Problem von Anonym - 14 Jahre

Mein Hund nervt nurnoch...

Hey, ich weiß, was ich jetzt schreibe hört sich echt komisch an aber ich kann einfach nicht mehr und habe einfach keinen Bock mehr...
Zu meinem zehnten Geburtstag habe ich einen Hund bekommen, und das ist jetzt vier Jahre her. Auch wenn ich ihn wirklich liebe, mir ist einfach in letzter Zeit immer klarer geworden dass es eine Fehlentscheidung war.
Mit 10 kann ein Kind noch keine Verantwortung übernehmen und deswegen bereue ich es einfach, dass ich mir diesen Hund mit meiner Mutter zusammen geholt habe.
Wir, zumindest ich wusste nicht einmal wie sie aufgewachsen ist, sie war erwachsen als wir sie bekommen haben und wir fanden eine Anzeige von ihr im Internet.
Dort stand sie ist verträglich und sie mag auch Katzen. Okay, wir hatten sie dann einen tag zur Probe, bis auf das Ziehen an der Leine war sie toll, deswegen haben wir sie genommen.
Doch irgendwie, und das hat sich immer mehr bemerkbar gemacht, hasst sie andere Hund, bis auf unsere Hündin und einige größere Rüden. Letztes Wochenende hat sie zweimal einen anderen Hund attackiert!
Mir wird echt immer klar dass ich das nicht kann mein Traumhund ist ein Sheltie und zwar ein Welpe den ich selber erziehen kann und der nicht so asozial ist! Ich meine es klint zwar hart aber ich kann echt nicht sagen, dass mein Hund sozial sei. Sie wollte sogar mal nach meinem kleinen Halbbruder schnappen und zwickt meine Großmutter immer in die Hacken...
Den Traum von einem Sheltie habe ich erst seit ich elf bin und mittlerweile weiß ich auch wie ich einen Hund konsequent erziehen muss. Ich habe auch meine Mutter gefragt ob wir uns einen Hundetrainer im Nachbarort suchen können der das unter Kontrolle bringt, aber meine Mutter meinte einfach dass sie so ist und dass man es nicht mehr ändern kann.
Ich bin mir ziemlich sicher dass mein Hund nicht genügend sozialisiert wurde und meistens nur Kontakt zu den Hunden des Vorbesitzers hatte und ich hasse ihn irgendwie dafür... Weil ich noch etwa 9 Jahre mit den Folgen leben muss.
Ich weiß nicht was ich mit dem Hund machen soll das Spazierengehen macht mir keinen Spaß mehr ich fühle mich nurnoch wohl wenn wir im Haus spielen aber der Hund braucht doch Auslauf und Kontakt zur Außenwelt!
Kein Hund wird böse geboren also kann ich alles nur auf die Prägungsphase und die falsche Sozialisierung schieben... Ich wünsche mir einfach ich hätte mich besser informiert! Und gewartet! Und mich vorbereitet!
Ich wünsche mir so sehr meinen Traumhund und es macht mich einfach nur traurig wenn ich den Hund meiner Schwester sehe der absolut lieb ist und ich merke dass mein Traum noch so weit entfernt ist!
Mir ist es ja schon peinlich dass ich das sage, dass ich mir irgendwie wünsche die kleine wäre nicht mehr bei mir, und dass ich sie ersetzen will...

Für alle die das lesen und noch unter 13 sind: Schafft euch keinen Hund an!! Wartet noch, wartet, bis ihr einen permanenten Wunsch habt und in der Lage seit aus einem Welpen einen Traumhund zu machen! Nehmt euch die Zeit und versteht eure Eltern wenn sie es euch verbieten! Sonst werdet ihr nicht glücklich mit dem Tier, hört einfach auf mich.

Bitte helft mir unser anderer Hund hat auch kaum noch sozialen Kontakt weil ich immer alle Fremden Hunde umgehen muss!
Ich schaffe das einfach nicht, ich brauche eine Lösung bevor ich anfange die Maus zu hassen...Bitte...

Michaela Anwort von Michaela

Hallo!
Vielen Dank für deine Email!
Dein Traumhund ist also ein Sheltie-Welpe, den du selbst prägen und erziehen kannst, damit er der absolute Traumhund wird. Da kann man für diesen Welpen wirklich nur hoffen, dass das alles genauso läuft, wie du das bereits jetzt schon (ohne den Hund zu kennen) geplant hast.
Dazu möchte ich dir sagen: jeder Hund hat eine eigene Persönlichkeit, und auch ein Sheltie muss nicht unbedingt zu der Charakterbeschreibung passen, die du vielleicht in irgendeinem Buch gelesen hast. Und jeder Hund, auch der erwachsene Hund, kann erzogen werden. Schaust du mal hier:
http://www.zufriedene-hunde.de/erwachsen.html
http://www.der-gebrauchte-hund.de/index.html
Der Besuch eines Hundetrainers wäre also nicht vergeblich und könnte sogar in relativ kurzer Zeit zum Erfolg führen. Natürlich darf dein Hund niemanden beissen; dieses Problem könnte ein Hundetrainer aber sicherlich beseitigen.
Das erfordert natürlich einen gewissen Einsatz an Zeit und Geduld. Ein Hund ist meistens das Spiegelbild des Menschen, der am anderen Ende der Leine ist; darüber solltest du mal nachdenken.
Ich möchte dir also raten, den Besuch bei einem Hundetrainer doch noch mal mit deiner Mutter zu besprechen. Wenn ihr euch aber einig seid, dass das nichts bringt, müsst ihr euch verantwortungsvoll darum kümmern, dass der Hund eine neue Familie bekommt, die besser zu ihm passt. Der Hund spürt, wenn er in einer Familie nicht geliebt und angenommen wird und dementsprechend wird auch sein jetziges Verhalten sein. Denn auch dein Hund möchte nicht noch die nächsten 9 Jahre mit den Folgen leben müssen.
Ich sage dir ganz ehrlich, auch wenn du mir das jetzt übel nimmst: ich glaube nicht, dass du dir einen neuen Hund zulegen solltest. Du scheinst eine absolute Idealvorstellung von einem Hund zu haben, von der du anscheinend auch nicht bereit bist, nur minimal abzuweichen. Was passiert, wenn der Welpe trotz deiner Erziehung nicht so wird, wie du dir das vorstellst? Ich würde dir raten, genauso wie du das den unter 13jährigen geraten hast: warte noch ein bißchen ab. So wie du schreibst, gehe ich davon aus, dass der Hund (der jetzige und der Neue) hauptsächlich in deinen Veratnwortungsbereich fallen. Du bist jetzt 14; es kommt die Zeit, wo du mit deinen Freundinnen in die Disco willst und vielleicht auch einen festen Freund hast. Da hat man dann ganz schnell auch mal keine Zeit für so einen agilen Hund wie einen Sheltie. Er gehört zu den langlebigen Hunderassen, so dass du dir auch jetzt schon überlegen musst, was mit dem Hund passiert, wenn du für Studium oder Ausbildung z.B. in eine andere Stadt ziehen musst.
Ich hoffe, dass du deinem aktuellen Hund noch eine Chance gibst und mit ihm einen Hundetrainer oder eine Hundeschule aufsuchst. Wenn nicht, such ihm ein neues zu Hause. Das kannst du einerseits über das Internet machen oder auch eine Zeitungsannonce aufgeben. Eine weitere Möglichkeit ist ein Aushang bei deinem Tierarzt; dort gibt es oft Menschen, die gerade ein liebgewonnenes Tier verloren haben und froh wären, wenn sie deinen Hund hätten. Die allerletzte Möglichkeit ist natürlich auch das Tierheim; diese Option würde ich aber erst wählen, wenn alles andere gescheitert ist.
Viele Grüße,
Micha

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