Problem von Jennifer - 20 Jahre

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Hallo,
als ich dein Problem gelesen habe, habe ich mich sehr an mich selbst erinnert gefühlt - Ich habe letztes Jahr Abi gemacht und habe mir im Vorfeld ähnliche Gedanken gemacht wie du und würde dir gerne etwas Mut machen. :)

In wenigen Tagen stehen deine Prüfungen an - natürlich macht dich das sehr nervös. Plötzlich soll man all das, was man in den letzten 2 bzw. 3 Jahren gelernt hat, an einem einzigen Tag passgenau abrufen können und bis auf manche Tendenzen hat man keine Ahnung, was da genau gefragt wird. Wenn man Leute fragt, die das Abi schon hinter sich gebracht haben und eventuell studieren, hört man nur, dass es ja eigentlich gar nicht so schwierig sei, ein Witz im Vergleich z.B. zum Studium. Das ist dann meistens sehr nett gemeint, aber beruhigt einen nicht wirklich... eher baut sich dadurch noch mehr Druck auf und man denkt sich: Toll, wenn ich das schon nicht packe, was schaff ich denn dann überhaupt??

Deshalb versuche dir vor Augen zu führen, was die Abiturprüfungen wirklich sind: Je nach Bundesland abweichend, in NRW z. B sind es 4 Tage im Leben, die ein Drittel der Gesamtpunktzahl im Abitur ausmachen. Die anderen 2 Drittel hast du bereits sicher! Du schreibst, dass du keine Defizite angesammelt hast, du immer fleißig warst in den vergangenen Jahren. In den Abiprüfungen wird (auch wenn es manchmal so wirkt...) kein Hexenwerk abgefragt. Nur das, was auch tatsächlich behandelt wurde. Schau mal, du hast kein Fach unterpunktet, hast immer gut gelernt und wirklich viel Wissen angesammelt, auch wenn einem das gar nicht klar ist. Darauf kannst du aufbauen. Auch wenn du im Moment nicht so gut lernen kannst, wie du es dir wünschst, das Wesentliche hast du bereits aus dem Unterricht mitgenommen. Vieles wurde sicher auch in den letzten Wochen wiederholt. Man neigt kurz vor der Prüfung meistens dazu, alles sehr schwarz zu sehen. Plötzlich fallen einem hunderte Dinge ein, die vielleicht wichtig sein könnten, man schaut in seine Unterlagen, liest sich durch alle möglichen Abibücher durch und bekommt langsam aber sicher das Gefühl, dass das niiiieeemals was werden kann. Gerade wenn man so wie du in der letzten LK-Klausur nur 3 Punkte holen konnte nagt das sehr an einem. Man vergisst dann leicht, dass alle Fächer sehr unterschiedliche Teilbereiche umfassen und auch die letzte Klausur niemals alle davon abdecken kann.

Ich hatte Englisch und Mathe LK und Chemie im GK im Abi. Und an Chemie habe ich mir auch die Zähne ausgebissen... ich kann ziemlich gut nachempfinden, wie es dir dabei geht... Das allerwichtigste ist, sich klarzumachen, dass man (auch in Chemie) nicht alles können muss. Ich brauchte für meine Klausur "nur" Elektrochemie und für die Organik Kunststoffe. Und alles andere hätte ich auch nicht gekonnt! Ich weiß leider nicht genau, wie das in deinem Bundesland ist, aber hier suchen die Lehrer unter einigen möglichen Abituraufgaben diejenigen aus, die sie für die leichtesten/besten halten - also Themen, die sehr gut im Unterricht behandelt wurden und mit denen der Kurs gut klargekommen ist.
Chemie ist hart, keine Frage, aber wenn man die letzten Jahre über gut zurechtgekommen ist und sich anstrengt gut machbar - auch für dich!

Johannes hat dir schon wirklich gute Tipps mit auf den Weg gegeben, nur Mut, das wird schon!

Ich drücke dir ganz feste die Daumen für deine Prüfungen! Du schaffst das!

Johannes Anwort von Johannes

Liebe Jennifer,

ich danke dir recht herzlich für deine aufbauenden Worte und werde das Feedback mal gleich an die Ratsuchende weiterleiten.


Viele Grüße

Johannes