Problem von tobi - 34 Jahre

war alles richtig??

meine mutter ist letztes jahr an krebs erkrankt.unheilbar.immer wieder lange krankenhaus aufenthalte.sie wurde immer schwächer.vor 6 wochen kam sie wieder ins krankenhaus. sie war schon sehr schwach.kommte keine feste nahrung mehr behalten.zudem kam noch ein darmverschluss der nicht mehr operiert werden konnte.sie hätte die op nicht überstanden!!!vor drei wochen hab ich sie nach hause geholt um sie zu pflegen.geistig war sie noch voll fit.ich habe meine totkranke mutter ganz alleine geplegt. ich hatte immer ein sehr gutes verhältniss zu ihr.aber wir haben uns die letzten wochen oft gestritten.sie war immer so ein liebevoller mensch aber sie wurde immer gemeiner zu mir, hat mir sachen an den kopf geworfen die mir das herz gebrochen haben.gestern ist sie gestorben. ich war bei ihr,alleine, als sie aufgehört hat zu atnem.sie hatte stunden vorher eine beruhigungssprtize bekommen, seit dem hat sie geschlafen,mit offenen augen die starr grade aus blickten. ihr atem wurde immer weniger.ich hab ihr übers gesicht gestreichelt und gesagt\"gleich wird alles gut\"das linke auge hat sich noch mal kurz geschlossen bevor es wieder auf ging!! ich wollte ihr grade die augen schliessen als noch ein letzter schwacher atemzug kam!!! verdammt!! ich dachter sie war schon tot!!! ich hoffe sie hat das nicht mehr mit bekommen.ich weiss nicht ob ich alles richtig gemacht habe!! ich bereue jedes schlechte wort.

Bernd Anwort von Bernd

Tobi.

Was kann eine Mutter sich mehr wünschen, als von ihrem liebenden Sohn auf dem letzten Weg begleitet zu werden?

Es war alles richtig, was Du gemacht hast!
Und ich wäre froh, wenn ich wüßte, dass ich einmal Deine Kraft und Liebe werde aufbringen können, wenn ich mich von meinem Vater oder meiner Mutter werde verabschieden müssen.

Wo Du schreibst, dass Dir die Streitereien mit Deiner Mutter in den letzten Wochen das Herz gebrochen haben, sollst Du wissen, dass das nichts anderes war, als die Erkenntnis Deiner Mutter, nicht mehr selbst die Kontrolle zu haben.
Das bringt auch die liebsten Menschen oft dazu, total ungerecht zu werden. Sie haben Aggression in sich: gegen den Krebs, gegen das Sterben, sie fühlen sich ohnmächtig und denken, sie fallen zur Last. Das alles wird dann rausgelassen und da sie es nicht gegen sich selbst wenden können, kriegt es derjenige ab, der pflegt:
Und das warst in den letzten Wochen DU!
Nur diese Vorstellung passt in das Bild, das Du mir von dem liebevollen Menschen, der Deine Mutter war, gezeichnet hast!
Deine Mutter hat Dich bis zu ihrem letzten Atemzug geliebt!

Nimm Dir die Zeit für Deine Trauer!
Behalte Deine Mutter in dem Andenken, wie Du sie hier beschrieben hast: als den liebevollen Menschen!
Aber lasse auch los!
Und versuche etwas von der Liebe, die sie Dir geschenkt hat an andere Menschen weiter zu geben!

Dann hatte das Leben und auch der Tod Deiner Mutter einen Sinn!

Ich danke Dir dafür, dass Du es mir erlaubt hast, Dich ein ganz kleines Stück auf Deinem Weg begleiten zu dürfen!

Alles Liebe,

Bernd