Problem von Anonym - 23 Jahre

Die Welt ist mein Problem

hi,
ich schreibe euch, weil ich sonst nicht viel rede über das was mit mir los ist. Ich bin zwar ein freundlicher und starker mensch (nach außen), doch ich habe mehr in meinem Leben gelitten als spaß gehabt. Ich muss weinen wenn ich über mein Leben nachdenke...
Ich hatte keine schöne Kindheit, meine Eltern sind alkoholiker, also hatten wir nie Geld und man kann sich ja vorstellen wie andere dann einen sehen. Dazu war zuhause Gewalt der alltag, meine ältere Schwester is mit 16 von zuhause abgehen und natürlich war ich dann das haupt Ziel. Ich fühl mich heute noch von Ihr alleine gelassen...
Ich konnte nicht wirklich Schule machen, weil ich mehr Angst und Sorgen hatte. Ich verpatzte meinen Realschulabschluss, was mich in ein so tiefes Loch fallen ließ, dass ich weg gelaufen bin...nur noch laufen...weg..
Mit 18 fing ich an mit Drogen, weil ich die Welt nicht mehr ertragen konnte...mitlerweile hab ich eine Wohnung, einen Freund und es geht mir soweit gut. Wenn da nicht letztes Jahr als ich im Krankenhaus lag, weil ich einen Tumor hatte, meine wohnung abgebrannt wäre! Mit einen zweit Katzen, KayJay und Kurty. Mein Freund hatte geschlafen als die Wohnung brannte, doch er wachte noch rechtzeitig auf als die flammen am bett standen. Er hatte paar Brandwunden und ne Rauchvergiftung, zum glück. Jedoch hab ich Wochen lang geweint, ich bin orientierungslos umher geirrt und hab nicht mehr die Welt wahr genommen. Der verlust meiner Katzen, die ich mehr als alles andere geliebt hab, waren weg und ICH WAR NICHT DA!!!!!!!!!!!!!!!!
Mein einzigster Gedanke war oder ist heute noch '"Ich möchte sterben!"
Ich ertrage diese Welt nicht wie sie ist....Kann ich nicht einfach tod umfallen?!
Ich habe selbst einen Chef der mit die Arbeit zur Hölle macht, auch mein Leben ist die Hölle!
Was hab ich noch von diesem Leben! Mir wird immer das genommen was mich glücklich macht?!

Anwort von Tatjana

Hallo!

Es lohnt sich immer zu kämpfen! Du hast sehr viel Schlimmes durchmachen müssen, aber verlier die Hoffnung nicht. Mit 23 fängt das Leben doch erst richtig an. Denk an deinen Freund, der für dich da ist.
Du musstest viele Verluste erleiden. Deine Katzen - das muss schlimm für dich gewesen sein, aber so hart das klingen, mag - du kannst nun mal nichts rückgängig machen.
Dann der Verlust deiner Schwester - glaubst du, dass du ihr verzeihen kannst? Vielleicht weist du ja sogar wo sie wohnt und kannst Kontakt zu ihr aufnehmen. Wenn ihr euch ausgesprochen habt, wird es euch beiden sicherlich viel besser gehen. Vielleicht könnt ihr nach einiger Zeit wieder Vertrauen zu einenander fassen und euch auf eurem weiteren Lebensweg unterstützen.

Du bist ja noch jung, hast du darüber nachgedacht, eine Weiterbildung o.ä. zu machen? Wenn du mit deiner Arbeit zufrieden bist und gerne dort bleiben möchtest, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, als mit deinem Chef über die Situation zu reden. Es ist natürlich schwer, aber noch schlimmer wäre es, die Schikanen für immer aushalten zu müssen.

Ich würde dir auch raten, einen Psychologen zu besuchen. Er kann dir helfen, deine Erlebnisse zu verarbeiten. Am wichtigsten jedenfalls ist: Bleib stark und gib nicht auf. Du hast noch so vieles vor dir, und bestimmt auch eine Menge Gutes!

Viel Glück!
Tatjana