Problem von M. - 28 Jahre

Feedback zu: http://mein-kummerkasten.de/294540/Sexsucht.html

Hallo,

erst mal kurz zur Antwort von Bernd:

Ich lese hier eigentlich nur von den Problemen anderer Leute, die mich auch auf eine gewisse Art selbst betreffen oder zum eigenen "Improvement" interessieren. Dabei lese ich deine Antworten sehr genau, da sie mir oft helfen, meine eigenen Lösungsansätze zu hinterfragen, weil wir selten zu 100% einer Meinung sind.
Ich hatte dir auch vor einiger Zeit schon mal ein Feedback gegeben und ich finde es toll, dass du weiterhin mit so viel Enthusiasmus bei der Sache bist.

Allerdings ärgert mich die Antwort hier schon wieder etwas, so dass ich mich wieder zu Wort melde. :-)
Ich hätte ja verstanden, wenn du den Hinweis mit der "Selbstbefriedigung unter Zuhilfenahme der Partnerin" gebracht hättest.
Aber ich glaube du gehst nicht mal ansatzweise auf sein Problem ein. Zugegeben - er beschreibt auch nicht wirklich ausführlich, um was es ihm geht und besonders die Formulierung "positive Seite der Sucht" ist etwas fragwürdig - aber dafür hast du doch mittlerweile mehr Erfahrung als so eine lapidare Antwort drunterzusetzen.

Das nur als Feedback für dich. Ihr macht alle einen guten Job und wie gesagt helfen mir deine Antworten für meine eigenen Probleme am ehesten weiter. Soll also konstruktiv verstanden werden und nicht destruktiv.



Zum Ratsuchenden:

Es kommt leider nicht genau rüber, was dein Problem ist.
Kein Sex? Wenig Sex? Zu "schlechter" Sex?
Hier greift wieder der Hinweis "Selbstbefriedigung unter Zuhilfenahme der Partnerin". Bei dem ein oder anderen dauert's etwas länger, bis man den Hinweis versteht. Ich nehme mich da nicht aus.

Dein Problem klingt für mich jedoch im ersten Moment nach mangeldem Einfühlungsvermögen deinerseits oder nach mangelnder Kommunikation zwischen Euch beiden. Auch wenn du sagst, dass ihr viel miteinander redet - eventuell ist es nicht offen genug.

Wenn es dir um das Sexleben an sich geht, dann geh mehr auf deine Partnerin ein, informiere dich über ihre Phantasien, Ängste, etc. und versuche sie zum Nachdenken über ihre eigenen Wünsche zu bringen.

Als "positive Seite der Sexsucht" interpretiere ich, dass du mittlerweile wieder Sex haben kannst/willst, ohne dass es ausartet. Wenn dem so ist, kann man nach deiner Formulierung nur mit sehr viel Phantasie und Wohlwollen zu diesem Schluss kommen.

Wenn es dir darum geht, deine Partnerin zu unterstützen und die psychischen Probleme in den Griff zu bekommen, dann solltest du allerdings mit kleinen Schritten/Erfolgen zufrieden sein. Natürlich leidest du darunter aber sie leidet noch viel mehr. Sie setzt sich eventuell sogar selbst unter Druck und blockiert dadurch ihre eigene "Heilung".

Wichtig: Alles sollte passieren ohne zusätzlichen Druck aufzubauen! Beachte auch, dass du den Druck unbewusst aufbaust, je öfter du das Thema ansprichst. Gerade in ihrer Situation (Missbrauch) ist da natürlich erhöhte Vorsicht geboten.

Gib ihr das Gefühl, dass du bereit bist auf sie zu warten.

Solltest du nicht dazu bereit sein, wäre eine Trennung unausweichlich.
Nicht etwa weil du DIR so das "Leid" durch weniger Sex ersparst - sondern weil du IHR den Druck ersparst.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo M.,

Du hast vollkommen Recht: ich hatte die Zuschrift aus einer sehr gefährlichen Ecke gesehen: das unser Ratsuchender bereits mit der Belästigung seiner Partnerin zutun hatte. Dass sie das nun überstanden hatten: er deshalb in der Therapie war und seine Partnerin immer noch in einer ist.
Deshalb war mir die Nachfrage fast wichtiger als eine Antwort, die sich nur auf Vermutungen stützen konnte.
Du schreibst mir: "Allerdings ärgert mich die Antwort hier schon wieder etwas"!
Es freut mich, dass Du Dich mit mir und meinen Antworten auseinandersetzt! Ich habe die Wahrheit und die Weisheit nicht gepachtet! Darf also auch irren!
Und dafür sind feedbacks wie Deines sehr wichtig für mich! Es ist schön, konstruktive Kritik zu bekommen!

Und Dein feedback an unseren Ratsuchenden werde ich ihm gleich im Anschluß verlinken und ans Herz legen!

Alles Liebe,

Bernd