Problem von Brigitte - 32 Jahre

zu viel Kritik

Hallo,

das erste mal, dass ich mich beraten lasse. Ich und mein mann kommen aus Ungarn, leben aber seit 14 jahren in Deutschland.
ich bin sehr verzweifelt momentan. Ich bin seit 7 Jahren verheiratet, aber im Grunde genommen wir sind seit 14 Jahren zusammen. Wir waren das absolute perfekte Paar!!! Alle unsere Freunde waren von unserer beziehung begeistert. Wir haben gleiche Interesse, gleiche Freunde, wir passen einfach bis heute sehr gut zusammen. Aber meiner Meinung nach nur in der Aussen Welt...

Erste Probleme, wie vorprogramiert kamen gleich nach dem Heirat! Er hatte viele viele Erwartungen an mich, die ich kaum erfüllen konnte, dann habe ich mich mehr und mehr eingeengt gefühlt und zu viel unter seiner Kontrolle. Er hat versucht (macht immer noch) mich zu erziehen. Ich soll das tun, so tun etc. Am Anfang hat mich weniger gestört, aber später immer mehr.

Dann kam die Zeit, wo ich gerne mal alleine für 4 oder 5 Monaten verreist war, ohne ihn, da er an seinem Arbeitsplatz gebunden war. ich war Studentin, ich konnte weg. ich habe Sprachen gelernt und viel künstlerische Verwirklichungen gemacht.

nach dem dritten mal wo ich alleine verreist war kam der erste grosse Vorwurf: Ohne mich im Hintergrundsetehen konntest du es nicht tun...du bist so typisch west frau geworden, so individuell, das passt gar nicht zu dir, erkenne, dass du falsch bist.

immer mehr und mehr Vorwürfe. Dann aber hat er selbst Arbeit im Ausland bekommen. Wir sind zusammen nach meinem Studium hingezogen. Dort hat alles angefangen:
ich war finanziell und sonst was abhangig von ihm und das hat er ganz schön ausgenuzt. ich hatte keine Arbeit und er war ungeduldig mit mir...Ich habe aber sehr viel künstlerisches gemacht, das hat ihn gar nicht beeindruckt, im Gegenteil (obwohl er selber ein Künster ist, aber er lebt es nicht...)

Nach einiger Zeit zurück nach Deutschland, da ich keine Arbeit gefunden habe und konnten dort nicht mehr leben...dann wollte er Familie gründen. Ich war nicht so weit, da ich noch etwas beruflich schaffen wollte. er was sehr sehr ungeduldig und hat mich immer wieder emotionell erpresst.

dann sagte er plözlich, aber jetzt ziehen wir zurück nach Ungarn. ich wollte nicht, da ich von seiner Familie immer Angst hatte. Sie haben mich nie akzeptiert, da ich künstlerisch eingestellt bin, und dass ich ohne meinen Mann immer wieder resie...

Sie haben für uns in Ungarn eine Wohnung gekauft, ohne mein Einverständniss. Sie dachten, wir gehen nach Hause und sie übernehmen die Führungsrolle, damit wir endlich Familie gründen. Ich habe wegen den hohen Druck schwindel im Kopf und nervenzusammenbruch bekommen...dann habe ich entschlossen, doch in München zu bleiben. mein mann hat in ungarn die Arbeit angefangen und hat gewartet, dass ich nachkomme. Statt dessen fuhr ich nach Indien.aber spater habe ich einen Job wieder in München angefangen und Wohnung gemietet und hatte mein eigenes Leben gestartet. Wir waren aber noch zusammen und waren noch verliebt.

nach 3 Monaten ist er zurück nach Deutschland gekommen und fing Doktorarbeit in einer anderen Stadt an. Das jetzt seit 2 jahren. er sagt, ich soll zu ihm gehen, aber ich will mein Job meine Freunde und meine küntlerische Arbeiten nicht hier lassen. er will, dass ich Kinder bekomme, und dass wir endlich familie gründen.

langsam, dachte ich na ja, ich muss mal irgendwann, lass es sein, aber ich warte bis er mit seiner Doktorarbeit fertig ist und dann ziehen wir nochmal zusammen in einer Stadt, wo wir beide lieben, und dann ok, lass uns mit Kinder und so probieren.

Will ich es überhaupt? ich weiss es nicht...ich hänge sehr an ihm und er an mir auch!
Sexuell ist nicht mehr so gut wie früher, ich habe weniger Lust...kuschleln aber ohne Ende!
Er kritisiert mich ständig, dass ich ein looser bin, ich kann doch nicht immer für die Kunst leben, ich muss endlich mal normal leben. ich werde alt, und dann wir es zu spät, er möchte nur warnen...

Seine Eltern haben mich aus der Familie einmal verwiesen, da ich bis zum ende des jahres kein Kind zur welt gebracht habe...

jetzt sagt er, dass er sehr traurig sei, dass ich nicht familienorientiert bin, sein Herz tut weh, er will mich, aber man muss alles erzwingen von mir etc.

Standige Kritik und Druck mach mich fertig, so kann ich doch keine Entscheidung treffen. ich liebe ihn ja auch, aber eine Familie kann man doch nicht unter Druck erzeugen nur weil die gesellschaftliche Regel ist es so und wir müssen etc.

Bin Ich zu kindisch und nicht Erwachsen?wenn ich keine Kinder bekomme, verliere ich ihn.
kann ich alleine leben? nach 14 jahren muss ich mit dieser Frage mich beschäftigen:
mit ihm oder ohne ihn?

Ich bin ratlos, könnt ihr mir helfen?
Danke sehr: Brigitte

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Brigitte!

Es gibt so viele Wege durch das Leben und ich kann und werde hier nicht einen als besser und andere als schlechter benennen. Die Entscheidung, wie Dein Leben sein soll, wie Du es gestalten möchtest, ist allein bei Dir.

Du sagst, Du liebst ihn und er auch Dich. Das ist die Basis. Aber es scheint doch immer wieder Punkte zu geben, an denen die Vorstellungen und Wünsche weit auseinandergehen. Ob ihr da einen Kompromiss finden könnt, auf einen Nenner kommen könnt und so an der Ehe festhalten, wird auch die Zeit zeigen. Seine Entscheidung ist deutlich: er möchte Kinder. Der zweite Teil der Entscheidung liegt bei Dir und ich denke, ihn kann Dir niemand abnehmen.

Habt ihr einmal darüber nachgedacht, all das in einer Eheberatung zu besprechen? Irgendwie scheint ein Graben zwischen euch zu stehen und oft kann man den erst mit fachlicher Hilfe und Anleitung überwinden.

Alles Gute!
Dana