbeiten gehen, Verantwortung übernehmen, und selbst erwachsen werden. Wenn er das nicht verstehen will, dann sollte er seine eigenen Wege allein gehen.
Also, wenn deine Mutter dir helfen möchte, von zuhause auszuziehen, und dein Freund zur Vernunft kommt und bei dir mit einzieht: Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du bleibst das erste Lebensjahr des Babys zuhause (Erziehungsjahr), dafür bekommst du ca. 300 Euro im Monat Erziehungsgeld und dein Freund könnte arbeiten gehen. Nach diesem Jahr könnte das Kind in die Kita gehen, während dein Freund weiter arbeitet und du die Schule zuende machst. Die andere Möglichkeit ist, dass du nach der Geburt gleich die Schule weitermachst und dein Freund das Erziehungsjahr nimmt und zuhause bleibt. Ob du deinem Freund das anvertrauen kannst, weiß ich nicht und musst du selbst entscheiden.
Oder du schießt deinen Freund in den Wind, wenn er sich nicht ändert und bleibst zuhause wohnen. Ich denke, dass das in deinem Fall eigentlich der günstigste Weg ist, denn du kannst wirklich auch moralische Hilfe deiner Mutter gebrauchen. Oft hilft es schon jemanden zu haben, der mit einem Einkaufen geht und ab und an mal das Baby wickelt und füttert.
Über die finanziellen Aspekte kann dich eine Beratungsstelle aber am besten informieren.
Ich wünsch dir alles Gute!