Problem von Anonym - 20 Jahre

wo ist meine Lebensfreude?

Mein Problem...

Es ist jetzt mitterweile ca. 2-3 Monate her das ich meine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen habe. Ich war immer super motiviert, freundlich und ehrgeizig. Ich habe super viel Spaß an meinem Job gehabt. Durch ein gutes Abschlussergebniss, habe ich sehr schnell eine Festeinstellung nach der Ausbildung in einem neuen Betrieb bekommen. Auch wenn mich der Ausbildungsbtrieb behalten wollte. Hatte aber keine Lust immer "Azubi" unter den Kollegen bleiben zumüssen. Also nahm ich die Stelle dankend an.

Was eigendlich das Problem ist, oder wo ich das Problem sehe ist folgendes:
Ich wollte immer der Beste sein in meinem Job. Immer der sein, der unverzichtbar ist für sein Arbeitsberreich. Ich habe mich immer angestrengt, die ganzen drei Jahre Ausbildung, immer alles gegeben. Darauf bin ich auch stolz. Aber nun fehlt mir etwas, nachdem ich das Ziel ( gut in seinem Lehrberuf zusein ) erreicht habe. Mein Privatleben... Das nicht mehr vorhanden ist. Ich habe viele Freundschaften verenden lassen. Bis auf eine die mir wirklich sehr am Herzen liegt. Ich habe mich dieser Person immer aufgeopfert. Ihr bei Problemen immer zur Seite gestanden. Immer Ratschläge gegeben und Unterstützt wo ich nur konnte. Diese Person war neben meinem Arbeitsleben der perfekte Ausgleich. Die perfekte allerbeste Freundin eben. Ich werde auch weiterhin für sie da sein, aber das Problem ist nun, das diese Person leider wegen der neuen Partnerschaft weit weggezogen ist. Soweit das man sich nicht mal spontan am Wochenende sehen könnte oder was auch immer.

Seitdem sie aber weg ist, geht es mir nicht gut. Ich fühle mich traurig und leer, habe Angst...Habe Angst Fehler in meinem Job zumachen. Habe Angst vorm Allein sein. Habe Angst vor dem Gefühl des Taurig seins. Immer wenn man alleine ist oder frei hat, merke ich das etwas fehlt. Eine beste Freundin oder ein bester Freund. Mit dem man einfach reden kann, Witze reißen kann, lachen kann. Alles das ist mit ihr gegangen.

Nun stelle ich fest, dass ich mich zu stark um alles Andere gekümmert habe nur nicht um mich. Ich war gerne für sie da, keine Frage. Aber nun stellt sich mir das Problem: Wo bin ich in der Vergangeheit gewesen? Wann hatte ich mal so richtig Spaß? Wann war ich das letzte mal richtig glücklich? Wann hatte ich Zeit für mich alleine? Das traurige ist, ich kenne die Antwort. GARNICHT! Nie hatte in der vergagenen Zeit wirklichen Spaß. Ich war nie Feiern, nie die Nächte durchmachen. Nie hatte ich Zeit zum ausspannen... Ich habe mich nicht um meine Freunde gekümmert, die nun alle "weg" sind.Nun habe ich das Gefühl vieles verpasst zuhaben.

Und das ist es was mich derzeit so traurig macht. Ich würde so gern mal raus kommen um das mal zuvergessen bzw. in einer neuen Umgebung zuverabeiten und lernen damit umzugehen. Oder einfach die Probleme anzupacken. Aber ich kann nicht... Ich kann hier nicht raus. Nicht weg gehen... denn es fehlen die Freunde. Schonmal alleine auf eine Party gegangen wo du niemanden kennst? Alleine in eine fremde Stadt gefahren um sie zu erkunden? Alleine Sehenwürdigkeiten ansehen wo du dich gern mit einem Foto verewigen würdest, aber es nicht kannst weil keiner da ist? Freunde die ich damals in meiner Ausbildung hätte hallten müssen....Ich habe sie verloren.

Ein Teuelskreis, in dem ich mich traurig und allein fühle. Ich habe keine Kraft mehr die Probleme anzunehmen und mich darum zukümmern. Ich komme nicht alleine raus...

Was kann ich dagegen machen? =(

Janine Wochnik Anwort von Janine Wochnik

Hallo lieber Ratsuchender,

zuerst einmal tut es mir sehr Leid, dass du dich so allein fühlst.

Das ist kein schönes Gefühl.

Du hast etwas tolles für dich und dein Leben erreicht, aber dafür etwas anderes sehr wichtiges verloren.
Leider ist das im Leben oft so, vieles kann man nicht so einfach unter einen Hut bekommen.

Du hast nun einen wichtigen Abschnitt in deinem Leben geschafft und beginnst nun einen ganz neuen.
Ich verstehe, dass es sehr schwierig für dich ist.

Doch versuche etwas positives daran zu finden.

An deiner Stelle, würde ich so gut es geht die alten Freundschaften, trotz Distanz, am Leben erhalten. Sicherlich ist dies nicht einfach und garantiert auch nicht das, was du dir momentan wünscht.
Freunde sind aber immer für dich da, egal wie weit sie weg wohnen. Rede oft mit ihnen, ob am Telefon oder über das Internet.

Sie können dir sicherlich ein wenig zur Seite stehen.

Und dann versuche doch neben bei ein paar neue Leute kennen zu lernen.

Am Anfang mag das sehr schwierig scheinen und das ist es auch.
Aber wie sagt man so schön,: "Aller Anfang ist schwer."

Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt und sehr vielen geht es ähnlich wie dir.
Genau diese Leute musst du finden.
Schau dich zuerst einmal in deiner näheren Umgebung um, sprich: Arbeitsplatz, Freunde von Freunden, oder auch Familie.

Freunde findet man nicht wie Sand am Meer, das ist ganz klar, doch wenn man genau hinschaut, dann findet man welche.

Spring über deinen Schatten, schalte eine Anzeige, oder gehe doch einfach mal allein weg.
Setze dich in eine Bar, trink ein Bier und schau dich um.
Anschluss finden geht ganz von allein, wenn man erst einmal aus seinem Schneckenhaus raus kommt und die Augen offen hält.
Klammer dich nicht an Dinge die nicht mehr sind. Beginne etwas neues.
Nichts im Leben wehrt ewig. Nimm all das als Prüfung.

Beweise dir selbst, dass du es schaffen kannst, indem du einfachst machst.

Hast du vielleicht ein Hobbie, was du immer schon einmal machen wolltest?

Oder eines was du schon einmal gemacht hast und lange keine Zeit mehr für hattest?

Greife so etwas auf und versuche so gleichgesinnte zu treffen.

Ob über Sportvereine, Fitness Center oder auch Terraristik, Motorrad, Auto oder ähnliches.

Sei optimistisch tu was und dann klappt das schon.
Um so einen Teufelskreis, wie du es treffend ausgedrückt hast, zu unterbrechen musst du Aktiv werden. Egal wie, hauptsache du TUST etwas.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen. Ich wünsche dir alles alles gute für deinen weiteren Weg und drücke dir von ganzem Herzen die Daumen, dass du bald nicht mehr allein bist.
Liebe Grüße Janine