Problem von Anonym - 27 Jahre

Mein Sohn hat Angst vor mir

Hallo,

wir haben seit ca. 1 Woche grosse Problem mit unserem mittleren Sohn. Er ist knapp 2,5 Jahre. Seine grosse Schwester ist 10 und sein kleiner Bruder ist 6 Monate. Er ist sehr sensibel und schmusig, aber auch manchmal zornig. Er hat einen grossen Wortschatz für sein Alter und zeigt auch sehr oft Verständnis, wenn man normal mit ihm redet.

Sein einiger Zeit ist er ständig am Weinen und schläft schlecht und will überhaupt nicht bei mir sein. Ich habe ihn schon immer mit Bücherlesen und Liedersingen ins Bett gebracht ( wir haben ein Familienbett, daher müssen wir manchmal leise sein, weil der Kleine schon schläft ). Wir haben das auch immer genossen und viel gekuschelt.

Nun macht er nach Lesen und Singen nicht die Augen zu wie sonst, sondern fragt in regelmässigen Abständen: "Papa ?" und ich antworte: "Ja ?" Entweder sagt er: "Nix..." oder er weint und will zu Mama, die aber mit der grossen meist noch was unternimmt. Und er will nicht mehr an dem Platz schlafen, an dem er schon immer schläft.

Sie meint, ich wäre in letzter Zeit zu grob zu ihm, was ich aber nicht finde. Er ist nämlich gerade dran, sie zu probieren, er haut seine Geschwister und steht beim Essen vom Tisch auf. Dies verhindere ich, indem ich mit ihm rede, manchmal auch festhalte und ihm sage, dass ich nicht möchte, dass er andere haut und dass wir alle noch essen oder was machen möchten.

Habt ihr eine Idee, warum er auf einmal so ablehnend gegenüber mir als Vater ist oder auch teilweise Angst hat ? Ich will ja nur konsequent sein und ihm nicht vermitteln, dass wenn er weint, er seinen Willen bekommt. Wenn er was hat, bin ich da, aber er muss ja auch Grenzen und Regeln kennen. Kann ich was tun, damit wir wieder auf eine gemeinsame Basis kommen ?

Anwort von Sabine

Hallo!

Klingt nach viel Geduld, wenn er gerade in einer Phase ist, wo er wieder eine neue Grenze sucht. Wichtig ist vor allem, dass Du mit Deiner Frau zusammen daran arbeitest und nicht gegeneinander. Wenn er wieder mal eine Grenze sucht und Du ihn zurückhalten mußt, dass könntest Du vielleicht auch Deine Frau mit heranziehen, so dass der Kleine erkennt, dass auch Mama die gleichen Verbote setzt. Ich denke nicht, dass Dein Sohn Angst vor Dir hat. Es wird eine Art Machtkampf sein, den er gerade versucht. Deine Konsequenz ist gut und es ist auch gut, dass Du es ihm erklärst. Es braucht seine Zeit, bis er es verstanden hat. Wichtig, wie bereits gesagt, ist, dass Du mit Deiner Frau zusammen da ran gehst und nicht sie anfängt es zu erlauben oder es durchgehen lässt, denn dann wird er (auch wenn er erst 2,5 Jahre ist) versuchen, euch beide gegeneinander auszuspielen. Darum ist es wichtig, dass Du mit Deiner Frau darüber sprichst, wenn solche Dinge gerade wieder mal von Deinem Sohn ausgetestet werden.
Ich kann mir denken, dass es Dich ein wenig belastet, wenn man so abgelehnt wird, obwohl man sein Kind doch so lieb hat und es doch nur gut meint, aber Du brauchst Dir keine Sorgen machen, denn es kommt immer wieder mal vor. Auch ich als Mutter habe es erlebt. Die Kinder kommen von ganz alleine zurück und nur durch die Konsequenz lernen sie, was richtig ist und was nicht. Manchmal eine schwere Situation und ob Mama- oder Papa-Herz, man sollte hart bleiben und sich nicht erweichen lassen, denn dann war vielleicht alles umsonst.

Lieben Gruß