Problem von Anonym - 20 Jahre

Keine Perspektive

Ich habe einfach keine Perspektive in meinem Leben , komme aus diesem jetzigen schlechten Zustand nicht herraus und könnte jeden Tag einfach nur noch heulen.

Also ich beende nächstes Jahr mein Studium ,was mir überhaupt nichts bringt ,weil 50 % dieser Berufsgruppe in Deutschland arbeitslos sind ,das Fachwissen ,dass ich mir in diesen dann 4 Jahren angeeignet habe auch unzureichend ist und auch diejenigen,die Arbeit in diesem Beruf finden am Existenz minimum arbeiten. Durch die Erfahrung an meiner Uni habe ich auch schon gar keine Freude und Lust mehr in diesem Bereich arbeiten zu müssen und bin fest entschlossen, dann nochmal was anderes zu studieren oder eine Ausbildung anzufangen. Aber für ein Zweitstudium braucht man Geld, was das nächste Problem ist.

Meine Eltern sind geschieden und verschuldet und /bzw ,weil mein Vati Alkoholiker ist. Durch diese Schulden reicht das Geld meiner Mutter (akademischer Beruf + Nebenjob) auch nur knapp zum Leben aus. Da Schulden der Eltern nicht berücksichtigt werden, habe ich keinen Anspruch auf Bafög. Weil meine Mutti sich einen Umzug in eine kleinere Wohnung nicht leisten kann und ich auch die nächsten Jahre kein Einkommen haben werde, besteht für mich nicht die Aussicht,dass ich je zu Hause ausziehen kann. Wenn mein Studium nächstes Jahr beendet ist, müsste ich selbst wenn ich diesen Beruf dann ausführen würde, 2 Jahre ein unbezahltes Praktikum absolvieren,bevor ich arbeiten dürfte. Aber ich bin nur während des Studiums familienversichert und habe auch dann nur ein kostenloses Girokonto etc. . Diese Dinge werde ich ja aber nach Beendigung des Studiums nich bezahlen können, da ich noch kein Einkommen habe. Sozusagen fängt mein Leben dann mit Arbeitslosengeld 2 an ,falls ich dann überhaupt dazu berechtigt bin.

Sicher kann ich arbeiten gehen um mir Geld dazu zu verdienen, aber ohne eine Ausbildung bekomme ich nur Aushilfsjobs auf 400 ? Basis. Da aber in meiner Stadt mindestens 20% arbeitslos sind, haben solche Minijobs dann einen Stundenlohn von 5,30 ? zum Beispiel,was heißt ich würde da auch 20 Stunden pro Woche arbeiten. Da habe ich auch schon meine negativen Erfahrungen gesammelt die darin bestehen, dass man nur ausgenutzt wird ( z. B. beginnt das Arbeitsverhältnis mit unbezahltem Probearbeiten und wenns dann drum geht Fest zu arbeiten ,bricht der Kontakt ab) oder man muss die Arbeit eines Festangestellten erledigen, für das gleiche Geld, während ein Mitarbeiter Dauerurlaub bekommt. Die meisten Jobs bekomme ich aber nicht,weil ich wie gesagt keine Ausbildung habe.Und ich finde man sollte auch wenns nur ein wenig ist,spaß daran haben. Und wenn ich dann mal irgendwo arbeite kommt das Finanzamt und verlangt für nix ne Steuererklärung inklusive Abgabe,die nicht gerechtfertigt sind.

Heute war ich beim Arbeitsamt und wollte mich darüber informieren, welche Möglichkeiten ich habe. Obwohl an der Tür stand, sie haben bis 16 Uhr auf, wurde mir halb 3 erzählt ,die Berufsberatung wäre geschloss und ich solle doch bitte einen Termin über eine kostenpflichtige Telefonnummer vereinbaren.

Ausserdem war ich beim Sozialamt und wollte wissen,ob es für mich und meine Schwester eine Möglichkeit gibt, finanziell unterstützt zu werden,da unser Vater ,wegen seiner Krankheit nicht mehr in der Lage ist ,uns unseren Unterhalt zu geben. Wo auch nur dazu geraten wurde, ihn zu verklagen. Was ja auch einerseits zu nichts führen würde und anderes seits wo soll ich denn das geld für ne klage hernehmen?

Das nächste ist ,dass ich wie schon erwähnt ,noch bei meiner Mutti mit meiner jüngeren Schwester zu Hause wohne. Dieses Kahr sind 2 neue Familien eingezogen,von denen man mit Recht behaupten kann,dass es richtige Assoziale sind. Beide Familien haben jeweils 3 Kinder, die jeden früh aus der Wohnung geworfen werden,damit die Eltern laute Musik hören können und sich auf dem Balkon betrunken können,bis sie sich streiten. Die Kinder spielen auf dem Hof und im Treppenhaus. Wenn sie auf Toilette müssen oder nicht mehr draußen sein wollen,weil es zum Beispiel regnet ,lässt sie keiner rein und sie fangen an rumzu schreien,zu weinen etc. . Trotzdem kümmert sich keiner. Und zu allem wird das Nachbarhaus,genau auf unserer Seite befindlich, saniert. Dazu wird ab um 8 Uhr angefangen, unter meinem Fenster steht deren Tixitoilette und wenn wir aufm dem Balkon sitzen ,gaffen die Bauarbeiter und pfeifen vulgäre Dinge rüber. Die maximale Mietminderung die wir erreichen können, beträgt 83 ? und einen Umzug ,können wir nich finanzieren. Ich habe zur Zeit Semesterferien und weiß einfach auch keinen anderen Ort ,wo ich hingehen kann,da eben familiär meine Situation auch verkorkst ist. Also sitze ich hier fest und weiß nich weiter und habe Angst mal richtig durchzudrehen und zusammen zu brechen.

Beziehungsmässig hab ich noch keine guten Erfahrungen gemacht und bin auch schon verkorkst, durch meine Familie. Ich kenne niemanden in meiner Umgebung ,dessen leiblichen Eltern noch zusammen sind. Und die Beziehungen in meinem Freundeskreisen sind auch allesamt schlechte Beispiele.Ich kann schon von mir behaupten ich bin verbittert.

Ich weiß ,dass ich ein ziemlicher pessimist bin,aber ich kenne niemand aus meinem Freundeskreis, der soviel scheiß erlebt ,wie ich. Ich will da ja einfach nur raus kommen und Spaß am Leben haben ,aber irgendwie wirds nur immer schlechter und ich weiß nich mehr weiter.

Ich würde ja auch gerne mal zu einem Psychiater gehen, habe aber Angst davor ,dass es jemand mitbekommt, weil ich noch familienversichert bin ,bzw. weiß ich auch garnicht, ob die Versicherung das übernimmt.

Sven Anwort von Sven

Hallo,

es hört sich bei dir ja nach echten Problemen an, ich versuche dir gute Tipps zu geben was du eventuell tun kannst!

Also wegen dem Vorschlag deinen Vater zu verklagen, diese Idee ist wie ich finde so schlecht nicht wenn dein Vati euch Unterhalt zahlen soll und er seiner Pflicht nicht nach kommt kann eventuell der Staat einspringen. Hierrüber kannst du dich bei einem Anwalt für Sozialrecht informieren, dieser kann dir auch sagen ob du/ ihr einen Beratungsschein von eurem Amtsgericht erhalten könnt, unter gewissen Umständen ist dieses für Menschen mit wenig oder ohne Einkommen möglich rufe dort an und erkundige dich dort am Besten.

Wenn du dein Studium bis nächstes Jahr noch durchziehen kannst dann könntest du dir bis dahin einen Ausbildungsplatz suchen und eine Ausbildung beginnen. Denn ich denke umsonst wird dein Studium nie gewesen sein, kannst das was du dort gelernt hast sicherlich auch für andere Berufe gut nutzen.

Wegen der Miete könntest du oder dein Mutter bei eurer Gemeinde oder Stadt anfragen unter bestimmten Umständen könntet ihr Wohngeld oder ähnliches erhalten, hier zu bei der Stadt anrufen und nach fragen.

Wegen einem Besuch bei einem Psychologen musst dir wenig Gedanken machen und muss dir auch nicht peinlich sein da sehr viele Menschen dessen Dienste in Anspruch nehmen und es ist oft sehr hilfreich so ein Besuch.

Kosten werden nach meinem Kenntnissstand auch von den Kassen übernommen.

Lege los und ich denke dir wird es bald wieder besser gehen!

Viel Glück

Gruß
Sven