Problem von Dana - 18 Jahre

"Ritzen" - Allgemein Selbstverletzendes Verhalten

Hallo,

ich möchte, wenn ich darf, einmal Feedback zu dem oben genannten Thema abgeben. Zwar bin ich kein Arzt oder Therapeut, aber ich habe Erfahrung und möchte helfen - mit Erklärung und Aufklärung. Natürlich habe ich das Thema nicht studiert, ich spreche nur aus Erfahrung.

Ich habe viele Themen gelesen, die das Stichwort "Ritzen" beinhalten und ich möchte mich dazu äußern, aber niemand zu kritisieren, warum weshalb und wieso und ich beurteile es auch nicht.

Der übergeordnete Begriff ist "SSV - Selbstverletzendes Verhalten".
Und das ist nicht nur das sogenannte "Ritzen" ( Schneiden ist dem Begriff gleichzusetzen). Es kann alle Formen körperlicher Schäden durch die eigene Hand bedeuten.

Es ist ein autoagressiver Prozess, das bedeutet es ist selbsthinzugefügt und die bekannteste Form ist eben das Hinzufügen von Verletzungen durch Rasierklingen, Messer oder ähnliches.
Aber es gibt auch die Formen der Essstörungen, wie das Hungern, das Wiederhervorwürgen von Nahrungsmitteln und auch das maßlose Essen.
Zumal ist der Alkohol, Tabletten und vorallem der Drogenkosum auch eine Selbstverletzung, es geschieht nur in der Regel langsam und dabei ist es egal welche Alkoholsorte, welche Tablette und welche Droge.
Beißen, Kratzen, sich selber schlagen oder auf Gegenstände ist auch eine Form solcher. Es gibt viele Formen der Selbstschädigung, sogar solche Dinge wie das Rauchen von Tabak bzw. Zigaretten.

Es gibt verschiedene Diagnosen, Krankheitsbilder, die diese SSV behinhalten, vor allem die Persönlichkeitsstörung Typ Borderline. Aber man muss sich bewusst sein, dass das Schneiden oder Ritzen eine häufig auftretende Symptomatikd es Borderlines ist, aber nicht jeder Borderliner ritzt sich - aber tendiert zu einem körperschädigenden Verhalten - aber nicht jeder der sich ritzt ist Borderliner.
Zwangsstörungen, also der unkontrollierbare Drang sich wehzutun oder diverse andere Krankheiten, es gibt auch die Form vom Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom - das Bedürfnis Aufmerksamkeit zu bekommen, zb. durch selbst hinzugefügte Wunden.

Natürlich kann ich nicht beurteilen, warum jeder einzelne das macht, es gibt halt gewisse Situationen, wo SSV auftreten kann, zb. Missbrauch - Tod ( im allgemeinen aus einem Trauma heraus), Stress, Mobbing, falsche Körperwahrnehmung, u. ä.

Und man kann davon ausgehen, egal welche Form man von SSV durchführt, dass sie zum Tod führen kann, wobei die Suizialidät eine wichtige Rolle spielt.

Somit möchte ich es sagen, dass man keinesfalls dem Betroffenen sagen darf, dass es anderen viel schlimmer geht als der Person, denn fazit ist:

"Jedem ist das persönliche Erleben die persönliche Hölle"

Dazu sage ich, dass man nie beurteilen kann wie sehr die Person darunter leidet, was für sie schlimm ist und sie zum SSV führt. Es ist eine Krankheit, eine ernstzunehmende Krankheit und man sollte sie keinesfalls bagatellisieren und vor allem sollte man ernst mit diesem Thema umgehen und es nicht als eine Art Mode betrachten ( es gibt traurigerweise Menschen, die es "cool" finden, wenn man sich selbst Wunden hinzufügt - aber dies ist auch eine Art Krankheit).

Man sollte sich dringend Hilfe suchen, eine Vertrauensperson, die sich mit der Materie auskennt und damit meine ich jemand wie einen Arzt, Therapeuten, Psychologen und auch an das Team hier, denn Hilfe kann und muss man sich holen, wenn man was verändern möchte - auch wenn man in einem gewissen Staidium es als kein Problem ansieht.

Ich hoffe mein Text hilft weiter und ist nicht allzu grottenschlecht. :)

Liebe Grüße!

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Dana.

Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Sicherlich bagatellisiert niemand von uns selbstverletzendes Verhalten!

Ich finde es richtig und wichtig, dass Betroffene auch durch Deinen Beitrag aufgerüttelt werden, sich so früh, wie sie es nur erkennen und sich eingestehen können, sich selber profesionelle Hilfe suchen!

Und ich finde es sehr gut, dass Du einmal auch ganz deutlich ausdrückst, wie viel mehr unter dem Kürzel "SSV" eigentlich zu verstehen ist!

Ich hoffe, dass Du hier sehr viele Leser finden wirst!

Alles Liebe,

Bernd