Problem von Maja - 26 Jahre

Ich hasse meine Mutter

Hallo,

ich habe ein großes Problem mit meiner Mutter. Ich bin 26 Jahre und sie wird nächstes Jahr 50 Jahre. Das Verhältnis zu ihr war noch nie besonders gut.
In meiner Kindheit hat sie mich häufig geschlagen (Ohrfeigen, Schläge auf den Hintern und Zerren an den Armen). Sie hat mich oft als Schlampe oder Miststück beschimpft, meistens weil mein Zimmer unaufgeräumt war oder ich mit meinen Hausaufgaben nicht zurecht kam. Immer und immer wieder hat sie die Seiten aus meinem Heft herausgerissen, wenn ich die Aufgaben nicht richtig gemacht hatte. Als ich dann mit 15 Jahren meinen Freund und jetzigen Ehemann kennenlernte hatte ich furchtbare Auseinandersetzungen mit ihr weil sie mich nicht loslassen konnte. Ich habe keine Geschwister und ihre Ehe ist seit Jahren zum scheitern verurteilt. Alle ihre Probleme in der Ehe überträgt sie auf mich, so das ich ständig der Blitzableiter bin. Trotzallem haben mein Mann und ich uns dieses Jahr dazu enschlossen zu meinen Eltern in ein Mehrfamilienhaus zu ziehen, obwohl wir schon oft vorher uns geschworren hatten das niemals zu tun, aber mein Vater hatte vor einem Jahr einen Herzinfarkt und wir brauchten dringend eine größere Wohnung, da wir zwischzeitlich im Dezember 2007 eine Tochter bekommen hatten. Heute bereuen wir unsere Entscheidung, das wir dort hin gezogen sind, besonders unter dem Hintergrund, dass ich im Mai diesen Jahres eine Fehlgeburt erlitten habe und ich psyschisch damit schwer zu kämpfen habe. Ich hatte meine Mutter damals darum gebeten niemanden davon zu erzählen um lästige und verletzende Fragen zu vermeiden, aber sie hatte nichts besseres zu tun als es ihrer Schwester zu erzählen ( ich war noch nicht richtig aus der Narkose nach der Ausschabung erwacht und sie musste es schon weitertratschen!).
Als ich sie zu rede stellte, war sie natürlich wieder die die so traurig war und mit jemanden sprechen musste aber auf meinen Wunsch Rücksicht zu nehmen kam ihr nicht in den Sinn. Ganz im Gegenteil sie drängte mich förmlich es in der Familie zu erzählen und sie stellte ihre Schwester über mich, ihr einziges Kind.
Sie meinte es wäre ihre Schwester und vor ihr könnte sie keine Geheimnisse haben, oder sie betrügen. Da ist mir echt der Kragen geplatzt. Ich hatte eine Fehlgeburt und sie hatte nichts besserers zu tun als in meinen Wunden herumzustochern. Ich habe ihr das gesagt und sie meinte sie wollte sich an mir rächen und irgendwann würde sie sich wegen mir das Leben nehmen wenn ich mich weiter mit ihr streite. Ich war dann nach der Fehlgeburt 2 Wochen krankgeschrieben und danach musste ich wieder für zwei Tage ins Büro. Bisher hatte meine Mutter die zwei Tage meine Tochter betreut, was ja auch ganz praktisch war, da wir im selben Haus wohnen, aber nach diesen ganzen Vorfällen zeriss es mir fast das Herz meine Tochter, das liebste was ich habe, zwei Tage in die Obhut dieser verrückten Frau zu geben. Aber es bleib mir keine andere Wahl, da die Eltern meines Mannes verstorben sind und es keine Tanten oder Onkel gibt. Also hab ich versucht meine Tochter in einer Krippe unterzubringen zumindest für einen Tag, der andere Tag erledigt jetzt mein Mann. Wenn er seinen freien Tag hat, gehe ich arbeiten, also wir sehen uns auch nur noch abends und Sonntags. Leider hat das mit der Krippe nicht gepasst, meine Tochter hat sich dort nicht wohlgefühlt und so muss sie jetzt einmal in der Woche zu meiner Mutter. Das klappt auch ganz gut, die Kleine ist verrückt nach ihrem Opa und mag ihre Oma auch aber sie spürt auch das das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern gespannt ist. Nächstes Jahr im September bekommen wir einen Kindergartenplatz und dann muss meine Mutter nur noch einen Tag die Woche Nachmittags auf meine Tochter aufpassen, was auch gut so ist, da ihr eh alles viel zu viel ist. Sie ist eh in allem so dermaßen faul und sie lügt ständig nur um sich in ein besserers Licht zu stellen. Innerlich ist sie kaputt und benötigt dringend Hilfe. Hilfe die ich ihr nicht geben kann und auch gar nicht will. Ganz ehrlich ich wünsche ihr nichts Gutes.
Es ist vielmehr eine Hassliebe. Ich kann nicht mit ihr aber es geht leider auch nicht ohne sie. Ich bin in der Art von ihr abhängig, dass ich sie als Kinderbetreuung brauche für die Zeit in der ich im Büro bin. Wenn wir das Geld nicht so dringend bräuchten würde ich sofort aufhören zu arbeiten aber das ist leider nicht möglich. Ich weiß selber das der einzig Richtige weg wäre den Kontakt zu ihr abzubrechen oder ihn stark einzuschränken aber ich weiß nicht wie ich das umsetzen soll. Es ist ein Teufelskreis. Mittlerweile wirkt sich das alles auch immermehr auf mein Seelenheil und meine Ehe aus. Es ist alles sehr schwierig und ich weiß mir keinen Ausweg mehr.
Ich wünsche mir einfach nur das ich mich wieder besser fühle, ich bin eigentlich ein robuster lebensfroher Mensch aber die Ereignisse in diesem Jahr haben mich völlig aus der Bahn geworfen.
Ich würde mich über jede ernst gemeinte Antwort von euch freuen!
Vielen Dank
Maja

Alexandra Anwort von Alexandra

Hallo liebe Maja,
lieben Dank, dass du dich an uns wendest. Tut mir leid, dass du erst so spät Antwort von uns erhälst.
Ich meine, dass du dringend und ganz schnell Entscheidungen treffen solltest. Wie du geschrieben hast, gefährdet die Situation mit deiner Mutter bereits deine Ehe.
Du bist für deine Mutter nicht verantwortlich! Sie hat dich dein Leben lang schlecht behandelt und verletzt dich immer noch. Erst wenn sie merkt, dass du dein Leben eigenständig lebst, gibt es eine Chance, dass sich eure Situation entspannt. Du bist immer greifbar für sie und deshalb fehlt ihr deshalb der entsprechende Respekt.
Du bist nicht von ihr abhängig sondern du machst dich abhängig! Gerade im Bezug auf die Betreuung deiner kleinen Tochter.
Schau doch mal, wo es in deiner Nähe Mutter-Kind-Treffen oder Krabbelgruppen gibt. Frag doch z.B. mal im nahegelegenen Kindergarten nach. Dort hast du tolle Chancen andere Mütter kennenzulernen und auch Freundschaften zu schließen.So könnte man sich auch mit der Betreuung der Kinder absprechen und abwechseln. Denke daran: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Du bist ein kraftvoller Mensch, denke daran und setze deine Energie für dich und deine junge Familie ein.
Von Herzen wünsche dir alles Gute
Alexandra