Problem von Stefan - 16 Jahre

Feedback zu http://mein-kummerkasten.de/280922/Ich-bin-ein-Psychopath.html

Hallo Dana,

an dieser Stelle möchte ich ein kleines, aber wie ich finde, wichtiges, Feedback zu diesem Problem abgeben:

Du schreibst, dass sich der Hilfesuchende auf jeden Fall mit seinen Lehrern, dem Vertrauenslehrer oder Rektor über sein Problem aussprechen soll.
Natürlich halte ich es auch für wichtig, dass er beginnt, darüber zu reden.
Aber ich finde, er sollte wissen, dass er gegenüber Lehrern oder Rektoren in seiner Schule nur sagen sollte, dass er gemobbt wird, aber nicht, dass er Mordgedanken hat! Natürlich sollte er darüber mit einem Therapeuten sprechen, aber bitte nicht mit Lehrern! Wenn diese davon erfahren, dass er den Wunsch hat diese Mobber wirklich tot zu sehen, dass er quasi schon "übt" wie er sie umbringt, indem er zuhause mit einem Messer herumläuft und ihre Namen schreit, würde, wie ich glaube, sicher dazu führen, dass er der Schule verwiesen und möglicherweise sogar die Polizei eingeschaltet wird.
Ich denke dass seine Lehrer es nicht für sich behalten dürfen und wollen, dass aus ihrer Sicht ein Schüler möglicherweise in Begriff ist, Gewalt gegenüber einigen seiner Mitschüler auszuüben. Hier würden sicher deren Alarmglocken läuten und Gedanken an einen möglichen Amoklauf aufkommen.
Angenommen, er wird dann der Schule verwiesen oder sogar die Polizei wird alarmiert, denke ich, dass das nur negative Folgen für ihn haben wird.
Was er braucht, ist, wie schon erwähnt wurde, Hilfe. Irgendwelche rechtlichen Konsequenzen oder Vorsichtsmaßnahmen würden ihm nicht helfen. Das würde seinen Hass gegen sich selbst verstärken, glaube ich. Vielleicht hat er dann das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein, wenn er Ärger mit der Polizei bekommt. Sowas bleibt sicher auch kein Geheimnis - es würde sich rumsprechen. Ich weiß, wie die Menschen manchmal sind: Sie haben nur die "Schlagzeile" im Kopf, nämlich die, dass hier ein Schüler andere umbringen will, aber nicht, wieso und was eigentlich mit ihm los ist.

Er sollte wirklich Hilfe suchen. Aber er sollte aufpassen, dass er sich nur Personen anvertraut, die seine Probleme für sich behalten. Das letzte, was er jetzt braucht, ist der Hass der breiten Masse. Er empfindet schon genug Hass gegen sich selbst.

Auch von mir: Viel Glück an den Hilfesuchenden.
Und vielen Dank Dana, dass du dich seinem Problem gewidmet hast. Das ist nicht selbstverständlich; ich hatte zum Beispiel Anfangs den Gedanken, dass das ein schlechter Scherz sein könnte.

Dana Anwort von Dana

Hallo, Stefan!

Danke für dein wichtiges Feedback, denn so ist eine von mir wohl schlecht umschriebene Stelle in meinem Text noch aufgeklärt worden! Sicher meinte ich, er solle nur von den Mobbing-Problemen sprechen. Dass das nicht so rauskam, ist doof, daher ist dein Feedback umso wichtiger.

Ich werde es ihm auf jeden Fall noch dazu einstellen.

Danke!

Was den "schlechten Scherz" angeht: es gibt hier immer wieder Faker. Diesen habe ich nicht dazu gezählt. Aber selbst wenn wir mal nicht erkennen, dass es Fake ist und trotzdem antworten: das sind dann Probleme, die wirklich sein KÖNNTEN und deren Beantwortung dann durchaus vielleicht jemandem helfen, auch wenn der eigentliche Problemsteller sich daheim ins Fäustchen lacht. Hier werden ja nicht nur Probleme abgegeben, hier wird ja auch viel gelesen. Daher sind unsere Antworten meist sinnvoll, selbst wenn das Problemthema ein Fake-Thema war. Die meisten Fakes erkennen wir und ignorieren sie einfach. Mehr passiert dann nicht. Da lassen wir uns keine Zeit stehlen. ;)

Liebe Grüße,

Dana