Problem von Yvaine - 23 Jahre

vom verlobten verlassen

Liebes Kummerkastenteam!

Es geht darum, dass mein Verlobter mich verlassen hat. Wir waren zwei Jahre zusammen und es war für mich die große Liebe. Ich dachte für ihn auch. vor acht Monaten machte er mir einen Antrag. Es war wunderbar. Wir hatten viele Pläne. Ich hatte ein zwei monatiges Praktikum in Irland, aber unsicher war ich nicht. Danach wollten wir gemeinsam in eine Kleinstadt ziehen, ein Reihenhaus mieten, zusammen studieren. Alles war perfekt, wir haben zwar auch gestritten, aber es waren nur Kleinigkeiten, nichts unüberwindbares...
Als ich in Irland war, telefonierten wir täglich. Nichts hätte vermuten lassen, was mich erwartete als ich wiederkam.
Er holte mich vom Flughafen hab und es war alles gut. Und nach einer Woche saß ich im Wohnzimmer und schrieb unsere Hochzeitseinladungen. Er kam ins Zimmer und sagte nur, er sei nicht bereit zum heiraten... Zuerst war es ein Schlag, aber dann dachte ich ein Weile darüber nach und sprach mit ihm darüber, dass ich nicht so dringend heiraten müsste, hauptsache wir wären zusammen...
Da kam er mit der Sprache raus. Als ich in Irland war, hatte er über die Zeit bei seinem besten Freund gewohnt. Davon wusste ich, er half ihm an seinem Haus zu bauen. Tja, dort kam er der Verlobten seines besten Freundes, die eine Freundin von mir war, näher und sie fingen etwas miteinander an. Und jetzt wollte er eine ernste Beziehung zu ihr eingehen.
Es war furchtbar, die folgenden Wochen waren die Hölle... Er zog aus und ließ mich auf allem sitzen, ich renovierte allein die alte Wohnung, trug alle Kosten allein, musste alle Hochzeitsvorbereitungen absagen, nie ging es mir so schlecht. Er bat um meine Freundschaft, doch ich konnte nicht mit ihm reden, schon gar nicht, nachdem er mich auf allem sitzen ließ...
Er brachte sogar einmal seine neue mit und dachte, ich würde schon damit klar kommen. So unsensibel habe ich ihn noch nie erlebt. Er war immer so fürsorglich und aufmerksam, neigte zum weinen, wenn etwas schlimmes passierte und nun das komplette Gegenteil. Dazu kommt, dass er jetzt Drogen nimmt und sich taatoowieren ließ, Dinge, die er immer ablehnte. Ich war total verzweifelt...
Und jetzt das Problem. Das alles ist bald zwei Monate her und ich komme einfach nicht darüber hinweg... Ich bin allein umgezogen, studiere nun allein, habe mich von all seinen Sachen getrennt. Einmal habe ich versucht, mich mit ihm auszusprechen, er sagte mir klipp und klar, da wären keine Gefühle mehr für mich und es gäbe nie ein zurück. Und seitdem habe ich das Gefühl, mein Leben ist vorbei. Meine Freunde geben sich Mühe mich abzulenken, ich sage niemandem wie es wirklich in mir aussieht, ich kann nicht ertragen, dass sie alle sagen: ach du arme und das wird schon wieder, es gibt immer einen anderen. Das kann ich nicht mehr hören. Ich will nur wieder klar kommen. Wie komme ich nur darüber hinweg??? Ich kann mich auf nichts konzentrieren, mein Studium leidet darunter, ich schlafe nicht mehr richtig... Langsam kann ich einfach nicht mehr... Was soll ich nur tun??

Danke, dass ihr diesen langen Text gelesen habt!
Yvaine

Kathrin Anwort von Kathrin

Hallo Yvaine!

Das ist schrecklich, was dir passiert ist. Es tut mir wirklich leid. Ihr seid verlobt gewesen, da denkt man doch eigentlich, dass einen so leicht nichts auseinander bringt, zwei Monate Irland schon gar nicht!

Du schreibst, dass es bald zwei Monate her ist, dass er dich verlassen hat und du immer noch nicht darüber hinweg kommen kannst. Zwei Monate sind eine kurze Zeit! Du musstest in dieser Zeit vieles ertragen, du hast seine Neue kennengelernt und bist allein umgezogen und hast allein begonnen zu studieren, obwohl ihr ganz andere Pläne hattet.

Nach meiner Meinung ist eure Trennung noch ganz frisch, du kannst noch gar nicht darüber hinweg sein. Ihr seid lange zusammen gewesen und wolltet sogar heiraten. Sowas kann man nicht in ein paar Wochen vergessen.

Nimm dir einfach noch etwas Zeit, an sowas hat man lange zu knabbern. Und lass den Schmerz zu. Es ist sicher eine gute Idee sich mit Freundinnen abzulenken und etwas zu unternehmen. Aber du musst dir auch selbst die Zeit geben das was du erlebt hast aufzuarbeiten. Ich weis, dass das sehr hart ist :-(

Ich wünche dir alles Gute!

Kathrin