Problem von Dana - 18 Jahre

Ich weiß nicht mehr wer ich bin

Hallo,

ich mache eigentlich meist mit mir selber Probleme aus, weil ich aus Schuld und Schamgefühle keine Hilfe annehmen mag und auch nie wirklich Hilfe erfahren habe. Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Momentan bin ich im Metadon-Programm. Ich habe Heroin genommen, auch Kokain, Chrystal und Marihuana, auch Alkohol und diverse Tabletten warf ich mir rein. Auch andere Betäubungsmittel habe ich ausprobiert. Ich war bei einem Hausarzt, weil ich immer gebrechlicher wurde und der Stoff mir mehr gescadet als geholfen hat. Natürlich ist das logisch, aber es gab sehr viele Momente, wo ich sehr verzweifelt war und keinen anderen Ausweg gefunden habe. Ich biun aber immer noch verzweifelt.

Ich habe mich nicht getraut wirklich anzusprechen was ich habe. Zu schreiben fällt mir leichter und außerdem denke ich, dass ihr mich nicht verurteilen werdet. Natürlich habe ich auch Angst, aber ich empfinde auch eine gewaltige Traurigkeit, Angst, Scham, Schuld, Ekel und sehr viel Hass.
Ich habe auch schon mit einer sehr guten Freundin geredet, die schon erheblich älter als ich bin und ich habe ihr einiges erzählt und auch meine Beschwerden mitgeteilt und sie ist zwar keine Ärztin, aber sie hat für mich im Internet gegoogelt und hberausgefunden, dass ich an einer posttraumatischenm Belastungsstörung leide.

Ich kann einfach nicht mehr ... Ich werde schon sehr lange sexuell missbraucht, innerhalb der Familie und es ist immer noch ... ich kann kaum eine Nacht schlafen, weil mich alles fertig macht. Ich kann mich keinem Familienmitgleid anvertrauen...

Im Moment bin ich körperlich und seelisch am Ende... ich bin im Moment total dünn, wiege nur noch 47 kg bei 1,75 m und kann nicht mal mehr im Moment essen, weil alles wieder hochkommt. Ich traue mich auch keinew Anzeige zu machen...

Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt und ich euch jetzt nicht damit nerve und so...

Dana

Janine Wochnik Anwort von Janine Wochnik


Hallo liebe Dana,

es ist ganz toll, dass du dir Hilfe gesucht hast.
Ganz sicher ist es nicht leicht für dich diesen Schritt zu gehen.
Aber so wie ich das hier lese, lässt du dir bereits helfen, zumindest im Bezug auf die Drogen.
Das finde ich super!!!

Du hast unglaublich viel zu tragen.
Das was du erlebst ist unglaublich traurig...

Besonders schlimm finde ich, dass es deine Familie ist, die dir das antut.

All das ist NICHT DEINE Schuld!!!

Du kannst nichts für das, was dir wieder fährt.
Das du über diese Probleme nicht mit jemandem reden kannst, kann ich sehr gut verstehen. Sicherlich ist das verdammt hart.
Das du Ekel, Scham, Hass, Trauer und Angst empfindest ist verständlich.

Doch du bist nicht allein. Du kannst mit Menschen reden.
Du musst es sogar tun!!!

Von uns wirst du nicht verurteilt, aber ich denke auch nicht, dass du von anderen verurteilt wirst.
Dich trifft keine Schuld.
Das musst du unebdingt verstehen, auch wenn es für dich kaum zu verstehen ist.

Eine Anzeige zu machen, ist ein schwerer Schritt.
Du musst alles offen legen, dich öffnen und dafür muss man bereit sein.

Aber es muss ganz dringend etwas passieren.
Das darf nicht passieren, nie wieder.
Tu etwas dagegen.

Schütze dich selbst.

DU musst dich wehren.

Kennst du die Organisation Weisser Ring?
Hier wird Frauen geholfen, die Opfer von Gewalt wurden.
Die Menschen die dort Arbeiten, sind speziell geschult und helfen dir bei allem, was so anfällt.
Hier ist die Telefon nr.:
116 006

Diese Organisation würde ich dir am ehesten ans Herz legen, da sie dir am besten helfen können.
Aber auch hier findest du Hilfe:

Pro Familia
Telefon 069 639002
Internet: www.profamilia.de
E-mail: info@profamilia.de

Telefonseelsorge
Telefon 0800 111 0 111 (evangelisch)
oder 0800-111 0 222 (katholisch)
Internet: www.telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon
Telefon 0800 111 03 33
Internet: www.kinderundjugendtelefon.de
E-Mail: info@kinderundjugendtelefon.de

Andernfalls, kannst du natürlich auch sofort zur Polizei gehen.
Eventuell kommt eine Freundin zur Unterstützung mit.

Was du auch machen kannst, damit du außer Reichweite von deinem Peiniger bist, ist dich bei dem nächstgelegenen Frauenhaus zu melden und dort um eine Unterkunft und Hilfe zu bitten.
Wahrscheinlich wirst du von zu Hause weg müssen, da du sonst nicht aus der Situation raus kommst!

Oder du gehst zum Ortsansässigen Jugendamt. Dort können sie dir ebenfalls eine Unterbringung zur Verfügung stellen und dir einen Betreuer an die Seite stellen.

Du hast viele Möglichkeiten, suche dir die passendste für dich heraus.

Egal was du machst, hauptsache ist, dass du etwas machst.
Nur wenn das aufhört, kann es dir besser gehen.

Kein Mensch hat das Recht einen anderen Menschen zu missbrauchen und ihm sein Leben so kaputt zu machen.

Du kannst das!!!

Um das so durch zustehen, wie du es tust, muss man verdammt stark sein.
Sei jetzt richtig stark, kämpfe für dich!!!
Und vor allem sorge dafür, dass du endlich in Ruhe leben kannst.

Leider kann ich nicht mehr für dich tun.
Alles, alles Gute für dich.
Ich wünsche dir das du es schaffst, das du da weg kommst und das es dir bald besser geht.

Liebe Grüße Janine