Problem von Jessica - 14 Jahre

3 Lebewesen gestorben!!!

Liebes Kuka-Team!
Zu allererst einmal ein großes Lob an eure Seite, ihr beantwortet täglich viele, viele Probleme und Sorgen, das ist echt lobenswert!

Nun zu meinem Problem..naja eigentlich sind es 3...
Alles fing vor ca. 3-4 Monaten an, Anfang der Sommerferien 2009:

2 Wochen vor Zeugnistag fanden wir einen kleinen Spatz in der Dachrinne, davor lagen schon 2 tot am Boden. Wir zogen den kleinen Mann oder Frau vom ersten Tag an auf, er bakam schon Federn und begann zu fliegen, es war eine wundervolle Zeit, leider war ich zu der Zeit krank, was den einzigen Vorteil hatte, dass cih auf den kleinen Spatz aufpassen konnte. Wir haben 5 Katzen und wie es so kommen musste, eines Tages, ich wollte gerade den Käfig sauber machen, hatte ich übersehen, dass noch eine Katze im Haus war (wir hatten zu der Zeit noch keine Türen!). Sie stürzte sich auf den kleinen, hilflosen Vogel, ich schnappte die Katze sofort, doch leider wurde der Spatz ein wenig verletzt udn blutete. Zu dem Zeitpunkt war etwas, das ich vorher noch nie erlebt hatte, ich erschrak so, ich weiß nicht was mit mir los war, ich schrie auf, war voll entsetzt, ich habe heute noch immer keine Ahnung, was ich in dem Moment durchgestanden habe. Ich musste mich sofort setzen, mit dem kleinen hilflosen Tier in der Hand. Wenn ich heute zurückdenke schwitze ich noch immer und mein Puls steigt sehr schnell an!!Vielleicht können sie es mir sagen, was in dem Moment mit mir los war? Ich war nicht in meinem Körper, ich war so traurig, entsetzt, schockiert und musste schreien. Mein Vater und ich fuhren dann sofort zum tierarzt, dern schaute ihn an und, meinte er hat noch eine Chance, es wäre möglich (und dieser TA war immer ehrlich zu uns, deshalb hat er uns bestimmt nicht angelogen) das er es schaft, trotzdem kann er es nicht versprechen... Am nächsten Tag, ging es dem Kleinen wieder super, man merkte nicht, was gestern geschehen war... doch am nächstne Tag war er ganz apathisch und ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch, wir fuhren wieder zu TA und ich habe irgendwie gehofft, dass dieser sagen würde, man solle ihn lieber einschläfern, er leidet nur mehr, doch wir fuhren wieder heim, vorher holten wir noch ein wenig Tee um die Wunde säubern zu können. während mein Vater im Geschäft war, schlief der Kleine in meiner Hand ein, ich rief sofort meine Mutter in der Arbeit an und erzählte ihr auch, dass der Kleine 5 min. vorher wie wild mit den Flügeln geschlagen hatte und gepiept hat...da hat er sich wahrscheinlich verabschiedet. Wir sagten dem TA dann auch bescheid, was geschehen war, doch dieser sagte, es müsse nicht von den Wunden kommen, er habe schon Wildvögel aufgezogen nis zur 4. und 5. Woche und plötzlich sind sie eingeschlafen, ohne Wunden. Klar sie häten mitspielen können doch müsse nicht sein. Die 2 Tage vom Geschehen bis hin zum Tod, fand ich keine Ruhe. Es war ein Gefühl, so ständige Nervösität, Schuldgefühle, ich wollte ständig ins Bad gehen um mich zu vergewissern, das der Vogel noch lebt, doch irgendwie hatte ich Angst, zu erfahren, dass er nicht mehr hier hätte sein können. Bitte sagen sie mir, was ich da durchgemacht habe!!!
Ich brauchte ca 4-5 Wochen, bis ich das ganze verarbeitet hatte und auch eingesehen habe, dass es nicht nur aber auch an mir gelegen hat. Ich machte mir und mache mmir heute noch Vorwürfe warum ich nicht besser aufgepasst habe, aber es muss ja nicht alleine meine Schuld gewesen sein.

Mitte der Ferien, dann das 2. Geschehen, unserem fast 17-Jahre alten Hund, ging es nicht gut, wir waren gerade auf Urlaub, dort musste er eingeschläfert werden, von dem TA der ihn auch auf die Welt gebracht hatte. Seine Drüsen oder so haben nicht mehr funktioniert und deshalb blieben die ganzen Giftstoffe im Körper. Die NAcht davor hatte er richtige Krämpfe gehabt, dass meine Mutter (der, der der Hund am meisten bedeutete)dachte er würde noch in der Nacht sterben. ICh weinte so, man kann es nicht beschreiben, der Hund hat mich mein ganzes Leben begleitet und zusätzlich macht sich meine Mutter vorwürfe, ihren Hund aufgegeben zu haben, obwohl sie das niemals wollte. Dabei war es nur das Beste, er hatte keine Freude sondern nur mehr Schmerzen. ICh verkraftete das nur mehr sehr schwer, da ich gerade erst den Tod des Kleinen Spatzes verarbeitet hatte. Ich brauchte bis zum nächsten Geschehen wieder 4-5 Wochen später. NAch unserem Urlaub mit dem Tod des Hundes fing ich an zu Reiten, es war schon wochenlang mein Traum gewesen, endlich wurde er erfüllt.

Gerade als ich das erste mal ausgeritten war, gestand meine Reitlehrereinmir und einem anderen Mädchen,d ass das Pferd auf dem ich nun schon ein paar mal geritten war, nächste Woche nicht mehr da sein wird, da es eine chronische Erkrankung an den Hinterbeinen hat, sie kam zum Schlachthof! Ich dachte mir, weil ich meine Reitlehrerin nun schon etwas kannte, dass sie das nicht zu ihrem eigenen Gunsten machen würde, das Pferd hätte sicher noch andere Leiden, dann wäre es besser so! Trotzdem war ich so traurig, dass ich davon krank wurde, zwar ohne Fieber aber mit totalen Kopfschmerzen! IN der nächsten Reeitstunde, zu der ich unbedingt hhin wollte, erfuhr ich, dass das Pferd wirklich ständig auch nru beim Stehen Schmerzen hate. Dann war es besser so! Das brachte mich wieder ein wenig nach oben und half mir diese erneute Niederlage zu verkraften. Dies lebe ich noch immer durch!
Es ist so schwer, wenn man gerade erst etwas verkraftet hat, wieder neu damit zu beginnen! Ich weiß dass sie mir dabe auch nciht helfen können udn dass es zu meinem "Problem" das eigentlich gar keines ist keine Lösung gibt! Ich musst mich nur einmal ausreden!
Eine Frage habe ich trotzdem zu meinem Text: Was habe ich während und nach dem Tod meines Spatzes durchgemacht?

Es tut mir Leid das es so lange geworden ist, aber es gehört alles dazu!!

Mit hoffenden Grüßen

Jessica

Bernd Anwort von Bernd

Hallo liebe Jessica,

Du fragst: "Was habe ich während und nach dem Tod meines Spatzes durchgemacht?"

Du hast das schlimmste durchgemacht, was jedem von uns nur geschehen kann: Du mußtest Abschied nehmen von einem Lebewesen, das Dir sehr viel bedeutet hat.

Und meiner Meinung nach hast Du absolut nichts falsch gemacht.
3-mal nichts falsch gemacht.
Der Tod gehört zum Leben dazu wie der Schatten zur Sonne.

So weh es Dir selbst tut: ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du Dir Deine tiefen Gefühle für jedes Lebewesen erhältst. Trauer gehört dazu.
Sträube Dich nicht gegen die Regeln des Lebens, die kein Mensch je ändern kann:
Die Katze hat nichts falsch gemacht, als sie Deinen Spatz angefallen hat.

Nur eines kann ich Dir für Dein weiteres Leben als Rat mitgeben:
Vergiss niemals die Lebenden, die Dir nahe stehen.
Achte weiterhin jedes Lebewesen das Dir begegnet.
Und überlege manchmal auch, ob ein Mensch direkt neben Dir vielleicht genauso Dein Mitgefühl und Deine Hilfe braucht, wie ein hilfloser Vogel.

Dein Schreiben hat mich glücklich gemacht: ich liebe Menschen mit einem so tiefen Gefühl für die lebende Kreatur.

Vielleicht hilft Dir meine Antwort ein wenig, Deine Trauer um Deine erlittenen Verluste umzusetzen in bewußte Liebe zu allen Lebewesen (Menschen und Tiere), denen Du täglich weiterhin begegnest.

Ich habe die größte Hochachtung vor Menschen wie Dir.

Herzlichst,

Dein Bernd