Problem von Anonym - 24 Jahre

Ich dreh durch. Bitte helft mir

Hallo, ich bin völlig verzweifelt.
Ich habe ein großes Problem. Ich hab schon so lange ich denken kann unregelmäßige Angstattacken und habe mich manchmal nicht so gut gefühlt. Das konnte ich aber gut \"wegschieben\". In den letzten Jahren habe ich immer mehr getrunken und auch Drogen ausprobiert. Alles lief aber wie gewohnt weiter (Arbeit, Beziehung, Freunde...). Vor ca. 5 Wochen habe ich dann ein ganzes WE durchgefeiert (Do-So). Teilweise hab ich auch einen Filmriss. Am Sonntag morgen wachte ich auf.. und seit dem uist mein Leben eine Qual. Ich hatte Halluzinationen, musste erbrechen, hatte extreme Unruhe. Ich dachte mir, dass es ein sehr schlimmer Kater ist und am nächsten Tag weggehen würde. Dem war so aber nicht.Ich konnte nicht mehr schlafen, habe kaum noch gegessen und ohne Ende erbrochen. Ausserdem hatte ich trotz völliger Erschöpfung einen extremen Bewegungsdrang. Ich ging zum Hausarzt und zu meiner ehemaligen Psychologin. Ich bekam Antidepressiva (Opipramol). Ich konnte wieder essen und schlafen. Bin auch wieder arbeiten gegangen. Allerdings war ich die ganze Zeit traurig. Da mich die Tabletten so müde gemacht hatten, beschloss ich (in Absprache mit dem Arzt) die Medis ausschleichen zu lassen. Danach ging es mir wieder extrem schlecht. Ich habe jetzt wieder angefangen sie zu nehmen, leider tritt diesmal kaum eine Wirkung ein, aussser das ich etwas schlafen kann. Ich fühl mich wie in einem schwarzen Loch, hab panische Angst, meine Beziehung leidet seitdem extrem. Ich kann kaum noch. Ich fühl mich wie in mitten einer Panikattacke mit Depressionen die einfach nicht aufhört. Ich hab solche Angst das es nicht mehr aufhört.

Dana Anwort von Dana

Hallo!

Zuerst lass dir gesagt sein: du wirst nicht durchdrehen, wenn du die Medikation genau abstimmen lässt. UND du bist klug genug, dir Hilfe zu holen, sehr gut! Du hast eine sogenannte Panikstörung. Angstzustände, Panikattacken in regelmäßigen Abständen. Durch die Drogen und den Alkohol, die du konsumiert hast (an besagtem Wochenende wahrscheinlich wesentlich mehr als sonst), wird diese verstärkt und du leidest noch viel mehr darunter.

Wichtig ist, dass du weiterhin zu deinen beiden Ärzten (Arzt + Psychologin) gehst und genauestens klar stellst, was passiert ist und wie es dir geht. Das muss genau überwacht werden. Die Medikamente, auch wenn sie dich etwas müde machen, scheinen dir gut zu tun und sind auch wirklich wichtig, denn sie hemmen die Botenstoffe, die dir die Attacken verursachen. Nimm sie bitte regelmäßig.

Angstattacken, Panikstörungen etcpp sind KEINE Verrücktheiten, du bist nicht bekloppt, du wirst auch nicht total geisteskrank oder sowas. Man weiß inzwischen, dass einfach gewisse Sachen im Körper dann schief laufen, die medikamentös behandelt werden können. Es ist nichts total Unnormales, es ist auch nicht "total krank".

Das Schlimmste ist immer die Angst vor der Angst. Die Erwartung, demnächst eine neue Panikattacke zu bekommen.

Du hast schon mal das Glück, dass du noch aktiv sein kannst. Es gibt durchaus Fälle, die nicht mehr das Haus verlassen und absolut handlungsunfähig werden. Du bist also noch weit entfernt, gottseidank, und hast gute Chancen. Mach einfach genau da weiter, wo du angefangen hast. Hol dir weiterhin Hilfe, lass dir die Medikation einstellen (notfalls müssen die Ärzte da bisi rumprobieren, was dir am besten tut, ohne dich total müde zu machen).

Du hast deinen Weg schon gewählt und machst es absolut richtig.
Und wenn du ihn weiter gehst, wirst du auch gewinnen. Das weiß ich aus Erfahrung mit anderen Menschen, die sowas haben. Man kann damit LEBEN.

Ich wünsche dir alles, alles Gute!

Liebe Grüße,

Dana