Problem von Anonym - 14 Jahre

Alles unwichtig?

Hallo liebes KuKa-Team!

Ich komme mir vor, als käme ich von einem anderen Planeten!
Wenn ich die Menschen in meiner Umgebung oder im Fernsehen sehe, komme ich mir immer fremder vor.
Ich kapsele mich förmlich immer mehr ab, sitze fast nur noch vor dem PC; wenn meine Eltern irgendwo einkaufen gehen, bleibe ich meistens zuhause oder warte im Auto; mir graust es vor großen Menschenmengen.
Ich kann mich nicht mehr mit ihnen identifizieren.
Ich hab auch nicht viele Freunde, gerade mal 2 Freundinnen (beide so alt wie ich), die ich aber auch nicht besonders leiden kann. Sie sind so kindisch; überhaupt erscheinen mir alle in meiner Klasse so kindisch. Mit meinen "Freundinnen" kann ich nicht über ernstere Themen reden; für eine von ihnen, meine beste Freundin (also, eigentlich ist sie meine beste Freundin, ich bin aber nicht ihre) zählt nur Anime und Manga, Zeichentrick und Videospiele. Ich wünsche mir eine Freundin, der ich alles erzählen kann, mit der ich über alles reden kann, einfach mal Fernsehen gucken, spazieren gehen, oder irgendwas tolles unternehmen kann. Ich fühl mich einfach so "anders". Ich denke fast nur über Themen nach wie z.B. Tod, Verzweiflung, Selbstmord oder über ein Leben nach dem Tod nach.
Ich hab die meiste Zeit nur schlechte Laune, bin immer depri drauf. In den Ferien kann ich nicht abschalten, immer hab ich irgendwelche blöde Sorgen (z.B. Schulwechsel nächstes Jahr). Wenn ich mich ablenken will, oder auch in den Ferien Hausaufgaben machen will, fange ich das halt an / nehme mir vor, es zu tun, und bringe es einfach nicht zu Ende/ fange erst gar nicht damit an! Dann schieb ich alles immer auf den nächsten Tag auf, bin dann nur noch schlechter drauf und sitz dann nur noch vorm PC/Fernseher; ich fange irgendwas an, und lasse es schließlich doch liegen.
Mein ganzes Leben wird von Tag zu Tag dunkler für mich. In der Schule oder bei meinen Freundinnen tu ich so, als ob ich immer gut gelaunt wäre, dann setze ich meine Maske auf.
Nur, wenn ich Musik höre, geht's mir wieder gut, und ich stelle mir vor, wie toll mein Leben sein könnte. Dann vergesse ich alles um mich herum. Ich träume den ganzen Tag nur noch vor mich hin, auch in der Schule. Mein Leben spielt sich nur noch in meiner Fantasie ab.
Ich hasse diese Stadt, dieses Loch, in dem ich lebe (Sorry, wenn ich euch damit nur nerve).
Ich sehe irgendwie keinen Sinn mehr in meinem Leben. Warum kann ich nicht einschlafen, um dann nie wieder mehr aufzuwachen? Ich kann mit meinem Leben nichts mehr anfangen.
Wenn ich meinen Eltern davon erzähle, verstehen sie mich nicht. Sie gehen dann SOFORT auf das Thema Selbstmord über, und sagen dann sowas wie "Und willst du dich jetzt umbringen, oder was? Jetzt hör mit dem Quatsch auf! Andere Kinder, denen es schlimmer ergeht, sollten sich über ihr Leben beschweren!..."
Naja, am liebsten würde ich mich ja umbringen, aber wenn ich darüber nachdenke, welchen Kummer das dann meiner Familie bringen würde, oder dass die Leute hier dann anfangen, schlecht über meine Familie zu reden und vielleicht Gerüchte verbreiten, warum ich mich denn umgebracht hätte. Wenn ich mir das alles vorstelle, werd ich nur noch depressiver. Wie soll ich denn diesem Scheiß hier entkommen? Um mein Leben alleine auf die Reihe zu bekommen, bin ich zu unfähig. Ich krieg nichts auf die Reihe, kann keine vernünftigen Freundschaften schließen, und bin einfach ein Außenseiter, als ob ich in einer Luftblase lebe, und dass meine Meinung und meine Gedanken einfach abgeschirmt werden.
Naja, vielleicht hab ich kein echtes Problem und bin einfach nur ein Freak :-(
Keine Ahnung...
Tut mir leid, wenn ich euch damit auf die Nerven gehe...

Ciao

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!
Du gehst uns keineswegs auf die Nerven. Diese Seite ist dafür da.
Du bist mit diesem Problem nicht allein. Die Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft macht viele mürbe. Du musst jetzt nur noch die Menschen in Deiner Umgebung finden, denen es genauso geht wie Dir. Lass die Seifenblase platzen und zeig Dich der Welt.
Versuche, neue Menschen kennenzulernen, nur so kannst Du Freundschaften mit Menschen schließen, die denken wie Du, für die andere Dinge zählen. Du magst die Musik. Vielleicht kannst Du ja ein Instrument lernen? Finde Deinen Sinn. Du hast einen. Vergrab Dich nicht in Deinen Gedanken, sondern such Dir etwas für die Freizeit, dass Dir Freude bringt und Dich mit anderen Menschen zusammenführt (Sport, Konzerte, Vereine...)
Wenn Du darüber mit Deinen Eltern sprichst und Selbstmordgedanken erwähnst, ist es verständlich, dass sie da sofort darauf anspringen. Sie haben Angst um Dich. Versuch, ihnen zu erklären, wie es Dir geht, dass Du Dir vorkommst wie in Watte, wie in einer Luftblase, dass Du das Gefühl hast, die Außenwelt käme nicht zu Dir und Du nicht bei ihr an. Vielleicht können sie Dich besser verstehen, wenn sie keine Angst haben müssen. Und ehrlich gesagt denke ich nicht, dass sie die haben müssen. Du willst leben. Nur halt anders. Und das kannst Du schaffen.
Schieb nicht alles vor Dir her. Wenn Du Dir etwas vornimmst, dann zieh es durch. Du bist nicht unfähig, Dein Leben zu ändern, Du siehst nur den Weg im Moment nicht. Setz Dir eine Aufgabe und erledige sie. Sag Dir selbst, dass Du erst wieder an den PC, vor den Fernseher darfst, wenn Du das hier erledigt hast.
Man darf auch ruhig mal träumen, sich das Leben einfacher wünschen. Nur darf man sich nicht darin verlieren. Träume sind dazu da, dass man sie verwirklicht. Mit kleinen Schritten schaffst Du das sicher.
Alles Gute