Problem von F.C. - 24 Jahre

Komme nicht mehr klar!

Hallo liebes Kummerkasten-Team,
nun wende ich mich an euch,weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.Wie schon angegeben:ich bin 24 Jahre alt und wohne zusammen mit meinem 7 jährigen Sohn in einem eigenem Haus.Habe zudem seit 3 Jahren eine Partnerschaft,mit der soweit alles in Ordnung ist!
Mein Problem ist es,dass ich schon seit ich 13 Jahre alt bin immer mal wieder leichjte Depressionsanfälle bekomme.Eine Zeitlang wurde dies auch Medikamentös behandelt und ich hatte Therapien besucht.-Seit einigen Jahren ging es aber immer ohne-man könnte sagen,es lief alles gut,seit ich mit meinem Partner zusammen bin-denn durch ihn fühle ich mich das 1.Mal im Leben richtig geliebt! Natürlich streiten wir,vielleicht auch wegen Kleinigkeiten,aber ich denke,dass ist nicht der Grund meines Problemes.
Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen,dass ich Hausfrau bin,die meiste Zeit zu Hause verbringe-ausgenommen Einkäufe und so gut wie keine Freundschaften habe,geschweige denn,Besuch bekomme.
Also,es fing alles sehr schleichend an,ich fand es nicht alamierend-es begann damit,dass ich mal einen Arzttermin nicht wahrgenommen habe-ohne ihn abzusagen,oder mal nicht ans Telefon gegangen bin,wenn jmd angerufen hat.Inzwischen ist es so weit,dass ich irgendwie gar keinen Anruf mehr annehme,wennes an der Hsutür klingelt,möchte ich nicht öffnen und auch sehr wichtige Termine nehme ich einfach nicht wahr.Die kleinsten Aufgaben im Haushalt bleiben liegen und am Liebsten würde ich den ganzen Tag nur schlafen,ständig bin ich müde.Nachts jedoch,da werde ich bis zu 10mal wach,stehe dann auf und rauche eine Zigarette.-Sehr ungesund,ich weiß,aber ich kann dann einfach erstmal nicht mehr schlafen.Morgens bin ich dafür dann umso kaputter-als hätte ich die Nacht durchgefeiert.
Es wäre wohl an der Zeit,etwas zu unternehmen,aber selbst das bekomme ich nicht geregelt.Ich hatte mir schon einen Therapietermin besorgt,bin aber einfach nicht hingegangen.Ich kann mich nicht überwinden mich darum zu kümmern,ich möchte einfach meine Ruhe vor anderen Menschen...
Wie kann das nur weitergehn?
Bitte helft mir irgendwie.
Ich weiß den Weg der Lösung ja eigentlich selber,möchte aber diesen Weg nicht anfangen zu gehen-aus welchen Gründen auch immer.....
Liebe Grüße,F.C.

Marie Anwort von Marie

Liebe F.C.,

bitte entschuldige, dass wir dir jetzt erst antworten können. Ich hoffe, dass es dir bereits besser geht - manchmal verschwinden Depressionen ja auch "von allein" wieder. Aber falls das nicht der Fall ist: diese Antriebslosigkeit, die du beschreibst, und auch die Müdigkeit und die Schlafprobleme sind, das hast du vermutlich schon erkannt, ganz typisch für eine Depression. Bei dir scheint sie leider schon so weit ausgeprägt zu sein, dass du eine Psychotherapie im Moment wahrscheinlich gar nicht schaffen würdest. Manchmal braucht man die Medikamente erstmal als Grundlage für eine Therapie, damit man wieder etwas mehr Antrieb hat und sich überhaupt "aufraffen" kann, zu den Sitzungen zu gehen. Deswegen würde ich dir raten, zunächst einmal zum Psychiater zu gehen und dir ein antriebssteigerndes Medikament verschreiben zu lassen. Bitte dabei ruhig auch deinen Partner um Hilfe und erzähle ihm, wie es dir geht - er wird dir sicher helfen wollen, auch um deines Sohnes Willen. Vielleicht könnt ihr gemeinsam zum Arzt gehen (dein Partner und du). Anschließend würde ich dir auch zu einer Psychotherapie raten, in der du z.B. lernen kannst, dein Leben wieder etwas lebenswerter zu gestalten, Freundschaften aufzubauen, dir vielleicht ein Hobby zu suchen, das dir Spaß macht usw. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Zuhausesein, kaum rauskommen und nur wenige Freunde haben dazu beiträgt, dass es dir im Moment so schlecht geht. Daran kannst du zu gegebener Zeit arbeiten, wie gesagt am besten mit Hilfe eines Therapeuten.
Du solltest auch über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Dort würdest du alles bekommen, was du im Moment brauchst - du wärst erstmal "raus" aus deinen täglichen Verpflichtungen, denen du jetzt nicht nachkommen kannst, würdest Medikamente unter ärztlicher Aufsicht bekommen (die lassen sich dann auch schneller umstellen, falls sie nicht so gut wirken), hättest parallel dazu eine stützende Therapie und einen strukturierten Tagesablauf mit angenehmen Tätigkeiten, würdest vielleicht auch Freunde finden... Das ist sicher kein leichter Schritt, aber ich denke, dass es dir am besten und schnellsten helfen würde - bitte denk mal darüber nach!

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
Marie