Psychologe oder doch was anderes?
Hey,
ersteinmal dickes Lob an die meistens tollen Antworten von euch. Bisher hat mir die Site bzw. Google nur irgendwie nicht geholfen und vielleicht ist es auch hier sinnlos zu posten, aber noch hab' ich nicht aufgegeben.
Mein Problem oder ehrer meine Probleme sind zum einen soziale Inkompetenz die irgendwann noch in 'ne Sozialphobie umschlagen kann, denn ich bin schüchtern - tue nach außen hin aber meistens selbstsicher - habe seit 6 Jahren keine Freunde mehr und mache mich jeden Tag nach der Schule fertig oder werde von meiner Mutter fertig gemacht. Seit einem Jahr habe ich jeden Tag nach der Schule Migräne und Bauchschmerzen. Meine Ärtzin meinte ich simuliere und eine andere schickte mich zur Psychologin. Zweimal dort gewesen, dannach hab' ich mich nicht mehr getraut. Als sie meine Mutter darüber informierte meinte die: "Der Leidensdruck ist wohl doch nicht so hoch, wenn sie nicht kommt". Ja, klar, danke.
Nur mittlerweile habe ich einige Male einen Heulanfall im Unterricht bekommen und werde damit nicht mehr nur ignoriert sondern auch ausgelacht. Hätte nicht gedacht das sowas an Gymnasien vorkommt. Im Allgemeinen verstehe ich mich eh nie mit Gleichaltrigen - Stars, DSDS o.ä. sind halt nicht mein Niveau und das ist nicht arrogant gemeint. Ich will nicht mich vollkommen unterordnen..oder anpassen/aufgeben wie auch immer das heißt was die ganzen Leute in meiner Klasse, meiner Altersstufe etc. machen.
Aber was soll ich jetzt nun machen? Da ich nicht mehr lernen kann bin ich in spätestens 2 Jahren von der Schule, meine Mutter hat Geldnot, mein Vater zahlt nicht, ich lüge sobald sich mir jemand nähert und computersüchtig bin ich wahrscheinlich auch, aber bisher streite ich es noch tapfer ab.
Wie soll da ein Psychologe helfen? Lehrer wurden schon informiert, aber die interessierts nicht. Schule zweimal gewechselt.
was tun..
kann bald nicht mehr!
Vielleicht wisst ihr noch was, was man gegen mich oder evtl die Störung (?) machen könnte.
Liebe Grüße! =)
Anwort von Marie
Hallo!
Das sind sehr viele Probleme auf einem Haufen und ich frage mich, ob man die überhaupt alle allein bewältigen kann.
Ich kann dir nur raten, es noch einmal mit einem/einer anderen Psychotherapeuten/in zu versuchen. Du schreibst, dass du dich zu deiner letzten Psychologin nach zwei Treffen nicht mehr hingetraut hast - warum? Hattest du das Gefühl, ihr nicht vertrauen zu können? Wenn ja, ist es vollkommen okay und richtig, nach einem neuen Therapeuten zu suchen, denn ohne Vertrauen macht so eine Therapie keinen Sinn. Manchmal muss man lange suchen und viele Therapeuten "ausprobieren", bis man den richtigen für sich gefunden hat, aber es lohnt sich - sowohl wegen deiner, wie du es nennst, "sozialen Inkompetenz", als auch wegen den Weinanfällen, der eventuellen Computersucht und natürlich wegen deinen Bauchschmerzen und der Migräne. Letzteres klingt für mich sehr stark nach einer psychosomatischen Reaktion, die wahrscheinlich erst verschwindet, wenn du die psychischen Ursachen dafür herausgefunden und bewältigt hast. Bei all diesen Dingen kann dir eine Psychotherapie helfen.
Du musst dich deinen Gleichaltrigen nicht bedingungslos anpassen, damit würdest du dich nur noch unglücklicher machen. Welche Interessen hast du, die du mit niemandem aus deiner Klassenstufe teilen kannst? Vielleicht kannst du diese Interessen in deiner Freizeit in einem Verein o.ä. mit anderen teilen, die eher "auf deiner Wellenlänge" sind. Dort findest du vielleicht auch Freunde und lernst, deine sozialen Ängste ein wenig abzubauen und offener auf andere zuzugehen.
Ich wünsche dir alles Gute!
Marie