misanthropie und ihre folgen?
hey erstmal. ich weiß selber nicht,wieso ich das schreibe bzw auf was ich hoffe, ich weiß nur dass ich den drang danach habe das alles in irgendeiner weise jemandem miteilen zu können. ich weiß nicht wohin mit dieser sache. Es geht teilweise um meine misanthropische einstellung, obwohl ich eigentlich kein problem damit habe,eine verachtung gegen "menschen" zu empfinden. es geht mir mehr darum dass ein zusammenleben,mit dem,von mir verhassten "menschendreck" langsam nicht mehr möglich ist. ich gehe noch zur schule... und wenn ich ganz ehrlich sein darf,ich denke dass ich der einzig normal denkende mensch dort bin, gefangen zwischen einer horde von "ignoranten vollidioten,die nichts besseres zutun haben als sich mit totem tier volzustopfen (ich bin vegetarierin) und immer fetter und hässlicher zu werden. mein problem ist...dass ich kein zusammenleben mit diesen menschen will...bzw ich will alle verschwinden sehen,ich will ein leben,ohne menschen, ohne diesen dreck, ohne diesen fehler.... das eigentliche,worum es mir hierbei geht,ist der innere konflikt in mir. ich will in totaler isolation leben,frei von jedem menschen. aber ist das überhaupt möglich? ....ich habe mich schon nach jobs erkundigt (so krank es klingen mag) bei denen ich wenig mit menschen zutun haben muss,und das angebot ist nicht groß. ich habe mir meine gedanken gemacht und irgendwann kommt man zu dem entschluss,als misanthrop dass man entweder die wahl zwischen einem lächerlichen leben, abisoliert von der restlichen gesellschaft oder den freitod wählen kann. ich kann und will nicht sterben,um es nochmal in aller deutlichkeit zu erwähnen : ich möchte die menscheit sterben sehen.
meine eigentlichen fragen,um jetz auf den punkt zu kommen sind :
- wie wirke ich als mensch auf die person,die dies grade liest? ich weiß nicht wie ich mich als mensch empfinden soll, diese frage ist WIRKLICH die wichtigste und in meinem problem geht es mir darum,wie ich mich selbst empfinden soll? als ein stück der drecksgesellschaft,kein stück besser als der rest? als arrougant? als bessser als die anderen?
restliche fragen wären :
- wie kann ich mit einer misanthropischen einstellung ein zusammenleben mit den menschen meistern?
- grenzt es an arroganz oder egoismus dass ich denke ich sei der einzig normal denkende mensch?
- kann ich gänzlich,an meinem menschenhass, durchdrehen? bzw "verrückt werden" ?
ach ja und zum schluss soll erwähnt sein dass es GENUG gründe und tiefe ursachen gibt die mich zu dem gemacht haben was ich bin.
ich danke der person die mir versuchen wird zu helfen..
Anwort von Jeanett
Hallo Lilith,
du fragst, was ich über dich denke, während ich das hier gelesen habe? Ich denke, du hast das größte Problem nicht mit der Menschheit, sondern mit dir selbst. Irgendwas in deinem Leben hat dich in diesen Zwiespalt geführt, in dem du bist und aus dem du nicht heraus findest.
Nachdem du deine Meinung geäußert hast über die Menschheit, zu der ich ja auch gehöre, muss ich mir also auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob es dir gefällt, was ich schreibe oder nicht. Also schreib ich einfach drauf los.
Was um alles in der Welt kann dir pasiert sein, dass du solch einen Hass aufgebaut hast? Ein paar Menschen haben dich enttäuscht, dich verletzt, dir weh getan. Aber du kannst unmöglich ALLE Menschen kennen, also wieso verdammst du die gesamte Menschheit? Was gibt dir das Recht dazu? Bist du nicht ein wenig zu voreilig?
Du willst die Menschheit sterben sehen. Das wird dir jedoch nicht gelingen, zumindest noch nicht sofort. Alles, was du mit deinem Hass erreichst ist, dass du dich selbst kaputt machst. Du leidest, aber die Menschheit stört sich überhaupt nicht daran. Findest du das nicht ungerecht?
Hass ist Gift für die Seele. Du musst mit aller Macht versuchen, aus diesem Zwiespalt heraus zu finden, denn das Ganze macht dich sonst kaputt. Wenn du nicht gegensteuerst, wirst du irgendwann mal ein menschenfeindliches, verrücktes, böses altes Weib sein. Das mag dich im Augenblick nicht stören, aber irgendwann wirst du doch die anderen Menschen vermissen, ein wenig Gesellschaft, jemanden zum Reden, jemanden, der dir zuhört.
Wir Menschen sind nun mal von Natur aus Herdentiere, keine Einzelgänger. Deshalb muss man auch versuchen, zumindest halbwegs mit anderen Menschen auszukommen, und das verlangt Kompromissbereitschaft. Akzeptieren, dass andere anders sind als ich. Akzeptieren, dass andere Menschen andere Interessen haben als ich, anders denken, ein anderes Werteverständnis haben usw.
Du glaubst, du bist der einzige normal denkende Mensch? Woher weißt du denn, was andere Menschen denken? Andere Menschen sind vielleicht anders als du, aber sie sind dennoch Menschen, mit all ihren Fehlern und Schwächen. Auch du hast Fehler und Schwächen, denn auch du bist ein Mensch, auch wenn du das am liebsten nicht wärst.
Gib der Menschheit noch eine Chance. Und gib vor allem dir selbst eine Chance damit. Du hast dein Leben noch vor dir, und es warten noch viele schöne Stunden auf dich. Und die kannst du nur genießen, wenn du deine arme harte Seele ein wenig weicher machst. Ich wünsch dir jedenfalls sehr, dass dir das gelingt.
Alles Gute für dich und
liebe Grüße
Jeanett