Anwort von Stefan

Liebe Ratsuchende,
es freut mich, dass Du Dich mit Deinen Problemen an uns wendest.

Du bist da jetzt natürlich in einer unglücklichen Situation: Du bist weit weg davon erwachsenen zu sein, mit beiden Beinen im Leben zu stehen und bist noch mitten in Deiner Schulausbildung. Das Deine Eltern da nicht in Jubelschreien ausbrechen werden, wenn Du ihnen von Deiner Schwangerschaft erzählst, kann ich - wie sicherlich auch Du - gut nachvollziehen.
Ich denke aber, dass sie, wenn der erste "Schock" vorbei ist, mit Dir konstruktiv nach Lösungswegen suchen werden. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten wie es weitergehen kann; das hängt natürlich davon ab, was Du möchtest und wobei Dich Deine Eltern und Dein Umfeld Dich unterstützen kann und wozu sie bereit sind.

Zum Beispiel weiß ich aus meinem eigenen Umfeld, das eine Freundin, die ebenfalls mit 14 Jahren schwanger geworden ist mit viel Unterstützung ihrer Eltern dieses Jahr mit 16 die Realschule erfolgreich absolviert hat. Sie hatte, das muss ich vielleicht noch dazu sagen, eine 5-jährige Schwester, weshalb sich ihre Mutter gut an ihr Baby gewöhnen und sich um es kümmern konnte (und wollte). Natürlich war das kein Freibrief für sie und sie hat trotzdem viel Freizeit "opfern" müssen - aber das hat sie auch gerne getan, auch wenn es sicherlich nicht immer einfach ist.

Du musst auf jeden Fall mit Deinen Eltern sprechen und - wenn Du es noch nicht warst - zum Frauenarzt gehen und Dich untersuchen und beraten lassen.
Ich kenne Deine Eltern nicht, aber dass Du "Ärger" befürchten musst, befürchte ich fast. Sie werden alles andere als erfreut sein, was soweit auch verständlich ist. Immerhin ändert sich damit auch vieles für sie und sie haben natürlich in erster Linie Angst um Dich und um Deine Zukunft. Deshalb nehme es nicht allzu persönlich; das heißt nicht, dass Deine Eltern nicht hinter Dir stehen werden.

Rede erst einmal ruhig mit ihnen - Du wirst sehen, das wird Dir zumindest etwas Klarheit bringen. Erst danach kannst Du für Dich entscheiden, wie es weitergeht. Da Du Abtreibung schon einmal ausschließt, blieben noch Optionen wie die Freigabe zur Adoption oder aber auch ein Mutter-Kind-Wohnheim.
Alles hat Vor- und Nachteile: Eine Adoptionsfreigabe würde natürlich Dir und Deinen Eltern einige Sorgen nehmen und dem Kind eine gesicherte Existenz bieten, da die Adoptionseltern zuvor eingehend vom Jugendamt geprüft werden. Sonst gäbe es auch noch den Weg das Kind erst einmal in einer Pflegefamilie aufwachsen zu lassen, aber den Kontakt dennoch zu halten. Lass Dich da zu einem späteren Zeitpunkt am besten einmal vom örtlichen Jugendamt beraten.

Weitere Informationen findest Du hier:
http://www.eltern.de/schulkind/jugendliche/recht-und-rat-fuer-teeniemuetter.html

Nach dem Du mit Deinen Eltern gesprochen hast, kannst Du Dich auf jeden Fall gerne noch einmal an uns wenden. Es ist sehr wichtig zu wissen, wie Deine Eltern dazu stehen und ob sie Dich unterstützen werden und überhaupt können.

Alles Gute!

Liebe Grüße
Stefan