Problem von anonym - 24 Jahre

Was mache ich nur falsch?

Ich bin mit mein Partner jetzt knapp 2 Jahre zusammen und haben auch unsere eigene Wohnung. Wir sind beide am arbeiten.
Leider kommt es seitdem immer mehr zu Streitigkeiten, obwohl ich eigentlich gedacht habe wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen lässt das nach. Wir streiten wegen jeder Kleinigkeit. Egal was, sei es darum wer abwäscht oder kocht. Vorallem kochen, wenn ich 12 Stunden auf den Beinen stehe habe ich keine Lust mich noch großartig in der Küche zu stellen und was zu kochen dann mach ich mir halt schnell etwas und fertig. Aber nein, er will dann etwas besonderes. Er hat mittlerweile auch schon gedroht das er seine Sachen packen will und geht, weil er möchte das ich mich verändere, ich weiß aber nicht was ich an mir verändern soll. Bis vor 3 Wochen war ich noch zu Hause jeden Tag, hab den Haushalt gemacht, eingekauft usw. Und er wusste das ich wieder arbeiten gehen werde und meinte das wir dann alles teilen werden den Haushalt, das hielt 2 Tage an danach blieb wieder alles an mir hängen.
Ich weiß echt nicht was ich machen soll, vorallem warum er mit seinen Drohungen das er geht, mich soweit bringt das ich nicht mehr kann und anfange zu weinen. Selbst wenn ich am weinen bin es teressiert ihn nicht. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll... Ich will ihn ja auch nicht verlieren dafür liebe ich ihn viel zu sehr, aber sieht er das genauso?
Wäre froh wenn ihr mir vll ein Rat geben könntet
Lieben Gruß

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte,

ich sag's mal knallhart: es müssen neue Regeln her, es muss ein offenes Gespräch geben und du darfst auf keinen Fall kuschen.

Dein Freund hat sich natürlich an die Situation gewöhnt, dass du daheim bist, kochst, putzt und es ihm schön machst. Für ihn ist die Umstellung nun schwer, er ist so "erzogen", bzw eher "verzogen". Nun ändert sich alles, weil du eben wieder arbeitest und weniger Zeit hast. Ergo auch weniger Zeit, um ihm ein wunderbar angenehmes Leben zu bereiten. Für ihn natürlich weniger schön, hatte er es vorher erheblich besser. Ihr habt gewisse Rollen angenommen und in denen steckt ihr jetzt fest.

ABER: er muss das lernen! Es kann nicht sein, dass er dir droht, dass er von dir gewisse Dinge erwartet und dich sogar zum Weinen bringt, weil du Angst vor dem Beziehungs-Aus hast. Ihr müsst miteinander reden, miteinander diskutieren und du musst deinen Standpunkt ganz klar zum Ausdruck bringen. Es geht nicht, dass du nach einem so langen Arbeitstag noch völlig selbstverständlich alle häuslichen Pflichten mit übernimmst. Das muss geteilt werden, dazu ist man ein PAAR.

Und wenn er das nicht sieht, wenn er dir lieber mit Trennung droht, wenn du nicht alles wieder wie früher selbst machst...sorry, wo ist denn da die Liebe? Wo ist die Unterstützung für dich? Du verlangst ja nicht, dass nun er alles macht. Du willst eine gerechte Teilung der Pflichten, ein Miteinander, nicht nur in der Liebe sondern auch im Haushalt. Und das ist absolut richtig und auch fair so.

Es kann nicht angehen, dass du aus Angst, ihn zu verlieren, kuschst und dich totrackerst. Das geht nicht! Du musst versuchen, ihm klar zu machen, dass es etwas auf Gegenseitigkeit ist und du sicher nicht alles alleine machst. Wenn er dann mit Trennung droht, wäre es am sinnvollsten, ihm zu sagen: "Gut...wenn du mir so wenig Respekt und Liebe entgegen bringst, dass du dich nicht auf einen Kompromiss einlassen kannst, dann musst du deine Drohung wohl wahrmachen." Denn überlege selbst: wie stark kann die Liebe dir gegenüber sein, wenn er nicht merkt, dass du Hilfe brauchst? Wenn er dir lieber droht, als dir zu helfen? Wenn er lieber streitet, anstatt zu schauen, wo er mit anpacken kann? Dass er "Dienstleistungen" voraussetzt, anstatt zu gucken, wie er dich mit entlastet?

Das wären Dinge, die ich bei meinem Partner absolut voraussetze. Ich könnte keinen Mann lieben, der mir so wenig Achtung entgegenbringt und so ignorant ist. Eine Partnerschaft ist vor allem Teamwork. Und das ist ja das Schöne an einer Beziehung. Man ist nicht alleine, man teilt viele Dinge. Und somit auch die Arbeit. Und das sollte selbstverständlich sein. Manchmal bleibt dann unter der Woche mal was liegen oder man bestellt mal ne Pizza, wenn beide Partner einfach nur noch müde sind. Aber alles wird gemeinsam beschlossen und gemeinsam gemacht. Macht der eine freiwillig unter der Woche dies, macht der Andere freiwillig unter der Woche was anderes. Und nur so läuft es, wenn beide arbeiten. Wärst du zu Hause und würde nur dein Freund arbeiten, wäre die Verteilung natürlich eine andere.

Aber auf das Rollensystem zu beharren, obwohl sich die äußeren Umstände gravierend geändert haben...das ist egozentrisch und nicht sehr fair. Geh dagegen an, selbst wenn das Ärger bedeutet. Lass dich da nicht unterkriegen, du hast auch deinen Wert.

Ich wünsche dir den Mut, trotz der Angst vor Trennung, deine Seite durchzusetzen und klar zu machen.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Dana