Problem von Philipp - 19 Jahre

Ich bin Ratlos

Hallo,

Mein Name ist Phillip ich bin 19 Jahre alt und ich bin seid einer geraumen zeit depressiv. Außerdem leide ich an einer chronischen Hautkrankheit (die auch den meisten Einfluss darauf hat)

Ich war wegen diesem Problem schon in einer psychiatrischen Einrichtung.
Naja auf jeden Fall habe ich seid 2 Jahren schwere Probleme, Kontakt mit anderen menschen einzugehen. Immer wenn ich das versuche tritt meine Hautkrankheit auf. Ich werde für etwa 45 Minuten überall am Körper rot (wie als wär ich in ein Brennnessel Gebüsch gefallen).
Ich musste deswegen jetzt die Schule abbrechen.
Freunde habe ich zwar und ich würde mich auch nicht als hässlich bezeichnen.
Meine Eltern unterstützen mich auch.
Dennoch komme ich nicht mehr aus diesem loch raus.
Ich habe zwar vor 1 Jahr den Willen gefunden wieder Raus zu gehen und konnte auch meine Mittlere reife beenden, jedoch Fall ich immer wieder rein.
Ich weiß einfach wirklich nicht mehr was ich machen soll. Meine Eltern haben jetzt für mich einen Therapeuten gefunden aber ich bezweifle das mir das weiterhilft denn ich habe bereits mit mehreren Therapeuten gesprochen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen was ich in Zukunft einmal machen möchte/kann.
Ich bin ziemlich Ratlos wie im Titel schon beschrieben.
Auf jeden Fall ist das mit dem Ausschlag so schlimm das wenn ich ihn bekomme einfach nur weg muss. Am besten irgendwo hin wo mich niemand sieht.
Ich hatte auch schon Selbstmord Gedanken allerdings würde ich es nicht übers Herz bringen mich umzubringen da meine Familie das aller wichtigste in meinem Leben ist.

Mittlerweile gehe ich nur ganz selten aus meiner Wohnung. Und falls ich raus gehe Trinke ich vorher Alkohol. Da ich unter Alkohol Einfluss keinerlei solcher Probleme habe ( allerdings dann andere).

Ich bedanke mich jetzt schon mal bei euch.

Dana Anwort von Dana

Lieber Philip!

Anscheinend sitzt irgendwas tief in dir, das dann eine körperliche Reaktion auslöst. Das bedeutet, dass eigentlich ein Gesprächstherapeut nicht ausreicht, du müsstest zusätzlich noch zu einem Psychiater.

Das Ganze ist weder peinlich, noch unnormal. Es gibt so viele verschiedene Arten von Erkrankungen und Wirkungen der Psyche auf den Körper, das KANN ein Laie gar nicht alles wissen. Vor allem kann er nicht selbst da raus. Und auch das ist nicht schlimm, das ist normal. Wenn du dir ein Bein brichst, kannst du es auch nicht alleine richten, da muss genauso ein Fachmann ran. Komischerweise würde da auch keiner einen Moment lang zögern.

In deinem Fall wäre sicher eine Kopplung von Psychologe und Psychater am sinnvollsten. Der Psychologe arbeitet mit dir Dinge auf, der Psychiater unterstützt dich medikamentös. Du sagst ja selbst, es geht mit Alkohol besser. Das ist natürlich nicht wirklich die richtige Lösung, aber sie geht in die richtige Richtung. Der Alkohol setzt gewisse Hemmschwellen außer Kraft. Leider hat er Nebenwirkungen, die gefährlich sein können. Es gibt aber Medikamente, die denselben Effekt haben, ohne dass du danach rumlallst oder am Morgen einen Kater hast, bzw dich selbst in Gefahr bringst. Und da kann dich eben der Psychiater genau einstellen. Psychiater haben einen Medizinabschluss, sind also Fachärzte und behandeln die Psyche halt in dem Bereich, während die Psychologen die "seelische Seite" übernehmen. Beides zusammen wäre in deinem Fall bestimmt sehr hilfreich.

Aufarbeiten, warum das passiert und an Lösungen arbeiten und daneben so eingestellt werden vom Arzt, dass du gelöst durchs Leben gehen kannst und dir einiges leichter fällt.

Wenn du Zweifel an deinem jetzigen Psychologen hast, dann such weiter, bis du einen findest, der dir passt. Du hast das Recht dazu. Es ist oft so, dass der erste Therapeut nicht genau passt, das muss schon Glück sein. Die Chemie muss stimmen, sonst hat man kein Vertrauen oder fasst es schwer. Schön, dass deine Eltern dich unterstützen, da hast du Glück. Wenn etwas nicht funktioniert, habe keine Scheu, einfach weiter zu suchen, bis was für dich passt. Du hast das Recht und du bist es auch wert. Nicht die Flinte ins Korn werfen und nicht pessimistisch denken "das wird eh nix". Das wird. Informiere dich mal über Psychiater, bzw frage mal bei Psychiatern an. Dazu schau dich gerne nach neuen Psychologen um. Er/sie muss zu dir passen.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg! Und glaube nicht, dass du damit total unnormal bist. Du hast einfach eine Erkrankung, die dich momentan hemmt. Und dagegen gilt es was zu unternehmen, ohne dass du dich abgewertet fühlen musst. Man muss sich für sowas nicht schämen. Sowas passiert - und das in jeder Gesellschaftsschicht.

Alles Liebe,

Dana