Problem von Mike(Name geändert) - 36 Jahre

fühle mich so einsam

Hallo !

mein Name ist Mike(Name geändert) und ich habe folgendes Problem:

Es ist so dass ich mich sehr einsam fühle, ich bin auch psychisch labil und leide unter sozialer Phobie und Erythrophobie(was mein grösstes Problem ist) darauf hin(Erythrophobie) gehe ich auch nur sehr sehr selten raus, die Erythrophobie kann ich wenn ich mal wohin(Arge, Arzt usw...) muss mit einem Betablocker(Obsidan 25 mg, nehme sie dann 2,5 - 3 Stunden vorher) zu 90% ganz gut in den Griff bekommen, aber manchmal, oft bei direktem Anschauen und Ansprechen merke ich wie mein Gesicht warm also rot wird. Es passiert mir sogar auch oft bei sehr guten Freunden, was mir dann immer sehr peinlich ist, auch bei Frauen ist es oft so, wie letztens, da war ich mit nem Kumpel in einer Disko(da gehe ich auch nur hin, wenn ich was getrunken habe, dass aber auch nur sehr selten) und da kam eine sehr hübsche Bekannte von mir auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange, ich habe dann sofort einen Schluck Bier getrunken und so getan als ob mir schlecht ist und rannte aufs Klo, ich sah im Spiegel dass ich knallrot war. Das dauerte dann so c.a. 5 min, mit Hilfe von kaltem Wasser konnte ich es beschleunigen, dann ging ich wieder raus, also in die Disko, mein Kumpel sagte nix, aber ich denke er hat es bemerkt, ich trank dann 3 Bier und ungern einen Schnaps schnell(er) hintereinander, weil ich weiss dann sinken die Hemmungen und das rot werden ist zu 90% oder sogar ganz weg, ich weiss dass mit dem Alkohol schon lange, aber ich will nicht immer saufen nur damit ich wohin gehen kann, denn dass ist auch keine Lösung. Nun zum einsam sein, ich bin immer nur zu Hause, gehe wie ich schon schrieb nur sehr sehr selten raus, nur wenn ich raus muss, ja und dass auch nur ebend mit den Tabletten oder zu meinen Kumpels wenn ich mind. 3 Bier intus habe, sonst traue ich mich nicht, was eigentlich schlimm genug ist, wenn man sich nicht mal zu seinen Freunden traut. Ich schlafe auch meistens nur, dass auch meist am Tage, mache dann die Nacht zum Tag indem ich vor dem PC hänge oder am Funkgerät sitze, dass ist so gut wie der einzigste Kontakt den ich zur Aussenwelt habe, ich wollte es ja eigentlich nicht schreiben aber vieleicht ist es besser so, denn wenn soll man schon ehrlich sein, denke ich, mit meinen Kumpels treffe ich mich auch nicht so gern, weil die ebend alle jeden Tag nur saufen und sehr oft Drogen nehmen, aber dass will ich nicht, vor 4 - 5 Jahren war ich auch mal 4 - 5 Jahre so, aber dass will ich ja nun nicht mehr, habe sogar zu 90% das Rauchen aufgegeben, rauche nur noch wenn ich mal was trinke. Schlafen kann ich auch nur noch mit Medikamenten, nehme da immer 30 - 45 mg(je nach dem) Mirtazapin und dass auch schon c.a. 5 Jahre, dadurch bin ich auch dicker geworden, habe in den letzten 5 Jahren c.a. 24 kg zugenommen, weil man durch das Mirtazapin dann immer einen \"Fresswahn\" bekommt und alles in sich reinstopft(reinstopfen muss) vorallem Süsses, nehme aber nebenbei auch noch Carbamazepin und Citalopram, auch schon c.a. 5 Jahre. Das Carbamazepin nehme ich weil ich manchmal aber sehr selten im Schlaf(aber nur im Schlaf) kurze Krämpfe bekomme, merke davon nichts, nur manchmal werde ich wach und merke kurz das mein Körper verkrampft war und ich sehr ausgelaugt bin, das kommt sicher durch die Impulse im Gehirn, dann schlafe ich weiter, dass mit den Krämpfen, kommt durch die Drogen die ich früher konsumiert habe, vorallem Extasy und Speed, deswegen habe ich auch die Schlafprobleme. Mehr weiss ich jetzt auch nicht was ich noch schreiben soll, vieleicht kann mir jemand mal einen Rat oder Tipp geben, wäre sehr nett !

(das noch, habe zwar oft keinen Lebensmut mehr, aber keine suizidalen Absichten)

;-)

Marie Anwort von Marie

Lieber Mike,

vielen Dank für dein Vertrauen!

Das klingt wirklich schlimm und ich finde es sehr gut, dass du dich an uns gewendet hast, um dir Hilfe zu holen.

Deine Erythrophobie könntest du mit einer kognitiven Verhaltenstherapie bei einem sog. Psychologischen Psychotherapeuten gut in den Griff bekommen, ebenso die Sozialphobie und auch deine Schlafstörungen (dann könntest du das Mirtazapin absetzen und hättest auch die entsprechenden Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme nicht mehr). Das ist zwar sicher kein leichter Weg und braucht auch seine Zeit, aber ich denke, dass es für dich genau das richtige wäre, damit du einfach wieder öfter rauskommst und nicht mehr so einsam bist und vielleicht auch lernen kannst, neue Kontakte (außerhalb deines jetzigen Freundeskreises) aufzubauen. Bitte lies dazu mal unsere Soforthilfe:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html
und schau mal hier: http://therapie.de

Ich finde es gut, dass du so offen und ehrlich bist und auch bereit bist, dich mit deinen Problemen auseinanderzusetzen - das sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. Trau dich und geh diesen Schritt, damit du wieder ein zufriedeneres Leben führen kannst - es lohnt sich!

Es gibt auch eine Website, die sich speziell mit dem Thema Erythrophobie befasst: http://erythrophobie.de
Dort kannst du dich z.B. über Auswege aus der Angst informieren und dich auch mit anderen Betroffenen austauschen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Marie