Problem von Nathalie - 17 Jahre

Seelisch am ende.

Hallo,
Ich weiß einfach nicht mehr weiter :x
ich bin einfach nur noch am ende.
ich fühl mich zu hause nicht wohl, ich tat das noch nie. meine eltern machen mir verständlich klar das sie mich nicht wollen und nicht lieben.
ich merke das einfach daran das meine eltern mir noch nie gesagt haben das sie mich lieben oder sonst etwas. in den arm genommen haben sie mich auch nie.
mit problmen brauchte ich auch nie zu ihnen ankommen hat sie nie interessiert.
als ich mich dann auch noch geoutet hab war alles vorbei, ich bin meiner mutter ja peinlich, ich darf nicht mit frauen zusammen sein geschweige davon reden.
ich muss das tun was sie wollen, ich bekomm alles vorgeschrieben, und mein vater wird auch handgreiflich.
ich besuche die schule die sie wollen, mache den beruf den sie wollen und gehe daran seelisch kaputt, jede woche werd ich krank weil ich nicht zur arbeit will, da es nichts für mich ist im krankenhaus.
ich fühl mich dort nicht wohl aber selbst wenn ich krank bin darf ich nicht zu hause bleiben.
ich mache die ganze familie kaputt durfte ich mir schon anhören und raus schmeißen wollten sie mich auch schon.
ich ertrag das alles nicht mehr .. langsam geh ich nur noch kaputt, ich weine jeden abend weil ich nicht mehr kann und will.
irgendwann gib ich alles auf :x

bitte bitte hilft mir !!!

danke :x

Dana Anwort von Dana

Liebe Nathalie!

Ich kann dir natürlich per Ferndiagnose nicht sagen, warum sich deine Eltern so verhalten, was der Grund ist. Ob sie dich wirklich nicht wollen oder einfach nicht wissen, wie sie mit einem Kind, einer Jugendlichen, umgehen müssen.

Aus deinem Brief hier lese ich oft heraus: "ich muss" oder "meine Eltern wollen, dass" oder "ich fühl mich total unwohl". Es gibt nun zwei Möglichkeiten.

1. du schluckst weiterhin alles und lebst so weiter

2. du kämpfst dagegen an

Die erste Möglichkeit ist, so wie ich es sehe, weder die, die ich vorziehen würde, noch die, die du vorziehen möchtest, sonst hättest du nicht geschrieben. Du willst ja gerne ausbrechen aus diesem Kreis des Frustes und des Unwohlseins.

Die zweite Möglichkeit braucht etwas Kraft, aber dafür kannst du hinterher dein Leben leben. Du bist noch jung und es ist DEIN Leben. Dies solltest du nach vernünftigen Gesichtspunkten gestalten, aber eben selbst gestalten und nicht von anderen Menschen gestalten lassen. Auch nicht von deinen Eltern.

Sicher, Eltern haben das Erziehungsrecht, aber sie sollten dir nicht vorschreiben, welche Ausbildung du machen musst. Du musst in dem Beruf ja dann arbeiten - auch noch in dreißig Jahren. Von daher ist es wichtig, dass du völlig hinter dem stehst, was du tust. Und wenn das Krankenhaus nicht dein Fall ist, mach etwas anderes! Du hast momentan noch ein Alter, in dem das problemlos möglich ist. Mach dich doch schon mal kund, was du eigentlich gerne machen wollen würdest, schau dir die Chancen an, geh ins BIZ (Berufsinformationszentrum) beim Arbeitsamt und lass dich von einem Berufsberater beraten. Das ist kostenlos und oft hat man hinterher ein paar Ideen mehr.

Wie man eine Bewerbung schreibt, ist auf vielen Seiten im Net nachzulesen. Einfach "Wie schreibe ich eine Bewerbung?" bei Google eingeben und du wirst mit Antworten versorgt.

Hast du denn mal daran gedacht, auszuziehen? Bei einer Ausbildung verdient man ja auch schon etwas, dazu kommt, dass du mal beim Jugendamt nachfragen könntest, welche Möglichkeiten dir offen stehen. Auch die Sozialarbeiter der Seelsorge haben sehr viel Ahnung und können weiter helfen. Es ist NICHT so, dass Jugendliche, die wenig Geld haben, unbedingt bei den Eltern wohnen bleiben müssen. Sie scheinen dich ja absolut nicht zu unterstützen oder dich wenigstens wirklich zu kennen. Vielleicht ist es also besser, deinen eigenen Weg zu gehen. Erkundige dich einfach mal, das muss ja keiner mitbekommen. Google nach "Jugendamt" in Zusammenhang mit dem Namen deiner Stadt, auch nach "Seelsorge". Da geht es nicht um Kirchenkram, die Sozialarbeiter helfen Jugendlichen gerne und haben meist einen guten Überblick über Wohngruppen und WGs und solche Sachen.

Keiner verlangt von dir, dass du dich von deinen Eltern lossagst, versteh das bitte richtig. Aber der Abstand könnte einfach helfen, diesen Druck von dir zu nehmen und das Gefühl zu mindern, nicht gewollt zu sein. Du bist du, du hast dein Leben noch vor dir und solltest es so gestalten, dass du persönlich selbst damit gut klar kommst.

Leider musst du diesen ersten Schritt selbst tun, aber danach gibt es Menschen, die dir helfen, auf eigenen Beinen zu stehen oder die dir neue Informationen geben, mit denen du etwas anfangen kannst.

Ich wünsche dir dafür alles Gute und viel Erfolg!

Dana